FRANKFURT/RHEIN-MAIN | Die Stimmung unter den Unternehmen im IHK-Bezirk Frankfurt am Main hat sich im Frühsommer 2023 stabilisiert. Der Geschäftsklimaindex steigt um einen Punkt auf 103 und liegt damit weiterhin leicht im Wachstumsbereich. „Die aktuellen Konjunkturergebnisse geben Grund zu der Hoffnung, dass sich die wirtschaftliche Lage stabilisiert hat, wenn auch auf einem Niveau, welches nahe der Stagnation liegt. Eine deutliche Erholung und das Aufschließen an das Vorkrisenniveau sind weiterhin nicht absehbar“, sagte Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt am Main, anlässlich der Veröffentlichung der Ergebnisse.

Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage ist nahezu unverändert gegenüber der Vorumfrage. Der Saldo der Geschäftslage sinkt um einen auf zwölf Punkte und spricht für eine leicht positive Gesamtstimmung. Der Blick auf die kommenden Monate bleibt skeptisch. Der Saldo der Geschäftserwartungen verharrt im negativen Bereich, verbessert sich jedoch leicht um drei auf minus fünf Punkte. Bei den Investitionsplanungen und den Exporterwartungen konnte der positive Trend aus der Vorumfrage hingegen bestätigt und weiter fortgesetzt werden. Lediglich bei den Beschäftigungsplanungen ist der Saldo leicht rückläufig.

Beim Blick auf die Branchen zeigt sich ein gemischtes Bild. Die Industrie konnte erneut Zuwächse im Vergleich zur Vorumfrage verzeichnen und findet mit einem Geschäftsklimaindex von 106 Punkten sogar wieder zurück in den Wachstumsbereich. Leichte Zuwächse konnten zudem die unternehmens- und personenbezogenen Dienstleister verzeichnen. Branchen mit Rückgängen sind das Baugewerbe, der Einzel- und Großhandel, das Gastgewerbe und sowie das Kredit- und Versicherungsgewerbe.

Der Fachkräftemangel bleibt das größte Risiko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung. 51 Prozent der befragten Unternehmen sehen hierin eine Gefahr. Die Energie- und Rohstoffpreise rutschen auf Platz vier (44 Prozent). Gegenüber der Vorumfrage haben die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (48 Prozent) und eine abnehmende Inlandsnachfrage (47 Prozent) für die Unternehmen an Bedeutung gewonnen.

„Die regionale Wirtschaft hat in den vergangenen Monaten und Jahren wiederholt ihre Widerstands- und Anpassungskraft unter Beweis gestellt. Aus den jüngsten Konjunkturergebnissen lässt sich eine Stabilisierung im leicht positiven Bereich herauslesen. Deutlich wird aber auch die Skepsis der Unternehmen gegenüber den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Die Politik ist gefordert, die Rahmenbedingungen zu verbessern. In diesem Zusammenhang sind Innovationsförderung, Bürokratieabbau und Technologieoffenheit die entscheidenden Faktoren für künftiges Wachstum und Wohlstand. Für die regionale Wirtschaft ist zudem die Ausweisung von Bauland eine wichtige Voraussetzung für die Wertschöpfung vor Ort “, so Caspar abschließend.

Zum Hintergrund: Die IHK Frankfurt am Main befragt dreimal jährlich rund 3.000 Mitgliedsunternehmen im Hochtaunus- und Main-Taunus-Kreis sowie in der Stadt Frankfurt am Main zur aktuellen Lage und ihren Erwartungen hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung. Die aktuelle Umfrage wurde im Zeitraum vom 11. April bis zum 27. April 2023 durchgeführt. Weitere Ergebnisse, auch aus den einzelnen Branchen, werden im Konjunkturbericht der IHK Frankfurt am Main erläutert, der Mitte Mai 2023 veröffentlicht wird.

(Text: PM / Foto:

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