HARHEIM | Eingemeindet gegen seinen Willen im Jahr 1972, hat Harheim dennoch seine Identität bewahrt und zeigt stolz seine ältesten Spuren bis ins Jahr 786 zurück. Doch trotz seiner historischen Wurzeln strahlt Harheim heute als charmantes Dorf mitten im urbanen Trubel. Fachwerkhäuser, gepflegte Rasenflächen und die umliegende Naturkulisse verleihen dem Viertel eine Atmosphäre der Ruhe und Gemütlichkeit. Die Naherholungsgebiete laden zur Entspannung ein, während das rege Vereinsleben eine einzigartige Gemeinschaft formt. Umgeben von Feldern und Streuobstwiesen hat Harheim seinen dörflichen Charakter bewahrt und bietet mit der Nähe zum Niddaufer und dem Harheimer Ried zahlreiche Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung und Naturerkundung.
Ein Ort der Stille und Besinnung
In der idyllischen Eschbachaue verborgen liegt die bezaubernde Kleine Marienkapelle, ein Ort, der Besucher mit seinem Charme fesselt. Unter dem Schutz alter Bäume erhebt sich die Kapelle mit ihrer Statue der Mutter Jesu. Ihr Ursprung, im Jahr 1763 erbaut, birgt bis heute Geheimnisse. Die großzügige Spende von Anna Maria Baltes, einer Einwohnerin Harheims, gibt Anlass zu Spekulationen. Man munkelt, dass eine mysteriöse Epidemie um 1760 das Dorf heimsuchte. Während viele erkrankten, blieb Anna Maria Baltes verschont. Als Zeichen ihrer Dankbarkeit errichtete sie die Marienkapelle, die seither Menschen jeden Alters mit ihrer magischen und spirituellen Aura berührt.
Aktive Erholung im Grünen
Entlang des idyllischen Niddaufers und der nördlichen Nidda-Auen können Sie entspannte Spaziergänge und Fahrradtouren unternehmen. Während der nördliche Uferweg mit rustikalen Feldwegen zwischen Harheim und Bonames punktet, ist der südliche Abschnitt ausgebaut und eignet sich ideal für Radfahrer. Doch nicht nur Radler kommen hier auf ihre Kosten – auch Jogger, Skater und Angler schätzen diesen Erholungsraum. Die Nähe zum GrünGürtel-Radweg und die Seniorenfitnessanlage in der Riedhalsstraße bieten zudem Möglichkeiten zur körperlichen Betätigung und machen das Niddaufer zu einem beliebten Ziel für Naturfreunde.
Ein Paradies für Tier- und Pflanzenliebhaber
Mitten im Großstadtdschungel von Frankfurt liegt ein verborgenes Juwel der Natur: das Naturschutzgebiet Harheimer Ried. Diese grüne Oase am östlichen Rand des Stadtteils, nahe der Bad Vilbeler Grenze, bietet seltenen Tieren und Pflanzen einen geschützten Lebensraum. Hier, im Herzen des Frankfurter Grüngürtels, erstrahlen grüne Wiesen mit gelben Sumpfdotterblumen, während Seggen und Binsen sanft im Wind wiegen. Willkommen im Naturparadies, wo der Flussregenpfeifer, der Schwalbenschwanz und der Neuntöter ein friedliches Zuhause gefunden haben.
Feinste Qualität
Die Geschichte von Frankfurts letzter Schweineschlachterei begann im Jahr 1972, als Alfred Quirin den Betrieb seines Vaters übernahm. Mit der Zeit baute er die Schweinezucht aus und erlangte nationale Anerkennung als Züchter. Um seine Familie finanziell zu unterstützen, begann er zusätzlich mit Hausschlachtungen und eröffnete 1986 sein eigenes Geschäft zur Selbstvermarktung. Mit Spezialitäten wie Schinken, geräucherter Blutwurst und hausgemachter Leberwurst eroberte er schnell die Herzen der Frankfurter auf den Wochenmärkten. Durch den Ausbau seines Betriebs, einschließlich Verkaufswagen und Schlachthaus, konnte er sein Unternehmen stärken. Heute produziert die Metzgerei Quirin ihre Fleisch- und Wurstwaren ausschließlich aus eigener Schlachtung und ist für ihre Qualität bekannt. Neben den Wochenmärkten ist die Metzgerei auch mit einem „Hofverkauf“ in Harheim präsent und beliefert die heimische Region. Dank ihres Engagements und ihrer einzigartigen Spezialitäten hat sich die Landmetzgerei Quirin einen festen Platz in der Region erobert.
Bewahrung der Vergangenheit
Der Grenzsteingarten ist eine einzigartige Sammlung markanter Grenzsteine, die die Flurstücksgrenzen markieren. Diese Steine, sichtbar und dennoch bodenbündig platziert, bieten einen Einblick in die Vergangenheit und erfreuen Heimathistoriker und Sammler gleichermaßen. Im Jahr 1986 beschloss der örtliche Kulturverein, diesen Garten zu errichten, um Diebstählen vorzubeugen. Er befindet sich hinter der malerischen Marienkapelle. Jeder Grenzstein erhält einen Paten, und seit 1991 sammelt der Verein Informationen über sie. In den 90er Jahren wurden diese Steine durch neue Verfahren ersetzt, was den Fortschritt in der Vermessungstechnologie symbolisiert. Der Grenzsteingarten ist somit nicht nur ein Ort der Bewahrung historischer Zeugnisse, sondern auch ein Zeichen für den technologischen Wandel.
Auf den Spuren des Friedens
In einem vorwiegend katholischen Harheim wurde erst im Jahr 1962 eine evangelische Gemeinde gegründet. Sie erwarb ein Grundstück am Rande eines Neubaugebiets und beauftragte den Architekten Karl Wimmenauer mit der Planung der Evangelischen Friedenskirche. In der Grundsteinlegungsurkunde heißt es: „Erschüttert durch zwei Weltkriege lebt in uns die tiefe Sehnsucht nach Frieden.“ Die Evangelische Friedenskirche, ein bemerkenswertes Kulturdenkmal, beeindruckt mit ihrem unverwechselbaren Äußeren. Die roten Backsteingefache und die klare, quadratische Struktur prägen das Erscheinungsbild, einschließlich des turmartigen Glockengebäudes. Im Inneren begeistern die eindrucksvollen Backsteinwände sowie eine besondere Taufschale in Form einer Taube, gestaltet von Erwin Heerich. Neben der Kirche erstreckt sich eine zweigeschossige Wohnbebauung, die das Ensemble harmonisch ergänzt. Dieses architektonische Kleinod zieht Besucher mit seiner einzigartigen Ausstrahlung und seiner historischen Bedeutung in seinen Bann.
Titelbild: Die Harheimer Ortsmitte (Foto: Peng via Wikimedia Commons CC BY-SA 3.0)