ALTSTADT | Die Frankfurter Altstadt ist ein Magnet für alle: Einwohner, Bürger und Gäste aus aller Welt treffen sich hier auf einen Kaffee, besuchen die vielen Museen, die zahlreichen Geschäfte und genießen das Altstadtflair im Herzen der Metropole. Der gelungene Mix erinnert an Frankfurts wechselvolle Geschichte. Zwischen Römer und Dom fanden jahrelang Bauarbeiten statt um die vorhandene Altstadt wieder zu rekonstruieren. Seit die Bautätigkeiten beendet wurden, gilt die Altstadt als architektonisches Highlight der Mainmetropole.

Römerberg

Der Römerberg in der Frankfurter Altstadt ist der Rathausplatz und so etwas wie das Wohnzimmer der Stadt. Hier ist die Präsenz des mittelalterlichen Frankfurt noch deutlich spürbar. Der Name kommt vom Haus Zum Römer, das seit dem 15. Jahrhundert Frankfurts Rathaus ist. Seitdem ist der Platz Schauplatz zahlreicher Veranstaltungen, beispielsweise der Kaiserkrönungen, der Frankfurter Messen und des Frankfurter Weihnachtsmarktes. Seit dem Wiederaufbau der historischen Fachwerkhäuser an der Ostseite des Platzes Anfang der 1980er Jahre ist der Römerberg ein beliebtes Ausflugsziel für Frankfurter und Touristen.

Dom und Paulskirche

Neben dem Römer ist der Dom das zweite Wahrzeichen der Frankfurter Altstadt. Seit 1356 ließen sich die Könige des Heiligen Römischen Reiches und seit 1562 die deutschen Kaiser in dieser mächtigen Kirche krönen. 95 Meter hoch ist der Westturm des Doms, den man von der ganzen Stadt aus sehen kann. Unweit des Doms leuchtet schon von weitem die markante grüne Kuppel mit dem goldenen Kreuz der Paulskirche. Wie der Dom ist auch die Paulskirche ein Bauwerk von großer historischer Bedeutung.

Die Paulskirche steht direkt am Römer und ist für Besucher jederzeit zugänglich. Sie wurde von 1848 bis 1849 erbaut und diente bis 1944 als evangelische Hauptkirche Frankfurts. Es ist ein klassizistischer Rundbau des Architekten Johann Friedrich Christan Hess. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Paulskirche von fünf Brandbomben getroffen. Der Neuaufbau der Paulskirche begann kurz nach Kriegsende. Anlässlich der Hundert-Jahr-Feier der Deutschen Nationalversammlung wurde die Kirche dann 1948 eingeweiht. Die Bedeutung der Kirche als Ort der Zusammenkunft wird ihr durch den schnellen Wiederaufbau zugesprochen.

Haus zur Goldenen Waage

Das Haus zur Goldenen Waage ist ein mittelalterliches Fachwerkhaus, mit einer detailreichen Renaissancefassade aus dem Jahr 1619. 1899 erwarb die Stadt Frankfurt dann dieses wunderschöne Gebäude und 1913 wurde es dann an das Historische Museum übergeben. Zum 50. Jubiläum des Museums wurde 1928 hier eine Ausstellung eingerichtet, die bis 1942 zu sehen war. Doch schließlich erlitt das Gebäude das gleiche Schicksal wie die Paulskirche. Das Haus wurde durch Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg zerstört. Es kam erst im Zuge des Dom-Römer-Projekts, bei dem die gesamte Frankfurter Altstadt rekonstruiert wurde, zu einer detailgetreuen Rekonstruktion des Hauses. Bis dato war das Haus nicht mehr Teil des Stadtbilds. Auch heute ist das Haus noch Teil des Historischen Museums. In den Obergeschossen des Gebäudes kann man Möbel, Gemälde und Altgegenstände des 17. und 18. Jahrhunderts besichtigen. Diese wurden so angerichtet, wie sie Familien bewohnt haben könnten. Seit 2019 sind Besichtigungen im Rahmen von 90-minütigen Führungen möglich.

Neue Frankfurter Altstadt

Das Zentrum der neuen Frankfurter Altstadt bildet der Hühnermarkt. Den ursprünglichen Hühnermarkt gab es bereits in der Römerzeit ebenso wie den Brunnen der heute als Stoltze-Brunnen bekannt ist. Die Häuser des Hühnermarkts sind Rekonstruktionen der damaligen Häuser und Fassaden. Über vier Jahre dauerte dieses bedeutsame Projekt, welche die Altstadt zu einer der schönsten Deutschlands machte. Bei dem Projekt wurden rund 60 Spolien verbaut. Spolien sind Überreste aus Bauten älterer Kulturen, die in neuen Bauwerken wiederverwendet werden. Am beliebtesten war die Verwendung von Spolien, die im Nachkriegs-Aufbau keine Verwendung mehr gefunden hatten. Doch auch zur neuen Altstadt gab es einiges an Kritik wie auch Zustimmung. Zum Teil fanden es die Bürgerinnen und Bürger absurd, so viele Milliarden in den Wiederaufbau der Altstadt zu stecken, wenn dadurch nur so wenige neue Wohnungen entstehen können, während der soziale Wohnungsbau in Frankfurt stagniert. Es wurde aber auch viel für die Bürger getan. Zum Einkaufen bietet sich die Altstadt durch zahlreiche Geschäfte an. Zwar findet man hier vorwiegend touristische Shops, doch gibt es auch einige Läden für den täglichen Bedarf. Auch die Gastronomie ist in der Altstadt stark vertreten und so können hier nicht nur Touristen eine schöne Zeit verbringen, sondern alle Bürgerinnen und Bürger.

Schirn Kunsthalle (Ausflugs-Tipp)

Die Schirn Kunsthalle in der Altstadt von Frankfurt am Main, umgangssprachlich auch einfach Die Schirn , ist eines der bekanntesten Ausstellungshäuser in Europa. Die Schirn öffnete 1986 ihre Pforten und hat seitdem mehr als 260 Ausstellungen durchgeführt. Es besitzt keine eigene Sammlung, organisiert aber Wechselausstellungen und Projekte zu ausgewählten Themen oder zum Werk von einzelnen Künstlern. Als Kunstgalerie genießt die Schirn nationale und internationale Reputation, die sie sich durch eigene Produktionen, Publikationen und Ausstellungskooperationen mit Institutionen wie dem Centre Pompidou, der Tate Gallery, oder dem Museum of Modern Art in New York erworben hat.

(Text: BG / Fotos: BT/BG)

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