KALBACH-RIEDBERG | Seit dem 1. August 1972 zählt dieser charmante Stadtteil im Norden von Frankfurt am Main zu den Juwelen der Metropole. Die Fusion aus dem historisch gewachsenen Kalbach und dem modernen Riedberg verleiht dem Ort seinen einzigartigen Charakter. Kalbach-Riedberg ist jedoch weit mehr als nur eine städtebauliche Fusion. Es ist ein lebendiger Stadtteil mit einer gut funktionierenden Infrastruktur und einem idyllischen Lebensgefühl. Hier fühlt sich jeder wohl, der das moderne Leben im Grünen sucht. Kalbach-Riedberg ist weit entfernt von einem Schlafstadt-Klischee oder einer anonymen Satellitenstadt. Im Gegenteil, es strahlt eine eigene Authentizität aus und ist längst zu einem beliebten Wohnort für Familien und Berufstätige geworden. Die gelungene Symbiose aus Geschichte und zeitgemäßer Infrastruktur macht Kalbach-Riedberg zu einem lebenswerten Zuhause und einem Ort, an dem man sich gerne niederlässt.

Das historische Kalbach

Im Laufe der Jahrhunderte wechselte der Besitz des Ortes mehrmals durch Schenkungen, Verpfändungen und Vererbungen. Im 15. Jahrhundert kam Kalbach in den Besitz der Grafschaft Königstein und später des Johanniterhauses, Falkensteins und des Grafen Eppstein. Schließlich wurde es 1972 durch ein Landesgesetz in Frankfurt am Main eingegliedert. 2006 erfuhr Kalbach eine Erweiterung durch das Neubaugebiet Riedberg. Die wechselhafte Vergangenheit spiegelt sich heute in einem vielfältigen und lebendigen Stadtteil wider.

Ein neuer Stadtteil für Frankfurt

In den 1990er Jahren entstand der neue Frankfurter Stadtteil Riedberg als ehrgeiziges Projekt zur Erweiterung der Wohngebiete rund um Kalbach. Die langwierigen Planungen zogen sich über das Jahrzehnt hinweg, und im Jahr 2000 wurde der erste verbindliche Bebauungsplan umgesetzt. Das Mammutprojekt umfasste beeindruckende 266 Hektar, vorrangig für den Wohnungsbau vorgesehen. Doch mit dem Zuzug von Menschen entstand auch der Bedarf an Infrastruktur. Supermärkte, Kindergärten und die Anbindung an das Straßenbahnnetz wurden geschaffen. Der Riedberg erlebte einen regelrechten Immobilienboom, der die Preise für Häuser um bis zu ein Viertel steigen ließ. Günstiges Wohnen ist heute nur noch am Rande des Riedbergs möglich. Das Viertel zeichnet sich durch eine saubere Struktur aus, wobei die Häuser sich in ihrer Ähnlichkeit gleichen und eine dichte Bebauung aufweisen. Einige bemerken, dass zusätzliche Stockwerke hätten für mehr Freiflächen sorgen können. Trotzdem erfreut sich der Riedberg einer wachsenden Beliebtheit und fasziniert mit seiner bemerkenswerten Entwicklung.

Bonifatiusbrunnen und Bonifatiuspark

Auf der malerischen Kalbacher Höhe finden Pilger und Wanderer eine besondere Zwischenstation – den Bonifatiusbrunnen. Die Quelle soll im Jahr 754 entstanden sein, als ein Pilgerzug hier übernachtete und der Kalbach aus dem Boden sprudelte. Namensgeber für den Ort war somit der heilige Bonifatius, Apostel der Deutschen. Der Brunnen befindet sich im Bonifatiuspark und wurde vor 17 Jahren in seine jetzige Form umgestaltet. Heute nutzen vor allem die Laurentiusgemeinde den Brunnen und der Park als Treffpunkt für spirituelle Angebote.

Im Bonifatiuspark erwartet Besucher eine idyllische Grünanlage mit beeindruckenden Höhenunterschieden, die durch eine Treppenanlage überwunden werden. Eine lange Promenade bietet einen atemberaubenden Blick über die Frankfurter Skyline. Die über 5 Meter hohe Natursteinmauer und die Bonifatiusquelle verleihen dem Park einen besonderen Charme. Hier können Besucher auf dem „Bonifatius-Route“ Pilgerweg von Mainz nach Fulda wandern und sich an weitläufigen Grünflächen, einem „Kinderwanderweg“ sowie Spiel- und Aufenthaltsbereichen erfreuen. Der Bonifatiusbrunnen und der Bonifatiuspark sind wahre spirituelle Oasen auf der Kalbacher Höhe.

Kätscheslachpark

Der Kätscheslachpark am Riedberg in Frankfurt ist nicht nur eine Grünanlage zur Erholung, sondern auch ein Meisterwerk der Wasserverwaltung. Hier geht es nicht um Spielplätze und Freizeitangebote, sondern um nachhaltige Entwässerung und Wasseraufbereitung. Das Herzstück des Parks ist der Kätscheslachweiher, der seit 2002 eine wichtige wasserwirtschaftliche Funktion erfüllt. Das Berliner Büro Weidinger Landschaftsarchitekten gestaltete den Kätscheslachweiher, indem er mit Baukalk abgedichtet wurde, um eine Vermischung von Oberflächenwasser und Grundwasser zu verhindern. Durch die Drosselung der abfließenden Wassermenge auf zehn Liter pro Sekunde und Hektar werden Überschwemmungen entlang von Kätscheslach und Kalbach verhindert. Das Regenwasser fließt in kleine Rückhaltebecken, die über Gräben in ein vorgeschaltetes Klärbecken geleitet werden. Ein bemerkenswertes Beispiel für nachhaltige Wasserbewirtschaftung in einer urbanen Umgebung – der Kätscheslachpark zeigt, wie innovative Lösungen auch in Stadtparks zum Einsatz kommen können.

Campus Riedberg der Goethe-Universität

Der Campus Riedberg der Goethe-Universität ist das naturwissenschaftliche Zentrum der Hochschule. Er widmet sich intensiven Forschungen in den Bereichen Chemie, Biochemie und Physik. Täglich besuchen rund 4000 Studierende den Campus, der bereits 1972 als Campus Niederursel mit dem Fachbereich Chemie seinen Anfang nahm. Später wurden hier weitere naturwissenschaftliche Fachbereiche vom aufgelösten Campus Bockenheim angesiedelt. Seitdem wurden zahlreiche Gebäude errichtet, darunter das Frankfurt Institute for Advanced Studies und das Biologikum. Neue Wohnheime bieten den Studierenden eine Unterkunft. 2013 wurde das Forschungsgewächshaus fertiggestellt, um die Pflanzenforschung zu unterstützen. Auch namhafte naturwissenschaftliche Unternehmen und Forschungsinstitute wie das Max-Planck-Institut haben sich in unmittelbarer Nähe des Campus Riedberg niedergelassen, um von der dynamischen Forschungsatmosphäre zu profitieren.

 

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