2011 von der Presse noch als Trendviertel gefeiert, ist Bornheim heute immer noch einer der beliebtesten Stadtteile Frankfurts. Mit seinen Grünanlagen und seiner besonderen Liebe für gutes Essen, hat Bornheim vieles zu bieten. Nicht nur die Anwohner sind begeistert, sondern auch ihre Besucher. Von der Eissporthalle über die Berger Straße bis in den Günthersburgpark, erlebt man Einiges in diesem trendigen Stadtviertel. Ein besonderes Highlight ist die zweimal jährlich stattfindene Dippemess.

Günthersburgpark

Normalerweise sieht man Kinder unter der Dame mit Schwimmring toben, doch auch hier im Günthersburgpark ist dieses Jahr alles anders. Eine Person saß am Rand der Skulptur und las ein Buch. Es handelt sich hierbei um einen Wasserbrunnen mit mehreren Fontänen. Ab 22 Grad schaltet die Stadt Frankfurt normalerweise ihre Wasserspielplätze an. Doch ob das auch dieses Jahr geschieht, steht noch in den Sternen.

Der Günthersburgpark ist mit seiner Fläche von 7,4 Hektar einer der größeren Parks in Frankfurt. Es gibt viel freie Wiesenfläche, die zum Sonne tanken einlädt. Seit 2004 findet hier auch das „Stalburg Theather Offen Luft“, kurz „STOFFEL“, statt. Ein vierwöchiges Sommerspektakel mit Musik, Lesungen, Kabarett und natürlich Theater. Auf der Platanenallee treffen sich die älteren Leute zum Boule spielen oder auch zum gemeinsamen Sport.

Der Baumbestand ist dicht, sogar Mammutbäume findet man darunter. Kurz vor dem Übergang zu den Schrebergärten befindet sich ein Abenteuerspielplatz. Hier können Kinder toben und ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Es gibt einen Baubereich, eine Feuerstelle, eine Kletterburg und noch vieles mehr zu entdecken.

Auch historisch hat die Grünanlage aus dem Jahr 1837 einiges zu bieten. Im Mittelalter war hier die Bornburg, die später in Günthersburg umbenannt wurde und noch später durch die Villa Günthersburg ersetzt wurde. Als Carl Mayer, ehemaliger Besitzer des Günthersburgparks, starb, hat er beschlossen, dass der Park an die Stadt Frankfurt geht. Dies stand unter der Bedingung, dass das auf dem Gelände befindliche Palais abgerissen wird. Die Orangerie ist noch übriggeblieben. 1892 wurde das Gelände des Parks so aufgearbeitet, dass er bis heute als Volkspark mit Kinderspielplatz allen zur Verfügung steht.

„Lass mal auf die Berger gehen“

Wer Hunger hat, muss auf die Berger Straße gehen. Hier reihen sich die Restaurants und Lokale nur so aneinander. Die Berger Straße ist für Schaulustige wie für Hungrige gleichermaßen ein Ereignis. Sie ist nicht nur Frankfurts Fressgass, sondern mit einer Länge von fast 3 Kilometern auch die längste Einkaufsstraße in Frankfurt. Von Kleidung über Musik und Bücher bis zu Möbeln, findet man alles auf der Berger Straße. Sie ist das Herz Bornheims und umrahmt von alten Fachwerkshäusern.

Der Freizeitspaß kommt auch nicht zu kurz, eine der coolsten Minigolfanlagen findet sich hier. Die „Schwarzlichthelden Minigolf“ bieten einem auf zwei Etagen 18 kreative Bahnen an, die alle bunt leuchten.

Dies ist nicht die einzige Freitzeitattraktivität. Einmal im Jahr lädt das Berger Straßenfest zwischen Bethmannpark und Höhenstraße zum Schlemmen ein. Doch das Fest bekommt nicht mehr soviel Zuspruch von den Wirten wie in den Jahren zuvor. Bereits vor Corona haben sich immer weniger Wirte an den Kosten beteiligt. Die Organisatoren sind für alles verantwortlich, von der Müllentsorgung bis zur Einhaltung der Rettungswege. Wenn die Wirte hierbei nicht mitziehen, steht das Berger Straßenfest vor dem Aus, hieß es noch 2019. Rewe hatte bereits gegengelenkt und Unterstützung angeboten. In der Zwischenzeit konnte das Straßenfest aufgrund der aktuellen Pandemie nicht mehr stattfinden, ob es ein Comeback für das Berger Straßenfest geben wird, werden wir wohl erst 2022 erfahren.

Frankfurter Eisporthalle: der Ort, an dem die Löwen zu Hause sind

Die Eissporthalle am Bornheimer Hang wird für jegliche Art von Eislauf genutzt. Verschiedene Vereine aus Frankfurt haben die Möglichkeit hier zu trainieren. Der wohl bekannteste Frankfurter Verein heißt „Löwen Frankfurt“ (ehemalige Frankfurt Lions). Seit 1994 wurde hauptsächlich hier trainiert.

Doch auch ohne die eisglatte Fläche wird die Halle ab und an genutzt. „Hessen tanzt“ veranstaltet hier einmal im Jahr ein großes Amateurtanzsportturnier. Dafür wird die Halle extra mit Parkett ausgelegt, damit die Tänzer genug Grip unter den Sohlen haben.

Direkt vor der Eissporthalle befindet sich der Frankfurter Festplatz, auf dem jedes Jahr die Dippemess stattfindet.

Dippemess – ein Spaß für Klein und Groß

Ein Ort, an dem Kinderaugen zum Leuchten gebracht werden: Die Fahrgeschäfte blinken bunt, aus allen Ecken hört man verschiedene Musik. Sobald der Festplatz am Ratsweg betreten wird, durchströmen einen die Gerüche von gebrannten Mandeln und Zuckerwatte.

Es ist das größte und älteste Volksfest in Frankfurt: die Dippemess. Der Name kommt daher, dass hier früher Keramikschüsseln und – töpfe verkauft wurden, welche auf Frankfurterisch kurz „Dippe“ genannt werden. Außerhalb von Pandemie-Zeiten findet die Dippemess gleich zweimal jährlich statt. Wobei die Frühjahrsmesse gleich drei Wochen dauert und die im Herbst lediglich eine Woche. Momentan plant die Stadt Frankfurt noch, im Herbst doch noch eine Dippemess veranstalten zu können, jedoch steht das noch in den Sternen.

Bis dahin heißt es abwarten. Wir alle vermissen die Zeit, in der ganz gemütlich mit dem Äppler in der Hand über das Festgelände geschlendert wird, und hoffen, dass es bald wieder soweit ist.

Das Alte Rathaus  

Das Alte Rathaus erscheint auf dem ersten Blick ganz unscheinbar. Wie ein altes Fachwerkhhaus ohne besondere Bedeutung. Es war das Rathaus des alten Dorfes Bornheim, bevor Bornheim zu Frankfurt eingemeindet wurde. Das Fachwerkhaus hat einen barocken Stil mit hohem Satteldach. Es wurde 1770 errichtet. Schaut man nun genauer hin, erkennt man die Details, die dieses Gebäude zu etwas Besonderem machen. Die Haustür ist mit ihren vielen Holzschnitzereien ein echtes Highlight. Dieselben Details finden sich auch an den Fenster-Klappläden. Heute wird das Alte Rathaus lediglich als Wohnhaus an die Bernemer Bürger vermietet.

Die Heilig Kreuz Kirche / Zentrum für christliche Meditation und Spiritualität des Bistums Limburg

Die Heilig Kreuz Kirche in Bornheim ist bereits von Weitem zu sehen. Mit ihrer imposanten Größe fällt sie direkt ins Auge. Martin Weber gewann 1927 in einem Architekturwettbewerb den Ausbau der Heilig Kreuz Kirche. Er hat bereits viele andere Frankfurter Kirchen entworfen und setzte sich bei diesem Wettbewerb gegen die restlichen Kirchenbaumeister durch. Die Kirche sollte den Bornheimer Hang krönen und wurde deshalb zunächst einmal als Hangkrone bezeichnet. Es handelt sich um eine katholische Kirche, die lange Zeit auch Pfarrkirche von Bornheim war. 2007 verlor die Kirche diesen Titel, da sie zum Zentrum für christliche Meditation und Spiritualität des Bistums Limburg umgebaut wurde. Mit dem neuen Konzept richtet sie sich an Menschen aller Konfessionen, Weltanschauungen und Kulturen. Das gesamte Innere wurde zu diesem Zweck umgebaut. Statt Kirchenbänken findet man nun Klappstühle, da diese eine flexiblere Nutzung ermöglichen. Auch Krypta und Pfarrhaus wurden komplett neu-gestaltet, um sie nun als Meditationsraum nutzen zu können.

Bornheim hat seinen Anwohnern Einiges zu bieten. Kein Wunder, dass die Bernemer so gerne in ihrem schönen Stadtteil leben.

(Text: TL)

Vorheriger ArtikelFeierei vor dem ehemaligen U60311
Nächster ArtikelGanz großes Kino vor Sonnenuntergang – Mit mobiler LED-Wand kann das Autokino Gravenbruch nun doch öffnen