FECHENHEIM | Tauchen Sie ein in die faszinierende Geschichte und das idyllische Leben des Frankfurter Stadtteils Fechenheim. Einst ein malerisches Fischerdorf, wurde es am 1. April 1928 in die pulsierende Metropole eingemeindet. Doch trotz seiner Eingliederung in die städtische Hektik hat Fechenheim seinen charmanten Charakter bewahrt. Gelegen im Herzen des Mainbogens, umgeben von üppigem Grün, bietet dieser Stadtteil ein wahrhaft idyllisches Ambiente. Ein Spaziergang durch die Gassen von Frankfurt-Fechenheim offenbart die vielen Facetten des Großstadtlebens. Von den Zeugnissen der einst blühenden Industrie bis hin zu den modernen Dienstleistungsbetrieben in den Bereichen Film, Werbung, Internet und Automobilbranche ist Fechenheim ein Ort, an dem Vergangenheit und Gegenwart harmonisch verschmelzen. Doch Fechenheim hat noch mehr zu bieten. Mit dem Mainufer direkt vor der Haustür lädt der Stadtteil zu erholsamen Spaziergängen und entspannten Stunden in der Natur ein. Hier können Sie dem hektischen Alltag entfliehen und die Ruhe und Schönheit der Umgebung genießen. Neben der natürlichen Schönheit punktet Fechenheim auch mit einem lebendigen Vereinsleben. Ob Musik, Sport, Kunst oder Kultur – hier gibt es für jeden etwas zu entdecken und sich aktiv einzubringen.

Die Geschichte Fechenheims

Im Jahr 977 tauchte der Name „Uechenheim“ erstmals in den Geschichtsbüchern auf, und aus diesem kleinen Fischerdorf entwickelte sich im Laufe der Zeit der Stadtteil Fechenheim. Anfangs gehörte es den Familien Weiß und Speyer, bis es 1473 der Grafschaft Hanau-Münzberg zugesprochen wurde. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte Fechenheim zwischen katholischen und reformierten Herren aufgrund der Reformation.

Mit der zunehmenden Industrialisierung verwandelte sich Fechenheim zu einem blühenden Industriegebiet, das zahlreiche Arbeiter anzog. Heute ist von dieser einstigen industriellen Pracht nicht mehr viel übrig. Dennoch hat der Stadtteil seinen historischen Charme bewahrt und bietet eine angenehme Wohngegend mit einer Mischung aus Tradition und Moderne.

Historisches Rathaus

Im Jahr 1902 gönnte sich der Frankfurter Stadtteil Fechenheim ein beeindruckendes Rathaus, das bis heute stolz als Symbol des Stadtteils erstrahlt. Inspiriert von der prunkvollen wilhelminischen Kaiserzeit, präsentiert sich die Fassade mit Elementen der florentinischen und römischen Renaissance. Ein imposanter Balkon, ein Erker, geschwungene Giebel und eine Fachwerk-Gaube zieren das Gebäude. Die Errichtung dieses prachtvollen Rathauses wurde durch die florierende Industrie ermöglicht, die sich in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Fechenheim ansiedelte. Heute findet man in dem historischen Gebäude die Polizeistation, die sich harmonisch in die Architektur einfügt. Das Rathaus verkörpert somit nicht nur die Geschichte und den Glanz vergangener Zeiten, sondern erfüllt auch weiterhin eine wichtige Funktion im modernen Leben des Stadtteils.

Fechenheimer Wald

Der Fechenheimer Wald, Teil des Frankfurter Grüngürtels, begeistert mit seinem artenreichen Baumbestand, darunter Eichen, Hainbuchen und Douglasien. Auf sandigen Ablagerungen des ehemaligen Mainbetts gelegen, lädt der Wald dank seiner Nähe zum Mainufer zu ausgedehnten Spaziergängen ein. Besonders im Frühjahr erblühen hier die zauberhaften Buschwindröschen und Maiglöckchen. Ein weiteres Highlight ist der 1938 angelegte Weiher, der als Rastplatz für Vögel dient.

Mitten im Wald befindet sich der Heinrich-Kraft-Park mit einem integrativen Spielbereich für Kinder. Doch das eigentliche Juwel des Fechenheimer Waldes ist der gut erhaltene zylindrische Wasserturm aus dem Jahr 1899. Sein markantes zweifarbiges Backsteinmauerwerk zieht die Blicke auf sich. Der einstige Wasserbehälter wurde zwar entfernt, doch der Turm steht als beeindruckendes Relikt vergangener Zeiten noch immer majestätisch im Wald. Eine wahre Perle für Naturliebhaber und Geschichtsinteressierte gleichermaßen.

Melanchthonkirche

Die Melanchthonkirche, eine evangelische Kirche in Fechenheim, erstrahlt als wahres Schmuckstück. Benannt nach dem Freund und Reformator Martin Luthers, Philipp Melanchthon, gilt sie als bedeutendes Kulturdenkmal gemäß dem Hessischen Denkmalschutzgesetz. Ursprünglich im Mittelalter als Teil des katholischen Bartholomäus-Stifts in Frankfurt errichtet, ging die Kirche im Zuge der Reformation an die lutherische Provinz Hanau-Münzenberg über. Über die Jahre verfiel das Gebäude zusehends, bis im 18. Jahrhundert eine umfassende Sanierung durchgeführt wurde. Die Sanierung erwies sich jedoch nur als temporäre Lösung, da es im Laufe der Zeit zu gefährlich wurde, Gottesdienste in dem baufälligen Kirchengebäude abzuhalten. Die reformierte Gemeinde fand vorübergehend im Rathaus einen Ort für ihre Gottesdienste. Erst im Jahr 1771 erfolgte eine umfassende Sanierung, die jedoch nur bis 1901 Bestand hatte. Anschließend wurde die Kirche erneut für drei Jahre geschlossen, um neue Rundbogenfenster und eine Sakristei zu erhalten. Ein neuer Glockenturm wurde einige Jahre später errichtet. Heute erstrahlt die Melanchthonkirche als architektonisches Juwel, das die Besucher mit ihrer Geschichte und ihrer religiösen Bedeutung in den Bann zieht.

Cassellapark Fechenheim

Im Gewerbepark Cassellastraße in Frankfurt-Fechenheim treffen historische Backsteinfassaden auf eine moderne und liebevolle Umgestaltung. Hinter den charakteristischen Mauern finden sich sanierte Büros, Lofts und Showrooms mit großzügigen Räumlichkeiten und hohen Decken. Die großen Fensterflächen lassen das Licht in die Räume strömen und schaffen eine angenehme Atmosphäre. Der Industriepark bietet nicht nur modernen Komfort wie Wärmedämmverglasung und Brandschutz, sondern auch praktische Annehmlichkeiten wie eine eigene Tiefgarage, eine Dachterrasse mit Blick auf Frankfurt und eine gemütliche Werkskantine.Die Vielfalt der Mieter macht die Gewerbestadt so lebendig. Hier finden sich Einzelunternehmer, mittelständische Unternehmen, kreative Köpfe und gemeinnützige Vereine. Der Cassellapark ist ein bunt gemischtes Netzwerk, das den Charme der historischen Backsteinromantik mit modernem Unternehmergeist verbindet.

Der Fechenheimer Mainbogen (Ausflugstipp)

Der Mainbogen, Frankfurts größtes unbebautes Auengebiet, erfreut sich als grüne Oase großer Beliebtheit. Seit 2015 wird das Areal Schritt für Schritt in eine naturnahe Auenlandschaft umgewandelt. Diese Maßnahme schafft wertvolle Rückzugs- und Lebensräume für Pflanzen und Tiere und bietet Besuchern attraktive Naherholungsgebiete. Der Mainbogen fungiert zudem als natürlicher Hochwasserschutz für die Stadt Frankfurt und dient als regionales Landwirtschafts- und Erholungsgebiet. Sportbegeisterte und Naturfreunde können entlang des Rheinpfads aktiv sein, gemütliche Spaziergänge unternehmen oder den neuen Mainarm bestaunen. Ein Ausflug in diese naturbelassene Oase lohnt sich allemal.

(Text: BG / Foto: TL)

Vorheriger ArtikelTipp to go: Eintracht Frankfurt Museum
Nächster ArtikelKultur inmitten alter Mauern: franconofurd Sommer-Lesung mit Susanne Reichert und Tim Frühlung