FRANKFURT | Wenn es um Tradition geht, dann sind Trachten ganz vorne. Und chic sind diese heute allemal. Modische Dirndl kleidet die Frau von Welt, die sich ins Festzelt bewegt. Ob mit Dekolletee oder mit Dirndl- bluse. Jede Frau findet ihren persönlichen Ausdruck. Die Varianten reichen vom Leihdirndl über Retroteile aus dem Familienschrank bis zu den Luxus-Varianten. Hauptsache ist die schöne weibliche Silhouette.

Accessoires sind willkommen. Die passende Tasche und der elegante Schuh gehören auch dazu. Klassische Flechtfrisuren sind und bleiben immer aktuell zur Trachtenmode. Hinzugekommen sind in den letzten Jahren die Haarreifen mit Blümchen oder anderer Deko. Der Nagellack zum Lieblingsdirndl ist schnell gefunden. Von erdigen Tönen bis zu pastelligen Farben – alles ist verfügbar. Für die Herren geht nichts über eine zünftige Lederhose. Egal wie kurz oder lang – diese Investition kommt nicht aus der Mode. Die Wahl des karierten Hemdes, zum Beispiel im Gingham Karo, kann da schon eher dem Trend der Zeit entsprechen. Das dazugehörige Upgrade ist die Weste, der Janker oder die Strickjacke.

Zum Thema Schuhe gibt es aktuell nicht nur den Haferlschuh. Trachtensneaker, Boots und Trachtenstiefel können auch je nach Länge der Lederhose dazu getragen werden. Das besondere Flair des Frankfurter Oktoberfestes ist, dass die Gäste sich fast alle in Tracht zum Feiern begeben. Dieses Bild wünschen sich die Brüder Hausmann auch, denn es ist einfach ein wundervoller Anblick, der nur in diesen Tagen so in Frankfurt zu finden ist.

„Schleife links, Glück bringt`s“: Was sagt die Schürzenschleife über die Trägerin?

Auf einem Trachtenfest braucht es kein facebook um den Beziehungsstatus festzustellen. Das gilt so zumindest bei den Frauen, die ein Dirndl tragen und um die geheime Information wissen, die in der Bindeart steckt. Diesen bewusst angewendeten Brauch gibt es circa seid rund 30 Jahren. Die Auflösung des Trachten-Codes soll beim Frankfurter Oktoberfest nicht nur die engagierten Männer unterstützen.

Schleife vorne links

Die aus Sicht der Trägerin vorne links gebundene Schleife sendet die Botschaft der Frau: „Ich bin noch nicht vergeben oder verheiratet.

Schleife vorne rechts

Diese Schürzenträgerin ist nichts für Schürzenjäger, denn sie ist verheiratet oder zu mindestens in festen Händen. Wer nicht flirten will bindet die hübsche Schleife besser rechts.

Schleife hinten mittig

Diese Art der Schleife deutet traditionell auf eine Witwe hin. Aber da sind sich die Fachleute schon nicht mehr einig. In einigen Regionen gehört die Schleife hinten zur Tracht.

Schleife vorne mittig

Das kann sowohl Unentschlossenheit bedeuten als auch den Status „Jungfrau“. Außerdem tragen junge Mädchen und Kinder die Schleife vorne. Ist die Feiergesellschaft katholisch geprägt, tragen mittig gebundene Schleifen auch diejenigen Frauen, die im heiratsfähigen Alter sind: Sie zeigen damit den Männern, dass sie nach einer festen Bindung suchen.

Damit die Deutung auch im angeheiterten Zustand klappt, gibt es kleine Merksprüche für Männer: „Schleife links, Glück bringt’s” oder „Schleife rechts, ist eher schlecht”. Damit wird das geschickte „Anbandeln“ zur Leichtigkeit.

(Texte: BT)

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