FRANKFURT (BT).  Um zum Frühstück für Wohnungslose und Bedürftige zu gelangen, führt der Weg unausweichlich zum Ort der Stille. So wird der Madonnen-Altar im Hinterhof der Liebfrauenkirche bezeichnet.  In Vorbereitung des Gesprächs mit Bruder Michael Wies, Leiter des Franziskustreffs, war zu beobachten, wie viele Menschen diesen Ort für ein kurzes Innehalten nutzen. Ein kurzes Gebet, ein Kreuzzeichen – bewusst und doch eilig – auf dem Weg zwischen Zuhause und Arbeit. Die vielen Kerzen, die auf dem Tisch angezündet brennen, setzen viele kleine Zeichen für die guten Wünsche der Menschen und den Glauben an göttliche Hilfe. Hier im geborgenen Hinterhof ist jeder willkommen, der kurz durchatmen will.

Jeden Morgen steht gegenüber dem Altar an der Kirchenwand die kleine Schlange im korrekten Abstand zueinander, um für das Frühstück des Franziskustreffs eingelassen zu werden. Es sind statt der normalerweise möglichen 32 Plätze nur circa ein Drittel im Rahmen des Hygiene-Konzeptes möglich. Damit möglichst viele Gäste bewirtet werden können werden diese jeden Tag im Abstand von 15 Minuten immer wieder neu besetzt. Im Franziskustreff ist das Team immer wieder sehr erfinderisch. Mit einer Spende eines Edelstahlwaschbeckens mit der Desinfektionseinheit wurde eine der Zugangsvoraussetzungen für den Hygieneplan erreicht, die nun mit dem Wasserschlauch vom Kloster angeschlossen wurde. Es sind immer wieder viele Hände, Ideen und die zupackende Umsetzung nötig, um etwas Großes zu erreichen. Der Rhein Main Verlag legt aus jeder Zeitung einen gewissen Teil der Werbeeinnahmen (20 Prozent der Frankfurter Kundenbuchungen) zur Seite und wird diesen bald übergeben können. Spenden Sie doch auch einen kleinen Beitrag, damit dieses großartige Engagement getragen wird von einer wohlwollenden Gesellschaft.

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