NIED | Nied ist ein Stadtteil im Westen von Frankfurt am Main. Er liegt zwischen den zwei Flüssen Nidda und Main und ist geprägt von viel Natur. Der Stadtteil hat eine lange Geschichte und war bis 1928 eine eigenständige Gemeinde. Nied ist ein beliebtes Ausflugsziel für Naturliebhaber. Der Niedwald und das angrenzende Nidda-Ufer laden zu einem Spaziergang, einer Fahrradtour oder einem Picknick ein. Geprägt von sozialer Vielfalt und Internationalität, bietet der Stadtteil ein facettenreiches Lebensumfeld für seine Bewohner sowie einem starken Gemeinschaftsgefühl und bietet viele Möglichkeiten, sich zu engagieren.

Die Nidda

Das Mündungsdreieck von Main und Nidda in Nied bietet eine beeindruckende Flusslandschaft. Der rund 90 Kilometer lange Fluss fließt von Höchst bis nach Taunusstein. Sein Name, Nidda, zählt zu den ältesten Gewässernamen Europas und stammt aus der Römerzeit. Die Nidda wurde im Laufe der Zeit umgestaltet, wodurch verschiedene Überschwemmungsgebiete im Oberlauf entstanden. Die Frankfurter Stadtteile sind jedoch nicht betroffen. Angler zieht es in die Nidda, wo Döbel, Hecht, Flussbarsch und weitere Fischarten zu finden sind. Die Nidda und der Main spielen eine bedeutende Rolle in der Freizeitgestaltung der Nieder Einwohner. Besonders bei Jugendlichen sind die Stromschnellen der Nidda beliebt, die durch Renaturierung entstanden. Hier befindet sich auch ein Angelverein, dessen Mitglieder die Nidda und ihre Altarme zum Angeln nutzen. Entspannte Spaziergänge in malerischer Natur bieten das Mainufer.

Niedwald und der Selzerbrunnen

Der Niedwald, ein ehemaliger Auwald von 60 Hektar Größe, begeistert mit seiner reichen Tier- und Pflanzenvielfalt. Entlang des Südufers der Nidda gelegen, ist der natürliche Bewuchs des Waldes zusätzlich durch Aufforstungen ergänzt. Der Wald, der bereits im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt wurde, bietet flache Wege und Reitwege für die Besucher. Geteilt durch die Oeserstraße, eine historische Handelsroute, zeigt sich der Niedwald in einem nördlichen und südlichen Teil. Faunistisch vielfältig und botanisch reich, beherbergt der Wald auch Überreste einer römischen Raststation, genannt „Heidenschloß“. Die Via Regia, eine bedeutende Handelsstraße, führte einst durch dieses Gebiet. Der Niedwald, eingebettet in die Stadtbebauung von Nied, ist ein Naturjuwel mit faszinierender Geschichte. In dem Wald befindet sich der Selzerbrunnen. Besonders ist, dass es sich um einen Mineralbrunnen handelt, der zwar einen hohen Anteil an Schwefelwasserstoff hat, aber dennoch trinkbares Wasser ausspuckt. Der Brunnen steht nah an einem Waldspielplatz und wird daher von den Kindern oftmals als Trinkbrunnen genutzt.

Das Waldwerk im Niedwald

Im südlichen Waldteil befindet sich das Waldwerk, ein gemeinnütziger Verein, der alle Naturinteressierten anspricht. Als Umweltbildungs-, Kultur- und Begegnungszentrum setzt es sich für den Erhalt des alten Wasserwerkes im Niedwald ein. Kinder und Erwachsene werden gleichermaßen für Naturschutz begeistert, denn das Waldwerk organisiert vielfältige Veranstaltungen, darunter spannende Pilzwanderungen.

Poloplatz am Georgshof

Der Frankfurter Polo Club e.V., einer der ältesten Poloclubs in Deutschland, wurde 1902 von Carl von Weinberg gegründet. Die Anlage des Clubs in Nied umfasst Turnierabmessungen, eine Sandbahn, einen Reitplatz und Stallungen für 60 Poloponys. Frankfurt war bis kurz vor dem Zweiten Weltkrieg das Zentrum des deutschen Polosports, mit dem ersten Turnierplatz in Niederrad, dessen Erbe in der Straße „Am Poloplatz“ weiterlebt. Jedoch wurde der Club 1934 von den Nazis aus politischen Gründen aus dem Vereinsregister gestrichen. Im Jahr 1992 erlebte der Polo Club in Nied eine Neugründung.

Eisenbahnersiedlung

Inmitten des ansonsten eher schlichten Nied sticht die bunte Eisenbahnersiedlung heraus. Die auffälligen gelben Hauswände mit großen Einfahrten begrüßen Besucher beim Hauptzugang. Doch das ist erst der Anfang – weitere bunte Häuser mit grünen Fensterklappläden prägen das malerische Bild dieser Siedlung, fast wie in einer Puppenhaussiedlung. Jeder Gebäudeblock hat seine eigene Farbe – grün, rot oder gelb. Im Innenhof dürfen die Bewohner kleine Gärten nach ihrem Geschmack gestalten. Die Siedlung entstand in den 1930er Jahren, als die Deutsche Reichsbahn neue Arbeitsplätze durch den Bau von Bahnhöfen und Ausbesserungswerken schuf. Um den Eisenbahnern eine bezahlbare Wohnmöglichkeit in der Nähe zu bieten, wurde diese charmante Wohnanlage geschaffen. Heute versprüht die Eisenbahnersiedlung ihren einzigartigen historischen Charme und bietet ihren Bewohnern ein idyllisches Zuhause.

Jugendhaus Nied

Das Jugendhaus Nied öffnet seine Türen für alle Jugendlichen zwischen 13 und 23 Jahren. Die Einrichtung bietet eine soziale Arbeit, die auf die aktuellen Bedürfnisse und Interessen der jungen Besucher zugeschnitten ist. In den multifunktionalen Räumen können sie gemeinsam Sportarten wie Basketball und Kraftsport ausüben, kochen und musizieren. Die Hausaufgabenhilfe unterstützt die Schützlinge zusätzlich, und ein abwechslungsreiches Ferienprogramm sorgt für spannende Freizeitgestaltung. Der Außenbereich begeistert mit einem Basketball- und Fußballplatz, und im offenen Cafébereich warten Billard und Tischtennis auf die jungen Gäste.

Niddastrand (Ausflugstipp)

Entspannung pur erwartet Besucher am Niddastrand: Mit einem gemütlichen Ambiente, Sandstrand, frisch gezapftem Bier und leckeren Cocktails bietet der Beachclub am Georgshof eine willkommene Auszeit vom Alltag. Der Strand liegt hinter dem Frankfurter Poloclub und lädt mit bunten Sonnenschirmen und Liegestühlen zum Verweilen ein. Kein Eintritt, jedoch ein gastronomisches Angebot, das sich über Einnahmen freut. Einheimischer Sommerurlaub mit Strandfeeling – mitten in der Großstadt Frankfurt.

Adresse: Oeserstraße 80, 65934 Frankfurt am Main
Öffnungszeiten: Täglich von 11 bis 24 Uhr

(Foto: TL)

 

 

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