BERKERSHEIM | Am Nordhang des Berger Rückens, umgeben von Streuobstwiesen und dem idyllischen Niddatal, liegt der charmante Stadtteil Berkersheim. Hier scheint die Zeit stillzustehen, während der Rest der Stadt in einem hektischen Treiben untergeht. Obwohl bereits 1910 in Frankfurt eingemeindet, hat Berkersheim seinen ursprünglichen Dorfcharakter bewahrt und bietet seinen Bewohnern und Besuchern ein ruhiges und idyllisches Lebensumfeld. Mit einer über 1.200-jährigen Geschichte ist Berkersheim stolz auf seine Traditionen und das ländliche Leben. Für Pferdefreunde gibt es zahlreiche Reitmöglichkeiten und Reitvereine, die das Leben in Berkersheim prägen. Die S-Bahn, der Bus oder das Auto bringen Sie schnell und bequem von der Großstadt in diese ländliche Oase, die Ihnen nicht nur eine atemberaubende Naturkulisse bietet, sondern auch die Möglichkeit, dem hektischen Leben zu entfliehen und in das entspannte Dorfleben einzutauchen.

Eine bewegte Geschichte seit 795

Das ländliche Berkersheim hat eine lange und spannende Geschichte, die im Jahr 795 mit der Erwähnung in einer Urkunde begann. Über die Jahrhunderte hinweg erlebte das Dorf wechselvolle Zeiten, wie die Verleihung des Burgrechts durch die Stadt Frankfurt im 15. Jahrhundert oder die Streitigkeiten zwischen Frankfurt und Hanau um die angrenzenden Dörfer, zu denen auch Berkersheim gehörte. Im Ergebnis einigten sich die Städte schließlich im Jahr 1481 und Berkersheim gehörte fortan den Grafen von Hanau. Im Laufe der Jahrhunderte bestimmten dann der Deutsche Orden, die Grafen von Solms sowie die Familien Falkenstein und Kronberg über die Geschicke des Dorfes.

Die Michaeliskirche

Die evangelische Michaeliskirche ist ein historisches Kleinod im Frankfurter Stadtteil Berkersheim. Errichtet wurde sie zwischen 1766 und 1767 von Vikar Christ und über 160 Jahre später nach dem Erzengel Michael benannt. Heute ist die Kirche ein wichtiger Standort für die Gemeinde und liegt am südwestlichen Ortsrand in der Straße „Am Herrenhof“. In den 50er-Jahren wurde eine Tür in der Südwand zugemauert, um den Opfern des Zweiten Weltkriegs zu gedenken. Trotz der tragischen Geschichte ist die Kirche bis heute ein Ort der Besinnung und ein wichtiger Treffpunkt für viele Berkersheimer.

Berkersheimer Lädchen

Im Herzen des Frankfurter Stadtteils Berkersheim gibt es noch einen wahren Tante-Emma-Laden: Das Berkersheimer Lädchen. Aber hier bekommt man nicht nur die morgendliche Zeitung und einen Kaffee. Unter neuer Leitung hat sich der kleine Laden zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt, der auf Qualität setzt. Betreiber Jannik Pleier bezieht seine Lebensmittel von lokalen Erzeugern und bietet sogar eine unter „www.berkladen.de“ Online-Bestellung an. Das Berkersheimer Lädchen in der Obergasse 14 ist (außer Sonntags) täglich geöffnet und ein beliebter Anlaufpunkt für die Berkersheimer und Besucher:innen des Stadtteils .

Gasthaus „Zum Lemp“

Das Gasthaus „Zum Lemp“ in der Obergasse 12 ist das einzige Restaurant im Stadtteil und hat eine lange Tradition. Auf der Speisekarte stehen vorwiegend gutbürgerliche Gerichte von hoher Qualität. Als Treffpunkt für Stammtische, Vereine und Feiern hat das „Lemp“ über Generationen hinweg den Status einer Institution. Besonders sehenswert ist das angeschlossene Theater „Lempenfieber“. Die Bühne steht im historischen Saal des Gasthauses und bietet ein vielfältiges Programm mit komödiantischen und kabarettistischen Eigenproduktionen. Dabei treten professionelle Schauspieler aus der Region auf. Sowohl der Theatersaal als auch die Gaststätte selbst existieren bereits seit mehr als 150 Jahren und sind ein fester Bestandteil des Stadtteils.

Hassias Mineralquelle

In Berkersheim am Stadtrand von Frankfurt betreibt Getränkehersteller Hassia die einzige kommerziell vermarktete Mineralquelle der Stadt. Die Quelle liegt 85 Meter tief in der Erde auf einem Feld am nördlichen Ortsrand und wird nur durch ein kleines Häuschen markiert. Das Wasser fließt durch unterirdische Leitungen nach Bad Vilbel, wo es aufbereitet wird und als Azur Wasser in den Getränkemärkten zu finden ist.

Das ganze Jahr über lebendig

In Berkersheim ist das ganze Jahr über etwas los. Die Gemeinde ist bekannt für ihre traditionellen Feste, wie das jährliche Reitturnier im Mai und September, das von dem Reit- und Fahrverein Niddatal organisiert wird und Besucher aus der ganzen Region anzieht. Ein weiteres Highlight ist die Berkersheimer Zeltkerb, eine Kirchweih, die in diesem Jahr zum 257 Mal gefeiert wird und im September tausende von Gästen anlockt. Der stimmungsvolle Weihnachtsmarkt rund um die Michaeliskirche ist auch sehr beliebt und findet alle zwei Jahre statt.

Die wohl schönste Sehenswürdigkeit

Die atemberaubende Aussicht Berkersheims ist zweifellos eine der schönsten Sehenswürdigkeiten des Ortes. Vom Hang aus bietet sich ein atemberaubender Blick auf das ganze Tal und manchmal sogar bis in den Taunus. Besonders gute Chancen hat man entlang der Straße „Im Klingenfeld“, wo man nach wenigen Metern einen großartigen Ausblick auf die Umgebung hat. Doch nicht nur von hier aus lässt sich die Natur genießen. Der Ortsteil liegt herrlich nahe an der Natur, mit der Nidda im Norden, die sich mit dem aus Hartheim kommenden Eschbach trifft. Die Ufer bieten eine wunderschöne Aussicht und locken viele Spaziergänger, Radfahrer und Jogger an, die die Ruhe des Stadtteils zu schätzen wissen.

Titelbild: Die Nidda bei Berkersheim (Foto: ©MdE – Wikimedia Commons, CC-BY-SA 3.0)

 

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