Der Stadtteil Dornbusch ist bekannt für seine imposanten Villen aus der Gründungszeit sowie seine grünen Oasen mitten in der Natur. Durch seine Nähe zum Uni Campus Westend, beleben auch immer mehr Studenten das Viertel. Als relativ „junges“ Frankfurter Viertel, ist es auch eine der beliebtesten Wohngegenden.

Entstehungsgeschichte

Der Stadtteil Dornbusch entstand 1946, nach dem Zweiten Weltkrieg, aus Teilen von Ginnheim und Eckenheim. Zuvor waren Großgärtnereien wie die Sinai-Gärtnerei großflächig auf dem Gebiet vertreten. Zeitweise war dort sogar die größte Fliederzucht Deutschlands zu finden. Die Bebauung des Viertels reicht allerdings bis zur Gründungszeit zurück. Man findet im Stadtteil noch heute viele schöne Villen im Bauhausstil und im Jugendstil.

Bertramswiese und Bertramshof

Ganze vier Hektar fasst die Bertramswiese. Darauf befinden sich der Bertramshof sowie ein Sportgelände. Das Sportgelände wird durch Frankfurter Traditionsvereine genutzt: der Sportvereinigung Kickers 1916 e.V. und dem Turn- und Sportverein Makkabi Frankfurt 1965 e.V.

Der Bertramshof wurde 1888 als Meierei (Bauerngehöft oder -gebäude, in dem in seiner Geschichte einmal der Verwalter (der Meier) einer Landwirtschaft gelebt hat, der zu einer adligen oder geistlichen Grundherrschaft gehörte) erbaut. Fast wäre hier der Bundestag eingezogen. Doch dann hatte Bonn die Nase vorn bei der Hauptstadtwahl.

Deshalb finden sich heute die Hörfunkstudios des Hessischen Rundfunks und andere Firmen in dem Gebäude. Man erkennt es an seinen roten Hartbrandziegeln. Es steht unter Denkmalschutz.

Das Funkhaus am Dornbusch kann kostenlos besucht werden. Es werden Führungen, viele Veranstaltungen sowie die Möglichkeit live im Studio als Zuschauer zu sein, angeboten.

Dornbuschkirche

Die Dornbuschkirche wurde im Jahr 1960 erbaut und ist ein evangelisches Gotteshaus. Die nördliche Außenwand der Dornbuschkirche ist das Aushängeschild für beeindruckende Buntglas-Fenster. Auf nahezu 20 Quadratmetern wurden riesige kunstvoll gestaltete Glasfenster in bunten Farben eingesetzt.

Nachdem die Gemeinde von einem Rückgang der Mitgliederzahlen betroffen war, hat der Frankfurter Architekt Max Schlüter Wendt vorgeschlagen, die Kirche zu verkleinern. Ein größerer Teil der Kirche wurde daraufhin abgebrochen und nur der Altarraum als Kirchenraum belassen. Seitdem steht der Glockenturm ein ganzes Stück weit weg von der Kirche. Doch der Platz ist nun keine Verschwendung, sondern wird seitdem für Veranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt genutzt.

Haus der Chöre

Dieses Gebäude ist so in seiner Art in Frankfurt einzigartig. Es wurde lediglich für Chor- und Orchesterproben ohne Publikumsverkehr erbaut. Durch das nach innen gewölbte Dach ist bereits von außen erkennbar, dass die Akustik bereits bei der Erbauung 2005 eine große Rolle spielte. Auch die Außenwände wurden nach innen gewölbt. Raumakustisch ungünstige Auswirkungen durch parallele Raumflächen und Fokussierungen konnten so vermieden werden.

Heute finden sich hier Chöre der Arbeitsgemeinschaft Frankfurter Chöre wieder, wie dem Cäcilienchor Frankfurt, dem Figuralchor Frankfurt, der Frankfurter Kantorei und der Frankfurter Singakademie.

Albert-Schweitzer-Siedlung

Zwischen den Jahren 1953 und 1956 erbaute die Nassauische Heim Siedlungsgesellschaft mbH die Albert-Schweitzer-Siedlung nördlich der Hügelstraße, da in Frankfurt Wohnraum dringend benötigt wurde.

1.500 Wohnungen, davon etwa 110 in Einfamilienhäuser wurden erbaut. Bei der Erbauung wollte man dem Leitbild einer durchgrünten und aufgelockerten Stadt folgen. Daher sind die Wohnungen durch großzügige Grünflächen umgeben. Am östlichen Rand der Siedlung wurde ein Hochhaus mit dreizehn Geschossen erbaut.

Heute ist die Siedlung denkmalgeschützt. An den berühmten Namensgeber der Siedlung erinnert eine Plakette. Der Arzt, Theologe und Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer besuchte die Siedlung 1955, als sie noch mitten im Bau steckte.

Sinaipark

Der Sinaipark wurde von 1983 bis 1986 auf dem ehemaligen Gelände der Sinai-Gärtnerei angelegt. Sie sind somit Namensgeber des Parks. Er erschließt 4,6 Hektar Grünfläche und hat die Form eines ungleichmäßigen Vielecks. Das Gelände ist leicht hügelig und wird von starkbefahrenen Straßen umrahmt.

Ein besonderes Highlight des Parks ist die „Figurengruppe“ auf der Ostseite. Die Bildhauerin Anneliese Sund gestaltete 1984 als Steinskulptur eine 1,60 Meter lange Parkbank, auf der ein Mann sitzt. Hinter der Parkbank steht ein weiterer Mann.

Südöstlich hiervon befindet sich die „Sinai-Wildnis“, ein Landschaftsschutzgebiet, indem mehrere Arten von Insekten, Singvögeln und Kleinsäugern beheimatet sind.

Kuli Alma (Restauranttipp)

Der Weinkeller des veganen und koscheren Restaurants (Quelle: kuli-alma.com)

BG | Wer ein hervorragendes und veganes Restaurant in Frankfurt sucht, ist im Kuli Alma genau richtig: Hier erwartet die Gäste eine kulinarische Reise durch die israelische und mediterrane Küche. Setzen Sie sich in den gemütlichen Weinkeller oder suchen Sie sich einen Platz auf der begrünten Außenterrasse. Das Lokal hat die gesamte Woche über von 12:00 – 23:00 Uhr geöffnet und befindet sich in der Zum-Jungen-Straße 10. Aufgrund der großen Beliebtheit empfehlen wir Ihnen, im Voraus einen Tisch zu reservieren.

Das Geburtshaus von Anne Frank (Heimattipp)

Die Gedenkstelle vor dem Geburtshaus (Foto: J. Hagemeister)

BG | Nach Ihrer Geburt (1929) verbrachte Anne Frank die ersten zwei Jahre ihres Lebens zusammen mit der Familie im Marbachweg 307. Heute steht auf dem Gehweg vor dem Haus ein Gedenkstein, der Anne als Kind mit ihrer Schwester Margot und ihrer Freundin Grace zeigt. Die Stele schmückt zudem eine Inschrift und zitiert einen Abschnitt aus Anne Franks Tagebuch: „Eines Tages wird dieser schreckliche Krieg vorüber sein, und eines Tages werden wir wieder Menschen sein, nicht nur Juden!“ (Anne Frank: Tagebuch, 11. April 1944

(Text & Fotos: TL)

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