Der Stadtteil blickt auf eine reiche Geschichte zurück, die bis ins Jahr 1000 zurückreicht. Seit seiner Eingemeindung 1910 hat sich Eschersheim von einem beschaulichen Dorf zu einem lebendigen urbanen Viertel entwickelt, das seinen einzigartigen Charakter bewahrt hat. Mit rund 17.000 Einwohnern vereint Eschersheim gekonnt dörflichen Charme mit städtischer Infrastruktur. Die Eschersheimer Landstraße, eine der längsten Straßen Frankfurts, durchzieht den Stadtteil und verbindet ihn mit dem Stadtzentrum. Die Mischung aus historischen Fachwerkhäusern, Gründerzeitvillen und modernen Wohnkomplexen spiegelt diese Entwicklung wider. Naturliebhaber schätzen die Nähe zur Nidda, während Kulturbegeisterte von den zahlreichen Veranstaltungen und historischen Sehenswürdigkeiten angezogen werden. Eschersheim lädt ein, seine facettenreiche Persönlichkeit zu entdecken.
Der Wasserturm
Der neobarocke Wasserturm in Eschersheim ist ein architektonisches Juwel und technisches Meisterwerk zugleich. Erbaut im Jahr 1901, zählt er zu den höchsten Bauwerken Frankfurts und beeindruckt mit seiner markanten Form. Der kegelförmige Schaft, gekrönt von einem zylindrischen Aufsatz und einer verschieferten Haube mit Gauben und Ziererkern, verkörpert die Pracht der neobarocken Baukunst. Einst beherbergte der eiserne Wasserbehälter stolze 300.000 Liter. Obwohl der Turm heute nicht mehr in Betrieb ist, steht er unter Denkmalschutz und erinnert an die technischen Errungenschaften vergangener Zeiten. Umgeben von einer gepflegten Grünanlage mit Spielplatz, ist der Wasserturm nicht nur ein historisches Monument, sondern auch ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt.
Die Eschersheimer Linde
Die Eschersheimer Linde, ein lebendiges Wahrzeichen des Stadtteils, gibt der Straße „Am Lindenbaum“ ihren Namen und ist ein beeindruckendes Naturdenkmal. Gepflanzt im späten 17. Jahrhundert, diente sie einst als wichtiger Orientierungspunkt und trug den Namen „Kleine Linde“. Mit einer majestätischen Höhe von etwa 25 Metern und einem Stammumfang von 5 Metern beeindruckt sie noch heute Besucher und Anwohner gleichermaßen. Seit 1937 genießt die Linde den Status eines Naturdenkmals und symbolisiert die tiefe Verbundenheit Eschersheims mit seiner natürlichen Umgebung. Trotz der Herausforderungen durch zunehmende Urbanisierung steht die Eschersheimer Linde als lebendiges Zeugnis für die Beständigkeit und Anpassungsfähigkeit der Natur inmitten des städtischen Wandels.
Der Brunnen am Weißen Stein
Der Brunnen am Weißen Stein, errichtet 1910, ist ein faszinierendes Stück Eschersheimer Geschichte. Ursprünglich als Herkulesbrunnen bekannt, wurde er von dem Unternehmer und Mäzen Gottfried Kleinschmidt gestiftet, um die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 zu ehren. Im Laufe der Zeit verlor der Brunnen seine ursprüngliche Herkulesskulptur, die jedoch 2009 durch den Ortsbeirat rekonstruiert und wieder aufgestellt wurde. Der Brunnen, der einst vor dem alten Schulhaus stand, wurde während des U-Bahn-Baus in den 1960er Jahren verschoben, behielt aber seine Bedeutung als zentraler Treffpunkt. Heute zählt er zu den rund 150 öffentlichen Brunnen Frankfurts und verkörpert die Verbindung zwischen historischem Gedenken und modernem Stadtleben.
Die Niddaauen
Die Niddaauen, eine grüne Lunge am westlichen Rand Eschersheims, sind ein Naturparadies von besonderem Reiz. Entlang des Flusses Nidda erstreckt sich eine weitläufige Auenlandschaft, die zum Spazieren, Radfahren und Entspannen einlädt. Die Auen sind Teil des Frankfurter Grüngürtels und bieten eine erstaunliche Artenvielfalt. Hier finden Naturliebhaber eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten, darunter seltene Vogelarten und Amphibien. Besonders reizvoll sind die Streuobstwiesen, die im Frühjahr in voller Blüte stehen und im Herbst eine reiche Ernte bieten. Gut ausgebaute Wege führen durch die abwechslungsreiche Landschaft und bieten immer wieder neue Perspektiven auf den Fluss und die umliegende Natur. Die Niddaauen sind nicht nur ein Naherholungsgebiet, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Stadtklima und zur Biodiversität in Frankfurt.
Die St. Josef-Kirche
Die St. Josef-Kirche in Eschersheim ist ein beeindruckendes Beispiel neoromanischer Architektur und ein spirituelles Zentrum des Stadtteils. Vollendet im Jahr der Eingemeindung 1910, blickt die Basilika auf eine bewegte Geschichte zurück. Trotz der Widrigkeiten des Zweiten Weltkriegs, in dem die Kirche ihre Glocken verlor, blieb sie ein Symbol des Glaubens und der Gemeinschaft. Die Glocken wurden erst 1958 ersetzt, und zahlreiche Renovierungen, zuletzt zwischen 1988 und 1991, haben ihre Pracht erhalten und sogar verstärkt. Heute erstrahlt die St. Josef-Kirche in neuem Glanz und beeindruckt Besucher mit ihrer imposanten Architektur und der spirituellen Atmosphäre. Sie ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein kultureller Treffpunkt, der regelmäßig Konzerte und Veranstaltungen beherbergt.
//Text: BG