INNENSTADT | Zum Abschluss der Kampagne folgten die Karnevalisten am Aschermittwoch der Einladung von unserem Oberbürgermeister Peter Feldmann zum traditionellen Fastnachts-Heringsessen. Über 200 Gäste, darunter auch unsere Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner-Gölbașı, verteilten sich unter Coronavorgaben in den ehrwürdigen Römerhallen. Somit geht eine denkwürdige Kampagne zu Ende und die Redner ließen noch einmal Revue passieren, was die Fastnachter und Bürger und Bürgerinnen unserer Stadt bewegt.

Gastgeber Oberbürgermeister Peter Feldmann hieß alle herzlich Willkommen und ging nochmals in seiner Rede speziell auf die Corona-Situation und natürlich auch auf die aktuellen schlimmen Berichte aus der Ukraine ein.

Als Gastredner war Herr Rüdiger von Rosen, Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse, der Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main und des Hessische Verdienstordens und lettischer Honorarkonsul eingeladen. In seiner Rede dankte Herr von Rosen den Frankfurterinnen und Frankfurtern für ihre Unterstützung und Hilfe der Ukrainischen Bevölkerung, auch der hier in der Region Frankfurt lebenden, und für die Bereitschaft, Flüchtlinge aufzunehmen.

Auch wenn das fastnachtliche Heringsessen in diesem Jahr unter einem ganz anderen Stern stand, dankte GR-Präsident Axel Heilmann in seiner Ansprache allen Fastnachter’innen, Sponsoren, Unterstützern sowie den Mitarbeitern der Ausschüsse und natürlich auch den Frankfurter Karnevalvereinen für ihre unerlässlich Arbeit, gerade in diesen schweren Zeiten.

Und mit dem Motto der abgelaufenen Kampagne ‘Es isst und trinkt die Narretei – in Frankfurts neuer Eselei‘ hat er die Hauptperson willkommen geheißen: Maximilian Metzmacher, Prinz Max II. Aus organisatorischen Gründen konnte seine Schwester Maria (I.) nicht dabei sein und auch der Chef des prinzlichen Hauses Thomas Metzmacher lies aus der Ferne grüßen. Natürlich war auch das Kinder-Prinzenpaar, welches sogar seit 2 Jahren keine ordentliche Kampagne feiern konnte, dabei: liebe Amelie, lieber Felix – auch Euch ein herzliches Willkommen!

Auch auf die Wichtigkeit der Vereine, und dies spartenübergreifend, wies Axel Heilmann hin, für die Menschen, unsere Nachbarn und Mitbürger da zu sein und zu wirken – darin drückt sich im Wesentlichen der Vereinszweck aus. „Ich bitte Sie, helfen sie soweit sie können, damit die Vereinslandschaft – die so wichtig für die Gesellschaft und das Miteinander ist – nicht weiter leidet oder gar stirbt. Ich bitte Sie!“

Auch auf die vereinzelt aufgekommene Kritik ging er in seiner Rede ein. Zitat: Stimmen wurden in den letzten Tagen laut, wie sich die Fastnacht und der Karneval zum Angriffskrieg in der Ukraine positioniert. Man hätte doch Zeichen setzen können oder sogar einen Friedensmarsch in Gang setzen. Es hat mich geärgert sogar ein wenig verletzt, denn wir haben Versammlungen – egal aus welchen guten, weniger guten oder hohen Gründen in den letzten Jahren abgesagt, um der Gesundheit und des Schutzes unserer Mitmenschen willen. Neu ist, dass die Infektionsgefahr auf Fastnachtsumzügen wohl sehr hoch und bei Friedensmärschen anscheinend nicht vorhanden ist. Also, wie man’s macht – man macht’s verkehrt. Und macht man’s gleich verkehrt – ist’s auch nicht richtig.

Den geplanten traditionellen Römersturm und die Übergabe des goldenen Schlüssels der Stadt am vergangenen Samstag haben wir schweren Herzens abgesagt. Keiner hätte verstanden das Kanonen auf dem Römerberg stehen und schießen – auch wenn es sich um Spaßkanonen handelt. Dies war ein stilles Zeichen der Anteilnahme und der Solidarität – denn wir wussten um die Bedeutung! Wir wissen um unsere Rolle in dieser – sich ständig wandelnden Gesellschaft und sind bereit diese anzunehmen. Aber wie und in welcher Form des Ausdrucks, das bestimmen wir ganz alleine.

Nachdem der Applaus auf die Reden verebbt war, ging es dann natürlich auch an das vielfältige Buffet, auf dem nicht nur Heringe aufgetischt waren. Und ganz zum Abschluss noch eine kleine, aber feine Gesangsnummer: Anita Seidel mit Axel Heilmann und den GR-Singers das Lied „Im Schatten des Doms“. Im Anschluss gab es genügend Zeit und Muße viele Gespräche zu führen, die uns so lange gefehlt haben.

Wir, der Grosse Rat der Karnevalvereine Frankfurt, danken an dieser Stelle ganz herzlich der Stadt Frankfurt am Main und Herrn Oberbürgermeister Peter Feldmann Gast im Römer gewesen zu sein. Herzlichen Dank! …

… und wir sehen uns alle bald wieder zur Frankfurter Fastnacht 2022/2023!

(Text: UF / Fotos: GR/BHorle)

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