BONAMES | Bonames, ein Stadtteil im Norden Frankfurts, ist seit 1910 Teil der lebendigen Metropole. Bonames besticht nicht nur durch seine landschaftliche Schönheit entlang der Nidda, sondern auch durch seine reiche Geschichte. Ein Ort, der sich zwischen Tradition und Moderne spannt, mit seinen malerischen Fachwerkhäusern im südlichen Teil und den modernen Wohngebieten weiter nördlich. Namensforscher sind sich uneinig über die Herkunft des Namens „Bonames“. Einige glauben, er leite sich vom lateinischen „bona mansio“ ab, was „gute Raststätte“ bedeutet. Andere vermuten, dass er auf „bona missa“ zurückzuführen ist, was „gute Messe“ bedeutet. Unabhängig von seiner Herkunft birgt Bonames eine reiche Vergangenheit. Schon in der Zeit der Römer war Bonames ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt. Es wird angenommen, dass sich hier eine römische Straßenstation befand, eine Gaststätte für Reisende entlang der Handelsrouten. Ein weiteres historisches Highlight ist der ehemalige Flugplatz der Amerikaner, der einst in Bonames beheimatet war. Diese vielseitige Geschichte macht den Stadtteil zu einem faszinierenden Ort für Historiker und Neugierige gleichermaßen. Trotz seiner historischen Bedeutung ist Bonames auch heute ein lebendiger und dynamischer Ort. Mit seiner natürlichen Schönheit, den charmanten Straßen und den historischen Sehenswürdigkeiten ist Bonames ein Ort, der es wert ist, erkundet zu werden.

Historisches Erbe

Die Burg Bonames entstand vermutlich im 13. Jahrhundert und war einst ein bedeutender Adelssitz. Trotz ihrer vergleichsweisen kleinen Größe gelang es den Frankfurtern frühzeitig, die Burg zu kontrollieren. 1546 wurde sie während eines Krieges zerstört und verfiel zur Ruine. Später, im Jahr 1787, wurden weitere Teile durch Feuer zerstört, was zur Versteigerung der Anlage führte. In den Jahren 1987 und 1993 wurden archäologische Untersuchungen vom Frankfurter Denkmalamt durchgeführt, doch der Bau moderner Wohngebäude und einer Tiefgarage hat vermutlich viele historische Überreste zerstört. Heute erzählen informative Schaukästen von den Ausgrabungen, während rote Pflastersteine teilweise die Lage der einst stolzen Burg markieren. Trotz der Veränderungen bleibt die Burg Bonames ein faszinierendes Zeugnis vergangener Zeiten und ein wichtiges kulturelles Erbe der Region.

Bewegte Vergangenheit
Evangelische Kirche Bonames (Foto: Karsten Ratzke via wikimedia Commons CC BY-SA 3.0)

Wie die Burg Bonames hat auch die evangelische Pfarrkirche eine bewegte Vergangenheit erlebt. Zweimal musste sie wieder aufgebaut werden, nachdem sie zunächst einem Brand und dann den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges zum Opfer fiel. Errichtet im Jahr 1642 als Ersatz für eine frühere Kirche außerhalb der Stadtmauern, erinnert sie bis heute an vergangene Zeiten. Trotz ihrer Lage innerhalb der Stadtmauern wurde die Kirche im Stil einer Wehrkirche errichtet, was sich noch heute in der beeindruckenden Dicke der Mauern zeigt. Die Kirche beherbergt zahlreiche historische Schätze, darunter Grabplatten und eine reichhaltige barocke Ausstattung. Im Laufe der Jahre erlebte sie einige Umbauten, darunter die Anhebung des Altarraums in den 1960er Jahren und den Bau einer Sakristei zu Beginn der 1980er Jahre.

Am Ufer der Nidda

Eingebettet in einen Altarm der Nidda, ist der Nordpark Bonames ein idyllischer Teil des Frankfurter GrünGürtels. Hier erwarten Besucher ein Grillplatz, Sportanlagen, ausgedehnte Naturgebiete und ein Netz von Spazierwegen. Eine besondere Sehenswürdigkeit ist die Sondermann-Figur, ein Kunstwerk der Komischen Kunst entlang des GrünGürtel- Rundwanderwegs. Eine Brücke überquert den Altarm und führt zum benachbarten Harheim. Der Nordpark ist auch Teil des Bundesprojekts „Städte wagen Wildnis“, das die Entwicklung von natürlichen Lebensräumen in städtischen Gebieten erforscht. Hier werden die Pflanzen und Tierarten beobachtet, die sich auf diesen „wilden“ Flächen ansiedeln und ein neues Zuhause finden.

Ein Natur- und Freizeitparadies

Der einstige Maurice Rose Airfield, besser bekannt als der Alte Flugplatz, war bis 1992 ein bedeutender amerikanischer Militärstützpunkt. Heute erstreckt sich seine 4,5 Hektar große Fläche über die Gemarkungen Frankfurt-Bonames und Frankfurt-Kalbach-Riedberg. Nach seiner Schließung wurde das Gelände von der Projektgruppe „Grüngürtel“ und dem Büro GTL Landschaftsarchitekten in den Jahren 2003/04 zu einem Natur- und Freizeitgelände umgestaltet. Diese herausragende Arbeit wurde im Jahr 2005 mit dem Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis ausgezeichnet. Ursprünglich als Hubschrauberlandeplatz für die US-amerikanischen Streitkräfte genutzt, ist der Alte Flugplatz heute eine lebendige Lernstation für Kinder und Jugendliche. Hier werden regelmäßig Veranstaltungen für Familien angeboten und Schulen sowie Kitas können spezielle Unterrichtseinheiten buchen. Von März bis Oktober stehen „Landschaftslotsen“ bereit, um Besucher über die örtliche Fauna und Flora zu informieren. Am Ufer der Nidda erhalten Kinder und Jugendliche zudem praktische Anleitungen zur Bootsbenutzung und zum Naturschutz. Nicht zu vergessen ist das gemütliche Towercafé, das sich zu einem beliebten Ausflugsziel mit einer Vielzahl kulinarischer Köstlichkeiten entwickelt hat.

Bewahrung der Bonameser Geschichte

Das Heimatmuseum Bonames, im Saalbau Nidda gelegen, ist ein bedeutender Ort für die historische Aufarbeitung und Bewahrung der kulturellen Identität des Stadtteils. Es bietet nicht nur Stadtteil-Rundgänge, Sonderausstellungen und Führungen für Schulklassen an, sondern setzt sich auch aktiv für den Erhalt geschichtlich bedeutsamer Gebäude und Strukturen in Bonames ein, darunter die alte Nidda-Brücke und Reste der Ortsbering-Mauer. Ein Hauptziel des Vereins ist es, das Museum zurück in den historischen Ortskern zu verlegen, um die reiche Geschichte und die traditionsreichen Bräuche von Bonames für die Öffentlichkeit besser zugänglich zu machen.

(Titelbild: Karsten Ratzke via wikimedia Commons CC BY-SA 3.0)

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