GALLUS | Nachdem Architektenwettbewerb und Vergabeverfahren für den Bildungscampus Gallus abgeschlossen sind, steht nun der Sieger fest. Die Büros Hascher Jehle Architektur mit Weidinger Landschaftsarchitekten haben den Zuschlag erhalten. Die Entscheidung ist endgültig gefallen: Der Zuschlag geht nach Berlin.  „Ich freue mich, dass wir eine Entscheidung getroffen haben und bin von dem Siegerentwurf sehr überzeugt“, sagte Bildungs- und Baudezernentin Sylvia Weber, die den Entwurf am Montag, 15. Januar, in der Stadtteilbibliothek Gallus vorstellte. Sie betonte dabei die große Bedeutung, die das Projekt für den Stadtteil hat. „Der Bildungscampus ist ein entscheidender Baustein für die Weiterentwicklung des Gallus. Rund 42.000 Menschen leben hier, die Zahl wächst stetig. Gerade der Wohnanteil nimmt immer weiter zu – daher ist es unerlässlich, Bildungsräume weiterzuentwickeln und zu vergrößern“, fuhr Weber fort.

Der Bildungscampus Gallus gilt als bedeutendes Projekt der Integrierten Stadtentwicklung, er schafft Platz und Raum für zwei Schulen, ein Kinderhaus, ein Jugendhaus, eine Stadtteilbibliothek und zwei Kindertageseinrichtungen sowie für zahlreiche Sport- und Veranstaltungsmöglichkeiten in insgesamt sieben Sporthallen. Darüber hinaus ist die Öffnung zum Stadtteil ein entscheidender Aspekt des Konzepts. Es soll ein Quartierscampus sein, der allen offensteht. So werden auch Dritte diesen Ort nutzen – etwa die Musikschule, die VHS, Sportvereine oder das Mehrgenerationenhaus.

Der Entwurf von Hascher Jehle und Weidinger hat sich durchgesetzt, weil er für jede dieser Nutzungen insgesamt die besten räumlichen und funktionalen Bedingungen ermöglicht. Die Idee einer organisch geformten, durchlässigen Stadtlandschaft verspricht eine hohe Aufenthaltsqualität. Ein wichtiges Ziel der Freiraumgestaltung besteht außerdem darin, einen klimafreundlichen Bildungscampus mit reichhaltigen Nutzungsangeboten und hoher Biodiversität auf begrenztem Raum zu schaffen. Die geplante Materialität der Fassaden mit ihrer Mischung aus Glas, Werkstein und Holzlamellen unterstreicht die gewünschte Verbindung von städtischen und landschaftlichen Architekturelementen.

Für das Projekt ist ein Bauvolumen von rund 220 Millionen Euro veranschlagt. Der Start der Maßnahme, die mit Abbrucharbeiten beginnen wird, ist in zwei Jahren vorgesehen. Derzeit wird noch geprüft, in wie vielen Bauabschnitten das Projekt realisiert werden kann.

Führungen durch die Ausstellung des Siegerentwurfs für Interessierte sind 23./30. Januar, sowie 6. Februar, jeweils um 17 Uhr in der Stadtteilbibliothek Gallus, Idsteiner Straße 65, vorgesehen.

(Text: PM / Grafk: Hascher Jehle Architektur)

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