FRANKFURT | Von Sonntag bis zum nächsten Mittwoch finden in der ganzen Stadt Neuverlegungen von insgesamt 101 Stolpersteinen statt. Verteilt werden die kleinen Mahnmale in den Stadtteilen Bahnhofsviertel, Bornheim, Ginnheim, Innenstadt, Nordend, Ostend, Riederwald, Sachsenhausen und Westend. Unter ihnen ist auch der 2.000ste Stolperstein in Frankfurt für Lorenz Weisbrod.

Auch die Frankfurter Eintracht beteiligt sich wieder an der Verlegung und wird diesmal Stolpersteine für Emanuel und Elisabeth Rothschild verlegen. Emanuel Rothschild war Eintracht-Mitglied und einer der „Neugründer“ der Eintracht nach dem Zweiten Weltkrieg. 1938 wurde Emanuel nach der Pogromnacht in das Konzentrationslager Dachau verschleppt, wo er bis Februar 1939 gefangen gehalten wurde.

1945 sollte Emanuel Rotschild nach Theresienstadt deportiert werden, er war für die Deportation vorgesehen, in der auch der Eintrachtler Helmut „Sonny“ Sonneberg aus Frankfurt verschleppt wurde. Doch Emanuel tauchte unter und gehörte zu den ganz wenigen Juden, die den Krieg in und um Frankfurt versteckt überlebten.

In Frankfurt am Main erinnern Stolpersteine an die Opfer des Nationalsozialismus. Diese kleinen, in den Boden eingelassenen Gedenktafeln aus Messing tragen die Namen, Lebensdaten und Schicksale von Menschen, die von den Nationalsozialisten verfolgt, deportiert und ermordet wurden. Das Projekt, initiiert vom Künstler Gunter Demnig, soll das Gedenken an die Opfer lebendig halten und den Passanten im Alltag ein Innehalten ermöglichen. In Frankfurt befinden sich inzwischen zahlreiche dieser Stolpersteine, verteilt über viele Stadtteile, und sie bilden ein berührendes Netzwerk des Erinnerns und Mahnens.

Infos: https://www.stolpersteine-frankfurt.de/

(Text: RED / Foto: Hans auf Pixabay)

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