FRANKFURT | Zwei Monate lang haben sie sich intensiv in verschiedenen Gesundheitsthemen schulen lassen, am Donnerstag haben 22 KoGi-Lotsinnen und -Lotsen im Gesundheitsamt Frankfurt ihre Ausbildungszertifikate erhalten. Fortan werden die frischgebackenen Gesundheitslotsinnen und -lotsen für den Elementarbereich Kindertagesstätten, Krippen, Vereine, Familienbildungsstätten, Elterncafés und Stadtteiltreffs besuchen, um in Deutsch und in ihrer Muttersprache über Bewegung, Ernährung, Zahngesundheit, Medienkompetenz, das deutsche Bildungssystem, Schuleingangsuntersuchungen und viele Themen mehr zu informieren und so die Gesundheitskompetenz von Eltern zu stärken.

„Unsere Gesundheitslotsinnen und -losten sind eine große Bereicherung für die Gesundheitsförderung in unserer Stadt“, sagt Sozial- und Gesundheitsdezernentin Elke Voitl. „Der Ausbildungsschwerpunkt des diesjährigen KoGi-Jahrgangs lag auf Fragen, die sich Eltern von Kindern im Krippen-, Kindergarten-, oder Grundschulalter stellen. Wie sieht ein gesundes Frühstück aus? Ab welchem Alter darf mein Kind am Handy spielen? All das haben die KoGi-Elementarlotsinnen und -lotsen in den vergangenen Wochen gelernt. Nun können sie dieses Wissen an Eltern aus unterschiedlichen Lebenswelten weitergeben und so helfen, die Gesundheit unserer Jüngsten zu fördern. Ich gratuliere dem Jahrgang 2024 herzlich zur Zertifizierung!“

Gesundheitskompetenz der Menschen in der Stadt zu fördern

Jedes Jahr bilden das Gesundheitsamt und der Verein Kinder im Zentrum Gallus – Mehrgenerationenhaus Gallus, neue KoGis aus. Das Gesundheitsamt hat das Projekt „Kommunale Gesundheitsinitiativen interkulturell“, kurz KoGi, 2023 ins Leben gerufen, das Mehrgenerationenhaus kümmert sich um die Koordination. Sein Ziel ist, Gesundheitsaufklärung anzubieten sowie die gegenseitige kulturelle Öffnung und die Gesundheitskompetenz der Menschen in der Stadt zu fördern. Insgesamt gibt es rund 85 ehrenamtliche Gesundheitslotsinnen und -lotsen. Und obendrein 62 Elementarlotsinnen und -lotsen, die wie die Absolventinnen und Absolventen des Jahrgangs 2024 über Themen informieren, die speziell auf den Bedarf von Eltern mit Kindern im Krippen-, Kindergarten-, oder Grundschulalter zugeschnitten sind. Dieser Bereich wird mit Mitteln der gesetzlichen Krankenkassen des GKV-Bündnisses im Rahmen des Präventionsgesetzes bis Mitte dieses Jahres gefördert. Die Gesundheitsbotschafterinnen und -botschafter beraten in 35 Sprachen, etwa Türkisch, Persisch, Ukrainisch oder auch Japanisch.

Die Schulungen übernehmen Fachleute aus den verschiedenen Abteilungen des Amtes und auch externe Kooperationspartner. Die Ausbildung dauert rund zwei Monate und findet jeweils an zwei Abenden in der Woche statt. „Dafür muss man natürlich erstmal Zeit investieren. Gleichzeitig bekommen unsere zukünftigen KoGis ganz viel zurück: Sie stärken ihre eigene Gesundheitskompetenz und werden bei ihren Beratungen mit dem Gefühl belohnt, Menschen einen besseren Zugang zu Gesundheitsthemen zu ermöglichen“, sagt Dr. Peter Tinnemann, Leiter des Gesundheitsamtes. „Unsere KoGis unterstützen uns dabei, den Menschen vor Ort auf Wunsch in ihrer Muttersprache zu beraten und damit auch kulturelle Barrieren abzubauen. Sie machen wirklich einen tollen Job.“

Hohe Qualität der Informationen sicherstellen

„Um unsere KoGis immer nach dem neuesten Stand auszubilden und aktuelle Themen aufzugreifen, entwickeln wir das Curriculum ständig weiter. So stellen wir die hohe Qualität der Informationen sicher, die unsere Botschafterinnen und Botschafter in die Stadtteile tragen“, erklärt Dr. Manuela Schade, die das Projekt im Gesundheitsamt betreut. Bei der diesjährigen KoGi-Ausbildung lag der Schwerpunkt auf der Gesundheit von Kindern. „Das Interesse an der Ausbildung ist groß“, sagt Isabelle Lorenz vom Mehrgenerationenhaus. „Für den Lehrgang 2024 haben sich rund 50 Interessierte beworben, 27 davon haben einen Schulungsplatz erhalten. Wer nicht berücksichtigt werden konnte, bekommt einen Platz auf der Warteliste.“ Voraussetzungen für eine Tätigkeit als KoGi-Lotsin oder -Lotse sind interkulturelle Kompetenz, Interesse an Gesundheitsthemen, Mehrsprachigkeit und ausreichende Deutsch-Kenntnisse. Ein pädagogischer oder medizinischer Hintergrund ist von Vorteil, aber kein Muss.

Ab sofort stärken die KoGis die Gesundheitskompetenz auch digital: Unter frankfurt.de/kogi erscheinen nach und nach kurze Videos, in denen die Gesundheitslotsinnen und -Lotsen Tipps zu Bewegung, Zahngesundheit, Medienkompetenz und vielem mehr geben, die sich ganz leicht im Alltag umsetzen lassen.

(Text: PM Stadt Frankfurt / Foto: Gesundheitsamt Frankfurt)

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