Kontroverse wegen geplanter Stromleitung in Hochheim
HOCHHEIM AT (SH) | Der geplante Bau einer Stromleitung durch die Weinberge in Hochheim hat bei den lokalen Winzern große Besorgnis ausgelöst. Als Teil des 720 Kilometer langen, sogenannten Rhein-Main-Links soll die neue Stromtrasse im Weinberg Windstrom von der Nordseeküste nach Hessen transportieren, um so die Versorgung in der Region zu verbessern. Das Problem: Die Leitung verläuft direkt unterhalb der Rebstöcke und macht so eine erneute Bepflanzung mit tiefwurzelnden Weinreben unmöglich.
Das Projekt ist glücklicherweise noch nicht final geplant. Die Inbetriebnahmen ab 2033 vorgesehen. Das von der Bundesnetzagentur beauftragte Unternehmen sucht derzeit mit den Ansässigen noch nach annehmbaren Lösungen. Eine Idee: Eine Untertunnelung wie beispielsweise bei Glasfaserleitungen in Städten. Dieses Verfahren wurde bereits erfolgreich in anderen Weinbergen angewandt. Eine weitere Idee der Winzer: Die Leitungen entlang der Autobahnen verlegen, da dort der Eingriff in die Natur am geringfügigsten sei.
Derzeit schließen sich viele Winzer zusammen, um Aktionen gegen die Stromleitungen ins Leben zu rufen. In den Weinbergen stehen nun Banner mit der Aufschrift „Hochheim hat Angst“. Außerdem gibt es eine Petition, die bereits von mehreren tausend Menschen unterschrieben wurde.
Titelbild: Weinbergslage Domdechaney direkt unterhalb der denkmalgeschützten Stadtansicht Hochheims von Süden.
(Text: SH / Foto: Von Brühl, gemeinfrei)