Auch wenn es so aussieht, als wären Männer wehleidiger, so gibt es heute schon diverse wissenschaftliche Untersuchungen darüber, dass es durch Genetik und Hormone echte Unterschiede zwischen der Immunabwehr bei Frauen und Männern gibt. Es wurde beispielsweise untersucht, wie die Hormone bei einer Infektion reagieren. Während die Estrogene in dem Tierversuch dafür sorgten, dass sich die Immunzellen stärker vermehrten, konnte bei Testosteron eine eher reduzierte Immunzellentwicklung festgestellt werden. Dadurch hat die Krankheitsabwehr bei den männlichen Tieren länger gedauert. Diese Hypothese wurde in Australien mit Rhinoviren auch beim Menschen getestet und bestätigt. Dabei wurde also festgestellt, dass Frauen vor den Wechseljahren eine stärkere Immunabwehr als Männer oder alte Menschen haben.
Als weitere Bestätigung hat man bei Nachbeobachtungen zur Grippeimpfung festgestellt, dass Frauen häufig heftiger an der Einstichstelle reagieren. Anfang 2022 haben Forscher in Innsbruck das Thema „MAN FLU“ untersucht. Deren Ergebnis war, dass es rein klinisch gesehen eigentlich keine Unterschiede zwischen den Infektionen von Männern und Frauen gab. Bei Frauen jedoch waren die Krankheitssymptome oft stärker, dafür klang die Krankheit aber schneller ab. Es gibt hierbei allerdings auch einen soziokulturellen Ansatz: der im Alltag als stark geltende Mann, kann sich bei einer Erkrankung leichter von sozialen Zwängen befreien und sich ausnahmsweise auch einmal Schwäche eingestehen.
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