SCHWANHEIM | Schwanheim, ein Stadtteil im südwestlichen Frankfurt, vereint das Beste aus zwei Welten: städtisches Leben und naturnahe Erholung. Ursprünglich ein Bauerndorf, zeichnet sich Schwanheim heute durch malerische Fachwerkhäuser in der Straße „Alt-Schwanheim“ aus. Im Laufe der Zeit zog der Stadtteil auch Arbeiter aus nahegelegenen Industriebetrieben an, was ihm seine vielfältige Atmosphäre verlieh. Familien schätzen Schwanheim für seine großzügigen Wohnmöglichkeiten und die Nähe zu Arbeitsplätzen im Westen von Frankfurt und am Flughafen. Der Schwanheimer Wald bietet Erholung und Naturerlebnisse, während die Schwanheimer Dünen am Main ein Zuhause für seltene Pflanzen und Tiere sind. In der Stadtrandsiedlung Goldstein lädt der Goldsteinpark zum Verweilen inmitten von Grün ein. Schwanheim bewahrt seinen ursprünglichen Charme und bietet dennoch eine hervorragende Anbindung an die Großstadt Frankfurt. Ein Ort, an dem Stadt und Natur perfekt miteinander harmonieren.

Ein Naturschatz

Die Schwanheimer Düne, ein Naturschutzgebiet auf der südlichen Mainseite in Frankfurt, ist eine seltene Binnendünenlandschaft in Europa. Hier finden zahlreiche gefährdete Tier- und Pflanzenarten ihren Lebensraum. Das trockene Klima und der nährstoffarme Boden schaffen ideale Bedingungen für speziell angepasste Flora und Fauna. Silbergras, Sand-Grasnelke und vielfältige Flechten zieren die kargen Sandböden, während Magerrasen die äußeren Bereiche bedecken.

Zum Schutz von Vögeln gibt es Hecken, Kiefern und Teiche, darunter die „Schmitt’sche Grube,“ die seltene Vogel- und Amphibienarten beheimatet. Dieses einzigartige Ökosystem ist von unschätzbarem Wert und rägt es zur Erhaltung gefährdeter Arten bei. Dieses Naturschutzgebiet, seit 1984 geschützt, lädt Naturfreunde ein, seine einzigartige Flora und Fauna zu erkunden und zu schätzen.

Alte Schwanheimer Brücke

Die Alte Schwanheimer Brücke, erbaut zwischen 1905 und 1907, verband einst die Stadtteile Schwanheim und Griesheim. Leider überstand sie nicht den Zweiten Weltkrieg, als die Wehrmacht sie sprengte, um den Vormarsch der amerikanischen Truppen zu stoppen. Heute erinnert nur noch das historische Brückenhäuschen aus rotem Ziegelstein und schwarzem Dach an diese Vergangenheit. In den 1960er Jahren wurde eine neue 600 Meter lange Brücke flussabwärts errichtet, die nun die Stadtteile Nied und Schwanheim miteinander verbindet. Eine Geschichte von Zerstörung und Wiedervereinigung.

Naturdenkmal mit Geschichte

Die Schwanheimer Alteichen sind beeindruckende Stieleichen, von denen einige mehrere Jahrhunderte alt sind. Dieses Naturdenkmal befindet sich im Schwanheimer Hutewald, Teil des Frankfurter Stadtwaldes. Obwohl ihr genaues Alter nicht bekannt ist, schätzt man, dass sie etwa 500 Jahre alt sind. Da Stieleichen in der Regel bis zu 700 Jahre alt werden, ist ihr Fortbestand gefährdet. Diese majestätischen Bäume sind Lebensraum für seltene Tierarten wie den Hirschkäfer, Großen Rosenkäfer und den vom Aussterben bedrohten Großen Eichenbock. Die Schwanheimer Alteichen sind ein beeindruckendes Naturerlebnis und ein wertvolles Stück Naturerbe.

Geschichte im Freien

Der Historische Wanderweg ist ein lehrreicher Rundweg mit 18 Stationen, die Schlüsselstellen in der lokalen Geschichte repräsentieren. Dieser Zeitreise-Pfad reicht von der Altsteinzeit bis ins 20. Jahrhundert und deckt archäologische, botanische und geologische Themen ab. An jeder Station informieren informative Tafeln über die historische Bedeutung des Ortes. Außerdem sind historische Relikte mit Erklärungsschildern zu finden. Das Forstamt der Stadt Frankfurt bietet ein 56-seitiges Beiheft mit zusätzlichen Informationen, Fotos und Zeichnungen an. Viele Fundstücke entlang des Wanderwegs sind im Heimatmuseum Schwanheims ausgestellt, was diese Outdoor-Geschichtslektion noch fesselnder macht. Ideal für geschichtsinteressierte Wanderer!

Heimatmuseum Schwanheim

Im Wilhelm-Kobelt-Haus, einem ehemaligen Schulgebäude, ist ein vielseitiges Museum beheimatet. Die letzte Neugestaltung erfolgte 2008. Die Ausstellungen veranschaulichen die Geschichte des Dorfes Schwanheim, das 1928 ein Vorort von Frankfurt wurde. Archäologische Funde, darunter Bronze- und Hallstattzeit-Keramik sowie eine spätrömische Bestattung aus einem römischen Gutshof, sind Highlights. Weitere Räume widmen sich dem Mittelalter bis zur Neuzeit, präsentieren Grabungsfunde von der Wasserburg Goldstein und erinnern an das Alltags- und Vereinsleben. Ein Schwerpunkt ist das kunsthandwerkliche Erbe der Bildhauer und Vergolder, ergänzt durch naturkundliche Exponate wie ein Modell der Schwanheimer Dünen. Ein facettenreiches Museum, das Schwanheims Geschichte und Kultur beleuchtet.

Ein neugotisches Juwel

Die St.-Mauritius-Kirche, erbaut im neugotischen Stil und geweiht im Jahr 1901, ist ein architektonisches Juwel. Ihr Erbauer, Joseph Dormann, ein Schüler von Max Meckel, hinterließ hier ein Meisterwerk. Interessant ist, dass bei Ausgrabungen Überreste einer spätgotischen Grablegungsgruppe aus dem frühen 15. Jahrhundert entdeckt wurden – die ältesten Zeugnisse Schwanheims. Diese historischen Funde sind seit 2008 in der Kirche ausgestellt.

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