ECKENHEIM | Eckenheim, ein malerischer Stadtteil, vereint geschichtsträchtigen Charme und moderne Vielfalt. Der historische Ortskern mit seinen engen Gässchen und Fachwerkhäusern bildet einen reizvollen Kontrast zu den zeitgenössischen Hochhäusern an den Rändern des Stadtteils. Hier pulsiert das Leben durch ein reges Vereinsleben, darunter zwei lebhafte Karnevalsvereine und verschiedene Sportgemeinschaften. Entlang des Marbachwegs erstreckt sich das beeindruckende Rettungsdienstzentrum (BKRZ) der Feuerwehr, während der nördliche Bereich des Frankfurter Hauptfriedhofs mit einem bezaubernden Wildbienengarten Besucher in eine grüne Oase entführt. Nur besinnliche 5 Kilometer trennen Eckenheim von der Frankfurter Innenstadt, doch der Stadtteil bewahrt stolz seinen einzigartigen, dörflichen Charakter. Ursprünglich von Bauern und Gärtnern geprägt, erfolgte im April 1900 die Eingemeindung in die benachbarte Metropole Frankfurt. Am 1. April 1910 wurde Eckenheim ein eigenständiger Stadtteil.

Eine Historie voller Wendungen

Eckenheims faszinierende Historie erstreckt sich bis ins Jahr 795, als das Dorf erstmals Erwähnung fand. Ursprünglich ein königliches Jagdgebiet, geriet Eckenheim im Mittelalter zwischen Hanau und Frankfurt in einen Zankapfel. Trotz der Zugehörigkeit zu Frankfurt dominierte Hanau die Szenerie. Mit der Reformation brach ein neues Zeitalter an, Eckenheim wurde wieder Teil von Frankfurt, nur um in der napoleonischen Ära erneut dem Kurfürstentum Hanau beizutreten. Erst 1910 fand das Hin und Her ein Ende, und Eckenheim wurde endgültig in die Frankfurter Gemeinde integriert. Die Eingemeindung läutete moderne Zeiten ein: Gas- und später elektrische Straßenbeleuchtung, Kanalanschluss und eine Straßenbahnverbindung nach Frankfurt verbesserten das Leben im Dorf erheblich.

Eckenheims Erhabenheit

Ein architektonisches Juwel erhebt sich in Eckenheim – der imposante Turm der römisch-katholischen Herz-Jesu-Kirche. Mit einer stattlichen Höhe von 56 Metern zieht der Kirchturm alle Blicke bereits aus der Ferne auf sich. Heute trägt er stolz den Status eines Kulturdenkmals gemäß dem Hessischen Denkmalschutzgesetz. Obwohl die Kirche seit geraumer Zeit nicht mehr für Gottesdienste genutzt wird, bleibt der Turm als stummer Zeuge einer bewegten Geschichte erhalten. In den Jahren bis 1959 erlebte die Gemeinde einen starken Zuwachs, was schließlich zur Entscheidung führte, das ursprüngliche Kirchengebäude abzureißen. Doch der Turm trotzte dem Wandel der Zeit und blieb als einzigartiges Relikt erhalten, während das übrige Gebäude durch einen zeitgemäßen, großzügigen Neubau ersetzt wurde.

Nazarethkirche

Die Nazarethkirche in Frankfurt ist ein weiteres eindrucksvolles Kulturdenkmal, das seit 1929 fest in der Stadtgeschichte verankert ist. Benannt nach dem heiligen Ort Nazareth in Galiläa, der Heimat Jesu Christi, erhebt sich dieses Juwel nach den visionären Plänen des renommierten Baumeisters Simon Ochs. Ihr schlichtes Backsteinmauerwerk und der strahlend helle Innenraum verleihen der Kirche eine zeitlose Eleganz. Während einer umfassenden Renovierung im Jahr 1960 wurden Wandmalereien überdeckt, und seither erstrahlt die Nazarethkirche in reinem Weiß. Ein harmonisches Zusammenspiel von zeitloser Schönheit und spiritueller Tiefe macht sie zu einem strahlenden Symbol der Spiritualität im urbanen Lebensgewebe.

In Ehrfurcht gedenken

In einem bewegenden Schritt zur Erhaltung der Erinnerung entschied sich die Stadt Frankfurt im Jahr 1928 für die Schaffung eines neuen jüdischen Friedhofs. Dieser entstand aus der Notwendigkeit heraus, da der bisherige Friedhof zu klein geworden war und nicht mehr erweitert werden konnte. Nahtlos schließt er sich nördlich an den Hauptfriedhof an, und seine großzügige Fläche erstreckt sich über 54.532 Quadratmeter. Nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs nahm der Friedhof eine zusätzliche Bedeutung an. Zur Ehrung der zerstörten Hauptsynagoge und Börneplatzsynagoge, Opfer des Novemberpogroms von 1938, wurde eine Friedhofsmauer aus ihren Steinen errichtet. Eine eindrucksvolle Gedenktafel verdeutlicht den Ursprung des Baumaterials und erinnert an die dunklen Tage der Vergangenheit. Dieser Friedhof ist nicht nur eine letzte Ruhestätte, sondern ein Ort der Erinnerung, der Mahnung und des Respekts vor der Geschichte.

Mehr als eine Feuerwache

Das Brandschutz-, Katastrophenschutz- und Rettungsdienstzentrum (BKRZ) in Eckenheim ist weit mehr als nur eine Feuer- und Rettungswache 1, die ihre Pforten im Jahr 2003 öffnete. Sein Einfluss erstreckt sich über die Grenzen Eckenheims hinaus und kommt den nördlichen und östlichen Stadtteilen, wie Dornbusch, Preungesheim, Seckbach und der Innenstadt, zugute. Doch was das BKRZ wirklich einzigartig macht, ist die Bandbreite an Sonderaufgaben, die seine hochengagierten Mitarbeiter übernehmen. Hierbei stechen heraus: eine spezialisierte Einheit für Umweltschutz und Sicherheit, eine Werkstatt für Atemschutz- und Messgeräte sowie ein dedizierter Dienst für den Einsatz bei hochkontagiösen Infektionskrankheiten. Das BKRZ übernimmt eine Vorreiterrolle im Bereich Rettungsdienst, indem es nicht nur auf lokale Notfälle reagiert, sondern sich auch auf komplexe Herausforderungen wie Umweltschutz und Seuchenbekämpfung konzentriert. So wird das Rettungszentrum zu einem integralen Bestandteil der Sicherheit und Lebensqualität unserer Stadt.

Homburger Hof (Restaurant-Tipp)

Entdecken Sie den Homburger Hof, eine Apfelweinwirtschaft mit über 100 Jahren Geschichte, als vitalen Treffpunkt in Frankfurt Eckenheim. Hier wird die Bembelkultur zelebriert, begleitet von traditionellen Gerichten und einer Vielzahl von Apfelweinsorten. Der Homburger Hof bietet nicht nur einen charmanten Innenhofgarten und eine Kegelbahn, sondern auch drei gemütliche Gasträume, ideal für persönliche Feiern. Die vielfältige Speisekarte verwöhnt mit saisonalen kleinen Gerichten, regional inspirierten Hauptspeisen und verlockenden Desserts. Genießen Sie von der Schnitzelstulle über den Handkäs‘ bis zum rustikalen Brotzeitteller frische Köstlichkeiten für Ihren Hunger. Probieren Sie auch die abwechslungsreichen Salate, die Grüne Soße, frischen Fisch und das authentische Kalbs-Wiener-Schnitzel als Hauptgericht. Tauchen Sie ein in die kulinarische Vielfalt des Homburger Hofs – Ihr perfekter Anlaufpunkt für genussvolle Stunden in Eckenheim.

Die Fastnachtsshow (Veranstaltungs-Tipp)

In diesem kulturell vielfältigen Stadtviertel sorgen 20 verschiedene Vereine für abwechslungsreiche Unterhaltung. Allen voran die Karnevalsvereine „Die fidelen Eckenheimer“ und „Krätscher“, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Am 27.01.2024 läuten die Fidelen Eckenheimer die Fastnachtszeit mit einer spektakulären Show im Saalbau Ronneburg ein. Ein Highlight, das nicht nur Kinder und Jugendliche begeistert.

 

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