„Die Entschlossenheit eines einzelnen Menschen kann alles verändern.“ Mit diesem zentralen Satz ihres Vortrags fasste die Buchautorin und Ärztin Gilda Sahebi die Botschaft dieses Abends zusammen: Jeder noch so kleine Einsatz gegen Rassismus und Diskriminierung kann große Wirkung erzeugen, vor allem wenn man sich mit anderen zusammenschließt.
Mit knapp 600 Gästen war der Festsaal des Palmengartens am Donnerstag, 20. März, auch bei der vierten Auflage des von Bürgermeisterin und Diversitätsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg 2022 initiierten Empfangs wieder voll besetzt. „Der Nouruz-Empfang ist inzwischen zur Tradition geworden“, sagte Eskandari-Grünberg bei der Begrüßung. Der Sinn des Empfangs liege darin, in schwierigen Zeiten Zuversicht zu erzeugen und der Spaltung der Gesellschaft entgegenzuwirken. „Jetzt, wo wieder in ,Wir‘ und ,die Anderen‘ geteilt wird, dürfen wir die Menschen nicht im Stich lassen“, mahnte Eskandari-Grünberg. „Es gibt nur ein ,Wir alle‘.“
In der anschließenden Podiumsrunde waren sich Michaela Fuhrmann von der Jüdischen Gemeinde, Rahel Merhawit Bahta vom Ubuntu Haus, Tara Moradi von der Generation Azadi, Fatima Stieb vom Verband Sinti und Roma Hessen und Tugsan Talaysüm von der Arbeitsgemeinschaft der Türkischen Moscheevereine in Frankfurt einig, dass nur der gemeinsame Kampf gegen Hass und Spaltung wirkungsvoll ist. Moradi sprach von „Demokratie-Arbeit“, Fuhrmann von „Brücken, die wir bauen und überqueren müssen“.
Ein Ensemble von Bridges, dem von Geflüchteten gegründeten Kammerorchester, rahmte den Abend musikalisch ein. Und im Foyer des Gesellschaftshauses war wie in den vergangenen Jahren der „Haft Sin“ aufgebaut, ein nach der Kultur des Nouruz-Festes gestalteter Frühlings-Tisch.
// Titelfoto: Eine Podiumsrunde lotete Strategien gegen Hass und Ausgrenzung aus (v.l.): Moderatorin Shila Behjat, Michaela Fuhrmann (Jüdische Gemeinde), Rahel Merhawit Bahta (Ubuntu Haus), Tara Moradi (Generation Azadi), Fatima Stieb (Verband Sinti und Roma Hessen) und Tugsan Talaysüm (Arbeitsgemeinschaft der Türkischen Moscheevereine in Frankfurt, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Michael Braunschädel