BAHNHOFSVIERTEL | Das Bahnhofsviertel – das Tor zur Stadt – war noch nie ein ruhiger Stadtteil und will es auch nicht sein. Hier pulsiert das Leben, angetrieben von der Arbeit und dem Engagement der Gastronomen, Einzelhändler, Hotels, Agenturen, Galerien, Vereine und selbstverständlich den Bewohnern des Bahnhofsviertels. Und wenn etwas nicht gelingt, dann heißt das noch lange nicht, das nichts geht.

So oder so ähnlich war die Reaktion der Menschen im Viertel, nachdem die Großveranstaltung, „die Bahnhofsviertelnacht“ abgesagt werden musste. Keine 14 Tage später setzte sich der Gewerbeverein mit den aktiven Menschen zusammen. Was kann man tun, um dennoch die vielen positiven Aspekte des Viertels stärker in den Vordergrund zu bringen? Sie stellten sich die Frage: „Was können wir tun?“. Der 2. Vorsitzende des Gewerbevereins Treffpunkt Bahnhofsviertel e.V und der Vorsitzende Babak Farahani des Wiesenhüttenplatz e.V. starten ein besonderes Engagement. Aus den vielen Ideen, die gesammelt worden waren, wurde eine Aktion mit dem Motto „Auf ins Viertel!“ geboren.

Es entstand eine Initiative, die das Ziel verfolgt, zusätzlich zur Außenwirkung auch die Gewerbetreibenden und Bewohner miteinander zu verbinden. Der gemeinsame Nenner ist ein neues Logo, das sich aus den markanten Straßennamen zusammensetzt. Das Citymanagement der Stadt Frankfurt ließ sich von der Idee begeistern und unterstützte das Ganze. Mit Alex Zochowski, der als Unternehmer und Vordenker die Aktion ausgestaltete, wurde eine spezielle Online-Plattform möglich. In einer Pressekonferenz wagten die Mitglieder der Initiative noch keinen Ausblick auf zukünftige Aktionen. Zunächst wolle man die aktuelle Maßnahme und das Feedback abwarten. Positiv sei auf jeden Fall jetzt schon, dass durch die Vernetzung die Menschen verschiedenster Motivationen wieder ins Gespräch gekommen seien. Geheimtipps wurden ausgetauscht und auf die nächste öffentliche Ebene gehoben. Der Initiative ging es auch darum, die oft negativ besetzte Situation im Viertel in Relation zur Schönheit, zur Kreativszene und zur Kultur zu stellen.

Am vergangenen Donnerstag startete nun eine Art Schnitzeljagd, bei der sich die Bahnhofsviertelbesucher in und um 45 Locations bewegen konnten. Bei den an der Aktion teilnehmenden Partnern waren QR-Codes ausgehängt, die zu lokalen Angebotsideen führten und am Ende des Abends konnten sich die „Jäger“ Merchandising im Popupstore für die gesammelten Punkte abholen.

Die kleinen, im Viertel verteilten „Tage der offenen Tür“ begeisterten die Besucher und bei einer Stippvisite um 22.30 Uhr im Popupstore war das Gedrängel um die qualitativ hochwertigen Belohnungen der Schnitzeljagd groß: T-Shirts, Mützen, Plakate, Aufkleber und mehr wurden erfreut eingefordert.

Für Alex Zochowski waren die Verwirklichung der Idee und letztlich der fertige Popupstore wie ein Wunder, denn trotz Zeitknappheit gelang die Aktion. Es wurde bis zur letzten Minute gestrichen und organisiert. Nach Startschuss waren es nur vier Wochen, in denen die Umsetzung lief. Jetzt blickt er auf das gemeinsame Feedback in der kommenden Woche, um die zukünftigen Aktionen zu optimieren. Sein Resümee: „Über 1.000 registrierte Besucher habe neue Läden entdeckt und sich friedlich durch das Viertel bewegt. Auch die Polizei lobte den unauffälligen Verlauf. Insgesamt machte es allen Beteiligten Lust auf mehr. Man kann gespannt sein. Für alle, die diese Aktion interessiert – unter der Website www.viertel.app wird es die nächsten Informationen geben.“

 

(Text/Fotos: BT)

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