HAUSEN | Seit seiner Eingliederung in Frankfurt im Jahr 1910 hat Hausen, einst ein malerisches Mühlendorf, eine faszinierende Transformation erlebt. Heute präsentiert sich Hausen als lebendiger und vielfältiger Stadtteil im Nordwesten Frankfurts, der seinen dörflichen Charme bewahrt und sich zugleich modernisiert hat. Die Geschichte von Hausen reicht weit zurück, als es noch als eigenständiges Mühlendorf bekannt war. Die alten Mühlen sind längst verschwunden, aber die naturnahe Lage entlang der Nidda ist geblieben und bietet eine Oase der Ruhe und Erholung. Der angrenzende Niddapark lädt mit kilometerlangen Spazier- und Radwegen dazu ein, die Natur zu erkunden. Hausen ist hauptsächlich ein Wohngebiet, jedoch prägen unterschiedliche Baustile und Siedlungen das Stadtbild. Die gute Verkehrsanbindung macht Hausen zu einem idealen Wohnort. Die U-Bahnlinien U6 und U7 sowie Buslinien ermöglichen eine schnelle Anbindung an die Innenstadt. Auch über die Ludwig-Landmann-Straße gelangt man schnell zur Bundesautobahn 66.

Ein grünes Paradies
Die Hausener Terrasse im Niddapark (Foto: Norfried Pohl via Wikimedia Commons CC BY-SA 4.0)

Der Niddapark erstreckt sich über mehrere Stadtteile Frankfurts und ist eine grüne Oase mitten in der Mainmetropole. Ursprünglich als naturnahe Auenlandschaft bekannt, wurde das Gebiet im Rahmen der Bundesgartenschau 1989 zu einem weitläufigen Volkspark umgestaltet. Heute ist der Niddapark ein beliebtes Ausflugsziel für Naturfreunde, Spaziergänger und Freizeitsportler.

Mit weitläufigen Blumen- und Kräuterwiesen, kleinen Waldbereichen und Spiel- sowie Sportflächen bietet der Park eine vielseitige Umgebung für Jung und Alt. Besucher können nicht nur die Natur genießen, sondern auch den Blick auf den Frankfurter Fernsehturm sowie die zahlreichen Radwege und Gastronomieangebote nutzen. Eine besondere Attraktion im Park ist die Open-Air-Graffiti-Galerie, in der internationale Künstler beeindruckende Kunstwerke geschaffen haben.

Ein Highlight im Niddapark ist die Hausener Terrasse, eine Aussichtsplattform mit angeschlossener Schutzhütte. Von hier aus können Besucher einen herrlichen Blick über die malerischen Teile des Parks genießen. Ursprünglich im Rahmen der Bundesgartenschau errichtet, bietet die Terrasse heute auch einen neu gestalteten Spielplatz für Kinder, der 2011 eröffnet wurde. Die Hausener Terrasse ist somit nicht nur ein Ort der Ruhe und Entspannung, sondern auch ein beliebtes Ziel für Familien, die die Schönheit des Parks erleben.

Kulturvielfalt pur
Brotfabrik in Frankfurt-Hausen (Foto: Jah Via Wikimedia Commons CC BY-SA 3.0)

Einst war die Brotfabrik von 1888 ein Ort des Handwerks, wo Teig von Hand geknetet und Brötchen liebevoll geformt wurden. Heute erinnert nur noch das alte Fabrikschild an diese Zeit. Die 1.500 Quadratmeter große Fläche beherbergt nun einen einzigartigen Kulturraum. In dem charmanten Industriegebäude finden jährlich rund 60 Konzerte, 100 Clubnächte sowie Lesungen, Diskussionen, Vorträge und Filmvorführungen im großen Saal statt. Hier entsteht eine kulturelle Vielfalt ohne kommerzielle Absichten. Künstlerische Qualität, anregende Diskussionen und lebhafte Dialoge stehen im Mittelpunkt. Die Brotfabrik bietet auch anderen Kulturen eine Bühne und setzt sich für internationale Gesinnung, Toleranz, Verständnis und ein friedliches Miteinander ein. Der gemeinnützige Verein Kulturprojekt 21 e.V. organisiert Konzerte, Lesungen, Clubnächte und mehr im großen Saal der Brotfabrik. Dabei liegt der Fokus auf internationaler Musik, aber auch deutsche und lokale Künstler sind im Programm vertreten. Bei den Clubnächten wird zu verschiedenen Musikstilen wie Salsa, Worldbeat, Tango, Partyklassikern sowie Soul und Funk getanzt.

Der Verein geht gerne Kooperationen mit anderen Vereinen und Initiativen ein. Der stimmungsvolle Saal mit einem Piano und einem schönen Holzboden kann zu moderaten Preisen für Firmenveranstaltungen oder private Feiern gemietet werden.

Gehobenes Wohnen
Siedlerhaus aus den 1930er Jahren, Willi-Brundert-Siedlung (Foto: Nadi2018 via Wikimedia Commons CC BY-SA 4.0)

Die Willi-Brundert-Siedlung, benannt nach dem ehemaligen Frankfurter Oberbürgermeister, wurde teilweise bereits zwischen 1933 und 1935 errichtet. Später, im Jahr 1972, wurde sie westlich der Praunheimer Landstraße an der Nidda erweitert. Ursprünglich bestand die Siedlung aus kleinen Einfamilienhäusern mit Gärten, aber im Laufe der Zeit wurden viele dieser traditionellen Häuser durch moderne Ein- und Mehrfamilienhäuser ersetzt. Heute zählt die Willi-Brundert-Siedlung zu den gehobenen und begehrten Wohngegenden Frankfurts. Besonders markant sind die vier Hochhäuser in der Straße Am Niddatal. Zur Lärmbekämpfung wurde 1978 zwischen der Willi-Brundert-Siedlung und der A66 ein Schallschutzwall errichtet.

Ein Ort des Miteinanders

In der Wilhelm-von-Steuben-Straße 2 liegt das Gut Hausen, ein bedeutender Ort, der seit 1954 eine wichtige Rolle spielt. Ursprünglich von dem Verein „Gib mir die Hand“ gepachtet, der später mit der Lebenshilfe fusionierte, bietet das Gut Hausen heute Menschen mit und ohne Behinderungen vielfältige Therapien, Beratungen und Unterstützung. Als Begegnungsstätte für pädagogische, bildende und Freizeitaktivitäten dient das Anwesen als Rückzugsort und Entwicklungsraum für jeden Einzelnen. Durch teilweise Umbauten und eine umfassende Sanierung wurde das Gebäude den individuellen Bedürfnissen angepasst, um den Menschen hier eine optimale Umgebung zu bieten, in der sie ihre Herausforderungen bewältigen und wachsen können.

Eine Schule, zwei Kulturen

Inmitten von Hausen, nahe dem bekannten japanischen Viertel Frankfurts, liegt ein besonderes Juwel verborgen: die Japanische Internationale Schule. Doch wer ein traditionelles japanisches Gebäude erwartet, das seine Herkunft schon von außen präsentiert, wird möglicherweise überrascht sein. Abgesehen von den japanischen Schriftzeichen am Eingang der Schule gibt es hier wenig, das direkt an das faszinierende asiatische Land erinnert. Die Japanische Internationale Schule ist ein einzigartiges Bildungsangebot in Frankfurt. Als einzige japanische Schule in der Stadt zieht sie Kinder aus verschiedenen Teilen Frankfurts und der umliegenden Region an. Oftmals bleiben die Schüler nur für einige Jahre, während ihre Eltern in Deutschland arbeiten. Doch während dieser Zeit haben die Kinder die Möglichkeit, in ihrer Muttersprache unterrichtet zu werden und ihre kulturelle Identität zu bewahren.

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