Frankfurter Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 18 Jahren trinken weniger Alkohol als noch im Vorjahr, rauchen weniger herkömmliche Zigaretten und auch der Cannabiskonsum ist im Vergleich zum Vorjahr erneut zurückgegangen. Mehr als ein Viertel der Frankfurter Schülerinnen und Schüler verzichtet ganz auf legale oder illegale Drogen. Dies hat die jüngste, repräsentative Drogentrendstudie „Monitoring-System Drogentrends“ (MoSyD) 2023 ergeben, die das Drogenreferat der Stadt Frankfurt seit 2002 unterstützt. Die Befragungen an Schulen liefen zwischen November 2023 und März 2024. Genau 954 Schülerinnen und Schüler aus dieser Altersgruppe haben sich an der Umfrage beteiligt. Die Befragten waren im Durchschnitt 16,6 Jahre alt, 90 Prozent wohnten in Frankfurt am Main. Neben der Schulbefragung umfasst die MoSyD-Studie 2023 auch eine Expertinnen- und Experten- sowie eine Trendscout-Befragung. Insgesamt nahmen 1278 Personen aus 82 Klassen und 18 allgemein- und berufsbildenden Schulen an der Studie teil.
Nach der aktuellen Befragung trinken Frankfurter Jugendliche im Schnitt mit 14,1 Jahren zum ersten Mal Alkohol und rauchen erstmalig mit 14,6 Jahren. Das Alter beim Erstkonsum von Cannabis liegt bei 15,3 Jahren. Erfreulich nennt Gesundheitsdezernentin Voitl, dass Jugendliche 2023 deutlich weniger Cannabis konsumiert haben als noch im Jahr zuvor, obwohl die Debatte um die Legalisierung von Cannabis in vollem Gange war.
Ein weiteres wichtiges Thema der Prävention bleibt Lachgas. Laut der Schulbefragung ist der Konsum nach einem sprunghaften Anstieg in den Jahren 2021 und 2022 erstmals wieder gesunken, bleibt aber auf hohem Niveau. Gesundheitsdezernentin Voitl spricht sich deshalb für ein Verkaufsverbot von Lachgas-Kartuschen an Minderjährige aus. Ein entsprechender Antrag für die Stadtverordnetenversammlung liegt bereits vor.
Einen Anstieg der Konsumraten verzeichnet Studienleiter Werse tatsächlich nur beim täglichen Konsum von E-Zigaretten. Für die Popularität von E-Produkten seien hauptsächlich „Disposables“ – die relativ preiswerten Einwegprodukte – verantwortlich, sagt Müller-Maar.
Nach der aktuellen Befragung haben 64 Prozent der 15- bis 18-jährigen Schülerinnen und Schüler mindestens einmal in ihrem Leben Alkohol getrunken. Damit liegt der Wert noch unter dem „historisch niedrigen Niveau des ersten Pandemiejahres 2020“, wie Studienleiter Werse bemerkt. 45 Prozent der befragten Jugendlichen gaben an, in den vergangenen 30 Tagen Alkohol getrunken zu haben, und der Anteil der häufig Konsumierenden ist 2023 mit drei Prozent auf ein Allzeittief gesunken. Dennoch bleibt Alkohol auch 2023 die mit Abstand am weitesten verbreitete psychoaktive Substanz bei Jugendlichen.