Ein Film der manchmal glücklich macht und manchmal eher traurig. Ein Regisseur aus Offenbach und eine Filmpremiere in Frankfurt am Main. Mit viel Persönlichkeit nimmt uns Regisseur Piotr Lewandowski mit in eine Welt, die eigentlich nur für Migranten sichtbar ist.

Feierliche Premiere in Frankfurt

Bereits vor dem Kino wurde der Sekt geöffnet, die Leute tummelten sich vor dem Harmonie-Kino in Sachsenhausen. Eine lange Schlange erwartete die Besucher des Premierenabends. Doch bereits vor dem Film, gab es eine kleine Überraschung.

Lewandowski lud zu der Premiere auch die Stars seines nächsten Projekts ein. Die Drag-Queens Electra Pain, Tante Gladice und Kelly Heelton. Sie sorgten für den Funken bunt, laut und unverschämt, den die Premiere brauchte, um in Erinnerung zu bleiben.

Der Regisseur ließ es sich nicht nehmen, seine Schauspieler mit zur Premiere zu nehmen. Nach Monaten des Wartens, kein Wunder. Die Premiere musste aufgrund der Pandemie immer wieder verschoben werden.

Als Mazedonier illegal in Deutschland

Mit wenigen Worten zum „König der Raben“ startete der Film dann ohne großes Trara. Es handelt von dem jungen Mazedonier Drako, der illegal in Deutschland lebt. Er versucht sich und seine Mutter als Überlebenskünstler, durch den Großstadtdschungel zu bringen. Das tut er dann auch mit allen erlaubten und unerlaubten Mitteln.

Doch im Mittelpunkt der Geschichte steht eine Liebesgeschichte. Drako fängt eine Affäre mit der geheimnisvollen Deutschen Alina an. Sie ruft ihn immer zu sich, wenn sie gerade Lust empfindet. Denn eigentlich ist sie bereits verheiratet. Bis zum Ende hin, weiß man nicht, ob Drakos Liebe erwidert wird oder nicht. Auf das Happy End wartet man vergebens.

Geschichten, die das Leben schrieb

Bei dem darauffolgenden Filmgespräch kamen die Hintergründe ans Licht. Regisseur Lewandowski hat selbst eine ähnliche Geschichte erlebt, betont aber immer wieder, dass es sich nicht um einen Dokumentarfilm, sondern um einen Spielfilm handelt. Dennoch ist spürbar, dass ihm sein Film persönlich am Herzen liegt. Nicht nur aus beruflichen Gründen.

Doch um den Film überhaupt verwirklichen zu können, musste Lewandowski viele Kompromisse eingehen. Er sprach davon, dass es ein „ganz anderer König der Raben“ geworden wäre, wenn es allein nach ihm gegangen wäre. Dennoch ist er froh, viel Unterstützung erhalten zu haben. Ohne die Hessische Filmförderung, wäre die Umsetzung des Projekts, kaum möglich gewesen wäre.

(Text: TL)

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