GRIESHEIM | Hier verschmelzen Industriegeschichte und mediterranes Flair zu einer faszinierenden Kulisse. Seit 1928 Teil von Frankfurt, liegt Griesheim westlich des Mains, nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Aufgeteilt in drei Quartiere – Süd, Mitte und Nord – präsentiert sich Griesheim als vielseitiges Stadtgebiet. Industrielle Anlagen dominieren die Szenerie und erinnern an die „Griesheimer Alpen“, während historische Wohnhäuser Geschichten aus vergangenen Zeiten erzählen. Am Mainufer entlang genießt man südländisches Flair, wo Segelboote malerisch im Wasser ruhen und der Yachthafen als einziger seiner Art die Stadt ziert. Einst als „Frankfurter Bronx“ bekannt, hat Griesheim durch gezieltes Quartiersmanagement an Vitalität gewonnen. Heute beleben zahlreiche Einrichtungen und Vereine den Stadtteil, der seine Lebensqualität durch die Nähe zum Wasser weiter steigert.

Industriegeschichte und Innovation

Im Industriepark Frankfurt-Griesheim manifestiert sich eine Geschichte von Chemieinnovationen und herausfordernden Ereignissen. Seit den 1850er Jahren wurden hier wegweisende chemische Produkte hergestellt, begleitet von der Entdeckung neuer Herstellungsverfahren und Werkstoffe. Doch neben den Errungenschaften markierten zwei schwere Chemieunfälle, darunter der Rosenmontag-Störfall von 1993, entscheidende Wendepunkte in der Geschichte des Parks. Ein auffälliges Relikt vergangener Tage ist die Elektronstraße, wo eine denkmalgeschützte Wohnsiedlung einst den Arbeitern des Unternehmens diente. Hier wird die Vergangenheit lebendig und erzählt von einer Zeit, in der die Industrie eine maßgebliche Rolle im Leben der Menschen spielte.

Von der Müllhalde zur Naturlandschaft

Früher ein Ort industrieller Aktivität, sind die Griesheimer Alpen heute ein grünes Refugium südlich der Gleise der Main-Lahn-Bahn und westlich der Autobahnstraße. Diese einstige Deponie, die bis 1992 Abfälle aus chemischen Fabriken beherbergte, hat sich in ein üppiges Naturgebiet verwandelt. Obwohl der Name an majestätische Berglandschaften erinnert, sind die Griesheimer Alpen heute weit entfernt von ihrer früheren Gestalt. Über Jahrzehnte hinweg wurden hier Abfälle abgelagert, die einen beeindruckenden Hügel aus Müll entstehen ließen, der von Einheimischen liebevoll als „Griesheimer Alpen“ bezeichnet wird. Trotz der historischen Umstände hat die Natur das Gebiet zurückerobert, und heute erblüht es in einer Vielfalt von Grün. Im Jahr 1992 beschloss der Hessische Umweltminister, die Deponie mit Eisenoxid zu bedecken, um die Belastung mit Dioxinen und Furanen einzudämmen. Dieser Schritt markierte den Beginn einer neuen Ära für die Griesheimer Alpen.

Maritimes Flair

Entlang des malerischen Mainufers in Griesheim liegt der exklusive Yachthafen „Marina Griesheim“. Seit nunmehr 16 Jahren bietet diese private Steganlage erstklassige Liegeplätze für Sportboote an. Entlang der Promenade erstrecken sich die Bootsstegen in regelmäßigen Abständen, jede mit einer Auswahl an eleganten Booten, die das maritime Flair der Gegend unterstreichen. Diese idyllische Kulisse verleiht Griesheim seinen unverwechselbaren Charakter. Die Lage des Yachthafens ist für Bootseigner und ihre Crews gleichermaßen ideal. Fußläufig erreichbar befinden sich zahlreiche Annehmlichkeiten, darunter Supermärkte, Bäckereien und eine Apotheke, die den Aufenthalt noch angenehmer gestalten. Genießen Sie das entspannte Ambiente und die Schönheit des Mains, während Sie Ihren Aufenthalt in der „Marina Griesheim“ in vollen Zügen auskosten.

Eine Ode an die Wasserwege

Entlang des malerischen Mainufers in Griesheim thront das Kunstwerk „Memoria della Giudecca“ des renommierten Künstlers Pino Castagna. Errichtet im Jahr 1983, besteht dieses faszinierende Werk aus drei imposanten Holzpfählen, die majestätisch aus dem Ufer emporragen. An ihren Spitzen sind Eisenketten, Stahlseile und Taue kunstvoll angebracht, die sich in einem fesselnden Wirrwarr um die Pfähle schlängeln. Das Kunstwerk ist eine Hommage an die Wasserwege von Venedig, insbesondere an den berühmten „Canale della Giudecca“, einen bedeutenden Schifffahrtskanal der Stadt. Die eindrucksvolle Installation wurde geschaffen, um die Erinnerungen an die pittoresken Gewässer Venedigs lebendig zu halten und gleichzeitig eine Verbindung zu den lokalen Flusslandschaften zu schaffen. „Memoria della Giudecca“ steht als symbolisches Zeugnis für die künstlerische Kreativität und die tiefe Verbundenheit mit der Natur, die das Herzstück dieser lebendigen Gemeinde am Main ausmachen.

Die Kraft des Wassers

Die Staustufe Griesheim, mit ihrer charakteristischen Schleuse, wurde zwischen 1929 und 1932 errichtet. Als integraler Bestandteil beherbergt sie ein Kraftwerk, das Strom aus der Wasserkraft des Mains erzeugt. Ein breiter, drei Meter breiter Steg ermöglicht es Radfahrern und Fußgängern, die Staustufe zu überqueren und einen Blick von oben auf die Schiffe zu werfen, die täglich etwa 62 Mal passieren. Dieser Flussverkehr macht die Staustufe zu einem lebendigen Knotenpunkt für Menschen, die zwischen dem Schwanheimer und dem Griesheimer Ufer pendeln möchten.

Ein Fest für die ganze Familie

Das Griesheimer Mainuferfest zelebriert die wunderschöne Lage des Stadtteils am Ufer des Mains. Jahr für Jahr lockt dieses Fest Besucher jeden Alters an und bietet eine Fülle an Aktivitäten und Programmen für Groß und Klein. Kinder dürfen sich auf vielfältige Bastel- und Sportangebote freuen, die ihre Kreativität und Energie entfachen. Die Griesheimer Jugendeinrichtung „Kinderund“ sorgt mit speziell auf ältere Kinder zugeschnittenen Aktivitäten für Unterhaltung und Spaß. Für Erwachsene bietet das Mainuferfest ebenfalls eine Vielzahl von Möglichkeiten. Die Bürgerinitiative „mainGriesheim“ informiert über lokale Aktivitäten und Initiativen, während verschiedene Stände lokale Produkte und kulinarische Köstlichkeiten präsentieren. Ein Besuch im Biergarten verspricht nicht nur erfrischende Getränke, sondern auch Live-Musik, die die Atmosphäre des Festes bereichert. Das Griesheimer Mainuferfest ist mehr als nur eine Veranstaltung – es ist ein lebendiges Zeugnis der Gemeinschaft und der kulturellen Vielfalt dieses charmanten Stadtteils am Main.

Von Schutzraum zu Penthouse

Der Große Hochbunker, ein beeindruckendes Relikt aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, erhebt sich majestätisch über die Landschaft und fasziniert mit seiner markanten Erscheinung. Seine massiven 2,50 Meter dicken Mauern boten einst Schutz für bis zu 1.200 Menschen während Luftangriffen. Heute beherbergt das historische Gebäude acht zweigeschossige Penthouse-Wohnungen auf seinem Dach, die einen einzigartigen Wohnraum in einem bemerkenswerten Umfeld bieten.

Ein grüner Rückzugsort

Eine idyllische Oase am Mainufer würdigt das Erbe von Benno Schubert, dem ehemaligen Bürgermeister von Griesheim und einer Schlüsselfigur bei der Eingemeindung des Stadtteils nach Frankfurt. Dieser Park ist ein ruhiger Rückzugsort mit einer zauberhaften Aussicht auf den Fluss, direkt am Fuß der Europabrücke gelegen, die Griesheim mit Schwanheim verbindet. Ein Steg für Fußgänger und Radfahrer, der die Brücke überquert, bietet nicht nur eine praktische Verbindung, sondern auch einen atemberaubenden Blick auf die umliegende Landschaft und den majestätischen Main.

Alt-Griesheim hautnah (Freizeit-Tipp)

Entdecken Sie das historische Alt-Griesheim auf einer faszinierenden Stadtführung! Ein Guide führt Sie auf eine 90-minütige Reise durch die lebendige Vergangenheit dieses Frankfurter Stadtteils. Sie besuchen ruhige Wohnstraßen, einen Park, das Mainufer und den Dorfkern von Griesheim. Erleben Sie interessante Geschichten und bekommen exklusive Einblicke. Ob Sie Griesheim schon kennen oder nicht, die Tour bietet für jeden etwas.

Die Preise starten bei 120 € für bis zu 10 Personen. Jede weitere Person kostet 10 €, Schüler/Studenten und Frankfurt Pass-Inhaber zahlen nur 5 €. Maximal können 25 Personen teilnehmen. Die Tour findet bei jedem Wetter statt und wird auf Deutsch oder Englisch angeboten.

Weitere Informationen finden Sie hier: https://frankfurt-griesheim.de/tickets/alt-griesheim-tour/

(Titelbild: Staustufe mit Schleuse und Laufwasserkraftwerk (Foto: Flominator via wikimedia commons CC BY-SA 3.0)

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