Traditionsgemäß veranstaltet der Marketing Club Frankfurt am Main den letzten Neujahresempfang in der Stadt. Als Eventlocation war das Massif Central im Bethmannhof ausgewählt worden.
Präsidentin Alicja Feltens begrüßte und brachte ihr Entsetzen zum Ausdruck, dass im Rückblick auf die Bundestagwahl jeder fünfte Bürger AfD gewählt habe. Wenn man die Linke noch ergänzt, so habe jeder dritte Bürger sich aus der Mitte an den Rand der Politik bewegt. Dieser Radikalisierungsruck bedrohe unsere Demokratie. Sie führte aus, wie wichtig das Streiten um die Meinungsfreiheit sei. Dem Geschäftsführer der Eventlocation Florian Joeckel gab sie Raum, um sein Konzept und den Veranstaltungsort vorzustellen.
Der Keyspeaker des Abends war Axel Hellmann, Vorstandssprecher der Eintracht Frankfurt AG. Als Gewinner der begehrten Markenauszeichnung „Goldenes Brandeisen 2024“ blickte er mit Stolz auf die Wertschätzung der Markenarbeit seines Clubs. Mit der Eintracht einen hohen Identifikationswert geschaffen zu haben und diesen als „Marke der Leidenschaft“ zu positionieren ist für ihn und alle Mitarbeiter ein wichtiger Teil der Aufgabenstellung. Aber der Impuls von Feltens ließ ihn anders in seinen Redebeitrag einsteigen wie geplant. Auch Hellmann macht die Rolle Deutschland in Europa und als Weltstandort Sorgen. Er blickt darauf, dass wir es gewohnt sind in Freiheit und Frieden zu leben, aber es gleichzeitig leider nicht mehr selbstverständlich ist.
„Wir waren nach dem zweiten Weltkrieg geschützt. Dies gilt, wie man es leider erleben muss, nicht mehr. Die USA überlässt den Vorhof Europas Russland. Cyberkrieg gehört zur Tagesordnung. Wenn wir für das, was wir wollen, nicht aufstehen, werden wir zu Vasallen der Großmächte. Wir müssen uns wieder verteidigen können. Es ist wichtig der jungen Generation zu vermitteln, dass Leistung als Baustoff des Lebens wieder seinen Wert bekommt. Im Sport liegt ein wichtiges Bildungspotenzial, denn in der Gemeinschaft werden die Werte trainiert, die Grundlage der Demokratie sind“, so Hellmann. Zurück zum Verein ist seine Ausrichtung: „Erstens, dass wir als Eintracht so sportlich erfolgreich sind, wie es überhaupt geht.“ Zweitens wünsche er sich, dass die erarbeitete sportliche, wie kaufmännische Excellenz des Vereins weiter fortgesetzt wird. Ein Schlüsselanspruch ist, als ambitionierter Verein mit bestmöglicher Performance weiterzumachen. Was Leistung bedeutet, wird klar, wenn man sieht, dass die Eintracht mit 50 Sportabteilung der größte Mehrspartenverein der Welt ist. Es sind nur ausgebildete Trainer engagiert und das Stadion ist an 300 Tagen pro Jahr genutzt. Der „Sinn“ steckt auch in der klaren Haltung gegen Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus. „Wir müssen der Jugend vermitteln, den Hunger für sich selbst zu entwickeln“. Feltens fragte abschließend nach zwei Wünschen. Für Hellmann ist es die Motivation der Jugend für den Einsatz im Ehrenamt, dann das füttert unsere Demokratie. Und – natürlich – wäre der Europapokal toll.
//Text & Fotos: BT
