Einen bunten Mix und von allem etwas bietet einem der Stadtteil Unterliederbach. Von lebendiger Natur, nah am Bach, bis hin zu farblich geschmückten oder klassischen Fachwerkhäusern. Für jeden Geschmack gibt es etwas zu entdecken. Ein Spaziergang am Liederbach entlang, rein in den alten Ortskern, vorbei an den idyllischen Fachwerkhäusern kann einem einen schönen Nachmittag bereiten.

Namensgeber: Der Liederbach

Der schöne Stadtteil hat seinen Namen von dem ihn durchquerenden Bach. Mit seiner Länge von knapp 16 Kilometern durchfließt er nicht nur Frankfurts Stadtgebiet, sondern auch den Vordertaunus im Hochtaunuskreis und den Main-Taunus-Kreis. Der Namensbestandteil „Lieder“ kommt aus dem Althochdeutschen: „liodar“- „Rauschen, Geräusch“, folglich bedeutet Liederbach so viel wie rauschender Bach.

Die barocke Dorfkirche

Das älteste Gebäude in Unterliederbach ist die barocke Dorfkirche aus dem 12. Jahrhundert. Die zeitliche Eingrenzung über den Bau der Kirche konnte nur aufgrund eines Bruchsteinfundaments erfolgen. 1988 entdeckten Archäologen einen sogenannten Fischgrätenverband. Es handelt sich um eine Bauweise, die nur im 12. Jahrhundert angewandt wurde. In Folge des Dreißigjährigen Krieges hat das Gebäude an vielen Stellen Schäden erlitten und musste neu aufgebaut werden. Das damals entstandene Aussehen ist bis heute erhalten geblieben. Ein Highlight sind die schönen, bunten Mosaikfenster, die im südlichen Teil der Kirche verbaut sind.

Die Fachwerkidylle

Unterliederbach hat einen wunderschönen Marktplatz, der von einer Reihe Fachwerkhäuser eingerahmt ist. Die Gebäude wurden allesamt restauriert. Kurioserweise fand niemals ein Markt auf dem Marktplatz statt. Es handelte sich lediglich um eine Baulücke. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts stand hier noch das Gebäude der Gemeindeverwaltung. Jetzt ist der Platz frei und bietet viel Raum. Durch den Skelettbau aus Holz bekommt der Marktplatz seinen eigenen Charme.

Die kunterbunte Papageien-Siedlung

Wer nach dieser Überschrift nun eine Siedlung aus bunt bemalten Häuschen erwartet, wird wohl enttäuscht. Bei der kunterbunten Papageien-Siedlung handelt es sich in Wirklichkeit um eine Schallschutzmauer, die die Bewohner davon abhalten soll, die stark befahrene Autobahn 66 Wiesbaden-Frankfurt zu hören. Aber bunt ist das Gebäude tatsächlich. Der Lärmschutzwall beinhaltet nämlich auch Wohnungen. Für Außenstehende sieht das Bauwerk eher aus wie ein Parkhaus. Doch die Bewohner leben gern in dem besonderen Haus, das sie außerdem als ruhig beschreiben.

Die Michelskerb

Normalerweise findet jedes Jahr im Herbst die Michelskerb statt. Der gesamte Stadtteil trifft sich dann in der Wagengasse, an der barocken Dorfkirche und feiert das traditionelle Dorffest. Es gibt einen Kerbebaum, der am letzten Tag umgelegt wird. Die Vereine des Stadtteils sowie die Freiwillige Feuerwehr beteiligen sich an dem Fest und verkaufen Speisen und Getränken. Es gibt verschiedene Schaustellerbuden, wie das Kinderkarussell und einen Auto-Scooter.

Der Graubnerpark und seine Villa

Der Graubnerpark befindet sich in der Nähe des alten Dorfkerns. Er ist einladend gestaltet. Am nördlichen Eingang des Geländes befindet sich direkt eine kleine Villa. Die Graubner’sche Villa steht auf dem Gelände bereits seit dem 18. Jahrhundert. Erst später, im 19. Jahrhundert, kam der Park dazu. Insgesamt hat der Park eine Größe von 0,89 Hektar und wird von alten Laubbäumen dominiert.

Das Besondere an dem Park ist der Spielplatz mit einer Half-Pipe. Hier können sich Jung und Alt austoben und gemeinsam Zeit an der frischen Luft verbringen.

Das Ehrendenkmal von Unterliederbach

Das Ehrendenkmal richtet sich an über 170 Soldaten aus Unterliederbach, die auf den Feldern des Deutsch-Französischen Krieges aus den Jahren 1870/71 und auf denen des Ersten Weltkrieges ihr Leben verloren. Seit 1931 schafft es eine Erinnerung zu Ehren der Toten, als Symbol für Trauer und als Mahnung. Nur durch die Spenden der Unterliederbacher konnte es damals finanziert werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde eine zusätzliche Tafel angebracht, die allgemein den Opfern des Krieges gedenkt.

(Text und Fotos: TL)

 

 

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