CHARITY | Ein Verein kann nur Gutes bewirken, wenn die Menschen, die darin aktiv sind, dies mit ganzem Herzen tun. Deshalb hat die Redaktion Interviews mit den Machern und Aktive geführt. Diese Woche starten wir mit der ersten Geschichte.

Gefragt ist:
Dr. Kristin Merl, erweiterter Vorstand und Tierärztin

Kommen Sie aus Frankfurt?
Ja.

Wie kamen Sie zum Verein?
Mein Mann war schon ein Jahr für den Verein tätig und erzählte mir immer, wie vielen Tieren und damit ja auch ihren Besitzern an den Samstagen in der B-Ebene der Hauptwache geholfen werden konnte. Da entschloss ich mich, einmal mitzugehen und war so begeistert, dass ich in den Verein eintrat und seitdem mithelfe.

Was treibt Sie an, dort ihre Zeit einzubringen?
Es liegt mir am Herzen, den Tieren zu helfen, deren Besitzer sich die Behandlung für ihre Katzen, Hunde, Meerschweinchen, Ratten, Kaninchen, Frettchen, Ziervögel etc. nicht allein leisten können. Und wenn wir den Tieren helfen, dann helfen wir damit ja auch den Menschen. Oft sind die Tiere die einzigen Sozialpartner dieser Menschen. Es ist ihnen sehr wichtig, dass es ihren Schätzchen gut geht. Indem wir uns um ihre Tiere kümmern, geben wir den Menschen das Gefühl, Teil unserer Gesellschaft und nicht ausgegrenzt zu sein. Wir kennen die Schicksale nicht, die die Besitzer erlitten haben. Die wenigsten sind wohl selbstverschuldet in die schwierige finanzielle Lage geraten. Und selbst dann können ihre Tiere ja nichts dafür und sollen nicht darunter leiden müssen. Daher ist es wichtig und richtig, allen Bedürftigen, die zu uns kommen, um ihrer Verantwortung für ihr Tier gerecht zu werden, gleichermaßen freundlich und aufmerksam zu begegnen.

Wie lange sind Sie schon dabei?
Seit 2011.

Was war ein Erlebnis, das Sie nicht vergessen werden?
Im letzten Jahr konnten wir ein erst ca. 4 Wochen altes Kätzchen, das gefunden worden war, in die Obhut der Praxis von Maja Firlé geben, natürlich in Absprache mit dem Fundbüro und dem Tierheim. Es wurde nach einer ersten Behandlung von unserer Helferin Vera Hübner liebevoll gepflegt und aufgepäppelt. Nun ist ein stattlicher, mittlerweile kastrierter Kater daraus geworden, der sein Leben artgerecht auf einem landwirtschaftlichen Anwesen zusammen mit anderen Tieren genießen kann. Gemäß unserer Satzung behandeln wir keine Tiere, die jünger als ein Jahr sind. Aber hier handelte es sich um einen absoluten Notfall. Das Tierchen war dem Tode nah. Die Finder hatten weder die Kenntnisse noch die Möglichkeiten, sich um das Kätzchen zu kümmern. Es konnte nur durch schnelle Behandlung und intensive Pflege überleben und gedeihen.

Was wäre Ihr Wunsch für die Zukunft?
Ich wünsche mir von der Stadt Frankfurt eine monatliche finanzielle Unterstützung unseres Vereins, damit wir den Tieren weiterhin auch mit aufwändigeren Behandlungen helfen können. Die Stadt empfiehlt in ihrer Broschüre „Frankfurt kann günstig“ (zuletzt vom Januar 2022, Seite 37) den Besuch der offenen Tiersprechstunde in der B-Ebene der Hauptwache. Geld erhalten wir jedoch seit Jahren nicht dafür, abgesehen von einer einmaligen Zahlung im untersten vierstelligen Bereich. Diese ging auf eine private Petition zurück, die viele Menschen unterstützt haben, sodass sich die Stadt veranlasst sah, einen kleinen Zuschuss zu zahlen. Das war aber auch alles. Das Tierheim der Stadt Frankfurt erhält regelmäßige Zahlungen. Wir entlasten mit unserer Arbeit das Tierheim, da ohne unsere Unterstützung viele bedürftige Tierhalter ihr Tier ansonsten dahin abgeben müssten.

Helfen auch Sie mit und überweisen Sie mit dem Stichwort: DER FRANKFURTER für das unterstützenswerte und zu 100 Prozent ehrenamtliche Engagement des Vereins Soziale Tier-Not-Hilfe Frankfurt e.V.

Soziale Tier-Not-Hilfe e.V., Nassauische Sparkasse Wiesbaden (NASPA), IBAN: DE04 5105 0015 0140 3349 47

(Text: BT / Foto: BT)

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