Bockenheim, ein lebendiger Stadtteil im Herzen Frankfurts, blickt auf eine reiche Geschichte zurück, die bis in die Jungsteinzeit reicht. Erstmals urkundlich erwähnt zwischen 768 und 778, entwickelte sich Bockenheim von einem kleinen Dorf zu einer bedeutenden Industriestadt, bevor es 1895 nach Frankfurt eingemeindet wurde. Heute ist Bockenheim mit rund 35.000 Einwohnern der drittgrößte Stadtteil Frankfurts und bekannt für seine kulturelle Vielfalt und akademische Prägung. Die Nähe zur Goethe-Universität verleiht dem Viertel eine jugendliche, intellektuelle Atmosphäre. Entlang der Leipziger Straße, der Lebensader Bockenheims, reihen sich zahlreiche Geschäfte, Cafés und Restaurants. Mit seiner Mischung aus gründerzeitlicher Architektur, modernen Wohnquartieren und grünen Oasen zieht Bockenheim Studenten, Familien und Kreative gleichermaßen an und bietet einen faszinierenden Einblick in das pulsierende Leben der Mainmetropole.

Bockenheimer Warte
Die Bockenheimer Warte, ein mittelalterlicher Wehrturm aus dem 15. Jahrhundert, ist das Wahrzeichen Bockenheims. Ursprünglich Teil der Frankfurter Landwehr, diente sie als Zollstation und Verteidigungsanlage. Heute beherbergt der Turm ein beliebtes Café und bietet einen einzigartigen Blick über den Stadtteil. Besonders beeindruckend ist der moderne U-Bahn-Eingang neben dem Turm, gestaltet als überdimensionale Dampflokomotive, die aus dem Boden zu brechen scheint. Diese kreative Verbindung von Alt und Neu macht die Bockenheimer Warte zu einem beliebten Treffpunkt und Fotomotiv. Der umliegende Platz ist oft Schauplatz von Märkten und Veranstaltungen, die das lebendige Treiben des Stadtteils widerspiegeln.

Bockenheimer Warte (Foto: Vysotsky, CC BY-SA 4.0)

Goethe-Universität Campus Bockenheim
Der historische Campus Bockenheim der Goethe-Universität, obwohl nicht mehr als Hauptcampus genutzt, bleibt ein wichtiger Teil der Stadtteilidentität. Die imposanten Gebäude aus der Gründerzeit, wie das Jügelhaus mit seiner markanten Kuppel, zeugen von der akademischen Tradition Bockenheims. Der Campus ist heute ein Ort des Wandels, an dem neue Nutzungskonzepte erprobt werden. Studierende und Anwohner nutzen die weitläufigen Grünflächen zum Entspannen und für kulturelle Veranstaltungen. Die ehemalige Universitätsbibliothek, ein architektonisches Juwel, beherbergt nun verschiedene kulturelle Einrichtungen. Der Campus symbolisiert den Übergang Bockenheims von einem Universitätsstandort zu einem vielfältigen Stadtteil mit Raum für neue Ideen und Projekte.

Campus Bockenheim. In der Bildmitte das Jügelhaus mit Haupteingang( Foto: Dontworry, CC BY-SA 3.0)

Leipziger Straße
Die Leipziger Straße ist das pulsierende Herz Bockenheims. Als Haupteinkaufsstraße des Stadtteils vereint sie eine bunte Mischung aus kleinen Boutiquen, internationalen Geschäften, gemütlichen Cafés und Restaurants. Die Straße spiegelt die multikulturelle Vielfalt Bockenheims wider und lädt zum Flanieren und Entdecken ein. Besonders charmant sind die zahlreichen Gründerzeithäuser, die der Straße ihren charakteristischen Charme verleihen. An Markttagen verwandelt sich die Leipziger Straße in einen lebendigen Basar, auf dem frische Produkte und lokale Spezialitäten angeboten werden. Die Straße ist nicht nur ein Ort des Konsums, sondern auch ein sozialer Treffpunkt, an dem sich das vielfältige Leben Bockenheims entfaltet.

Geschäft an Geschäft reiht sich in der Leipziger Straße (Foto: Dguendel, CC BY.SA 3.0)

Experiminta Science Center
Das Experiminta Science Center ist ein faszinierendes Mitmach-Museum, das Wissenschaft und Technik erlebbar macht. In einem ehemaligen Industriegebäude beheimatet, bietet es auf vier Etagen über 120 interaktive Exponate zu Themen wie Physik, Mathematik und Wahrnehmung. Besucher jeden Alters können hier experimentieren, entdecken und lernen. Das Museum ist ein Paradebeispiel für die kreative Umnutzung industrieller Räume in Bockenheim. Mit seinen Workshops, Vorträgen und Sonderausstellungen ist das Experiminta nicht nur eine Bildungseinrichtung, sondern auch ein wichtiger kultureller Treffpunkt im Stadtteil. Es verkörpert den innovativen Geist Bockenheims und inspiriert Jung und Alt gleichermaßen.

Außenansicht auf das Experiminta ScienceCenter (Foto: Uli Planz, CC BY-SA 4.0)

Bockenheimer Depot
Das Bockenheimer Depot, ein ehemaliges Straßenbahndepot aus dem Jahr 1900, hat sich zu einem bedeutenden Kulturzentrum entwickelt. Heute beherbergt es das Künstlerhaus Mousonturm und dient als Spielstätte für experimentelles Theater, Tanz und Performance-Kunst. Die industrielle Architektur des Gebäudes schafft eine einzigartige Atmosphäre für künstlerische Darbietungen. Das Depot ist ein Symbol für Bockenheims Wandel und seine Fähigkeit, historische Strukturen kreativ zu nutzen. Es zieht Kunstliebhaber aus ganz Frankfurt an und trägt maßgeblich zur lebendigen Kulturszene des Stadtteils bei. Regelmäßige Festivals und Veranstaltungen machen das Bockenheimer Depot zu einem Hotspot für zeitgenössische Kunst und Kultur.

Bockenheimer Depot (Foto: Gerda Arendt, CC BY-SA 4.0)

FREIZEIT-TIPP: Filmgenuss trifft Gourmet-Erlebnis
Kulturbegeisterte und Genießer finden im Orfeo’s Erben in Frankfurt-Bockenheim eine einzigartige Kombination aus Kino, Restaurant und Bar. Diese außergewöhnliche Location bietet Besuchern ein vielseitiges Erlebnis in einem stilvollen Ambiente. Das State-of-the-Art Kino mit Wohnzimmeratmosphäre zeigt ausgewählte Filme, während das Restaurant gehobene Gastronomie serviert. Gäste können einen Abend mit einem exquisiten Dinner beginnen und anschließend einen Film genießen oder umgekehrt. Die Bar lädt zum Verweilen und Diskutieren über das Gesehene ein. Orfeo’s Erben ist nicht nur für Privatpersonen attraktiv, sondern eignet sich auch hervorragend für Firmenevents oder Seminare. Besucher sollten vorab die Verfügbarkeit prüfen und reservieren, da die Location oft ausgebucht ist.

// Text: BG

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