NIEDERRAD | Seit seiner Eingemeindung nach Frankfurt am Main im Jahr 1900 hat sich Niederrad zu einem begehrten Wohnort entwickelt. Hier verweben sich Natur und urbanes Leben in perfekter Symbiose.
Niederrad hat eine einzigartige Geografie – im Nu erreicht man mit der S-Bahn die pulsierende Innenstadt, gleichzeitig ist der Stadtwald nur einen kurzen Spaziergang entfernt. Das macht Niederrad zu einem Ort, der die Bedürfnisse aller Bewohner erfüllt. Doch dieser Stadtteil ist mehr als nur eine günstige Verkehrsanbindung und grüne Oasen. Seine Wurzeln reichen bis ins Jahr 1151 zurück, und seine Geschichte wurde mehrmals durch Kriege und Zerstörung geprägt. Heute begegnet man hier faszinierenden Kontrasten – von eleganten Villenvierteln im Süden bis zu sozialen Herausforderungen im Mainfeld. Insbesondere Familien finden in Niederrad bezahlbaren Wohnraum, umgeben von großzügigen Grünflächen. Hier, wo die Natur mit dem städtischen Flair verschmilzt, blüht das idyllische Leben in all seinen Facetten auf.
Das historische Frauenhoftor
Um 1760 erhielt der Kattunfabrikant Johann Friedrich Müller die Genehmigung, in Niederrad eine Baumwollfabrik zu gründen. Im Jahr 1761 ließ er den nördlichen Teil des Frauenhofs, auch als das „Schlößchen“ bekannt, errichten. Später erwarb er 1781 das gegenüberliegende Grundstück, mit der Auflage, die neuen Bauten so zu gestalten, dass beladene Wagen ungehinderten Zugang zum Dorf hatten. Das Ergebnis dieser Auflage war ein prächtiger Torbogen, der zwischen den Gebäuden erbaut wurde und ein markantes Uhrtürmchen trug – heute ein Wahrzeichen von Niederrad.Der Name „Frauenhof“ entwickelte sich jedoch erst später heraus. Ab 1841 war das Anwesen für einige Jahre im Besitz des Katharinen- und Weißfrauenstifts. Im Januar 2007 wurde der Frauenhof versteigert, bleibt jedoch bis heute unter Denkmalschutz – ein lebendiges Zeugnis der faszinierenden Geschichte von Niederrad.
Licht- und Luftbad Niederrad
Das LILU ist ein Juwel und nur zehn Minuten von der Frankfurter Innenstadt entfernt. Diese grüne Oase auf einer schmalen Halbinsel im Main bietet Erholung pur. Über eine Brücke gelangt man auf die Insel. Die Anlage selbst verzaubert mit weitläufigen Wiesen, vielen Bäumen und einem malerischen Blick auf den Main – quasi ein Kurzurlaub für gestresste Städter. Für den kleinen Hunger und Durst gibt es das LiLu Café, errichtet auf einem Ponton, betrieben von Kombinat. Der preisgekrönte Ponton kann übrigens schwimmen, und von seinem Dach aus hat man einen herrlichen Überblick über die gesamte Insel. Wer sein eigenes Picknick mitbringt, kann sich auf den Wiesen ausbreiten, während Kinder den Spielplatz genießen. Ursprünglich als Flussschwimmbad im Jahr 1900 eröffnet, wurde die Insel später zum Ort für Licht und Luft statt Mainwasser. Heute ist das LILU ein Ort der Erholung, Freizeit und Geschichte, an den man immer wieder gerne zurückkehrt. Aber Achtung, der Parkplatz ist klein und bei schönem Wetter schnell besetzt – die Anreise mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln ist daher empfohlen.
Das Lyoner Quartier
Einst als die“Bürostadt“ bekannt – hat sich das Quartier in den letzten Jahren zu einem lebendigen und vielseitigen Stadtviertel gewandelt. Die Namensänderung von „Bürostadt Niederrad“ zu „Lyoner Quartier“ im Jahr 2017 spiegelt die spannende Verwandlung dieses Gebiets wider. Ursprünglich auf Büroflächen ausgerichtet, hat sich das Lyoner Quartier zu einem attraktiven Mischgebiet entwickelt. Diese Entwicklung wurde durch die steigende Nachfrage nach Wohnraum in Frankfurt und die begrenzten Bauflächen in der Region vorangetrieben.
Die Hauptverkehrsader, die Lyoner Straße, erstreckt sich durch das Viertel und verlieh ihm seinen neuen Namen. Das Quartier liegt verkehrsgünstig nahe der Autobahn A5 und ist bestens an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen. Ein markantes Merkmal sind die über 20 Hochhäuser, die dem Viertel eine eigene Skyline verleihen. Die ehemaligen Bürogebäude wurden zu Wohnzwecken umgewidmet, was den Trend zu einer vielfältigeren Bewohnerschaft unterstreicht. Das Lyoner Quartier ist auch Heimat von zahlreichen Unternehmen. Die rasche Entwicklung, die geschäftige Atmosphäre und die Vielfalt machen das Lyoner Quartier zu einem aufstrebenden Viertel in Frankfurt. Hier verschmelzen Geschichte und moderne Urbanisierung zu einer einzigartigen Erfahrung.
Der neue Deutsche Fußball-Bund (DFB)
Auf dem Gelände, auf dem einst Pferde in rasendem Galopp ihre Rennen liefen, hat sich eine neue Ära des Sports eingeläutet. Der Deutsche Fußballbund (DFB) hat im Sommer 2022 seine neue Heimat in Frankfurt-Niederrad gefunden. Deutschland zieht damit nach, denn viele Nationen wie Frankreich oder Großbritannien verfügen bereits seit geraumer Zeit über hochmoderne Trainingszentren für ihre Fußballnationalmannschaften. Der DFB-Campus ist das Herzstück dieser neuen Ära. Hier trainieren die Nationalteams der Männer und Frauen, sowie die aufstrebenden Nachwuchsmannschaften. Zudem dient er als Ausbildungszentrum für Trainer und Schiedsrichter unter dem Dach der DFB-Akademie. Der futuristische Komplex besteht aus fünf miteinander verbundenen Gebäuden, darunter die DFB-Akademie, eine Fußballhalle, eine Mehrzweckhalle und Verwaltungsgebäude. Draußen stehen drei Fußballplätze zur Verfügung, die nahtlos in das Gebäudeensemble übergehen. Der DFB-Campus ist nicht nur ein Ort des Trainings und der Entwicklung, sondern auch offen für die Fußballbegeisterte Öffentlichkeit. Jugendmannschaften können hier einen Tag wie Profis verbringen und der neu angelegte Bürgerpark ermöglicht es Interessierten, das Training der Teams hautnah zu erleben.
Zwei grüne Oasen
Der Elli-Lucht-Park, von der Stadt Frankfurt 1985 geschaffen, liegt unmittelbar neben dem Universitätsklinikum. Hier vereinen sich junge Bäume mit alten Obstbäumen, die als Vogelschutzgehölz dienen. Freizeitmöglichkeiten gibt es reichlich, von einer Senioren-Fitness-Anlage bis hin zu einem Kinderspielplatz. Der Park wird von Wohngebieten und einer Kleingartenanlage umgeben und ist nur einen Steinwurf vom Niederräder Mainufer entfernt.
Am Rande des Frankfurter Stadtwaldes und der Sachsenhausener Grenze erstreckt sich der Carl-von-Weinberg-Park. Dieser bewaldete Park bietet einen großzügigen Kinderspielplatz und separate Bereiche für Kinder und Erwachsene zur Erholung. Bitte beachten Sie, dass Hunde im Spielbereich nicht gestattet sind, jedoch in der Nähe auf der Freilauffläche Waldfriedstraße herumtollen können. Eine perfekte Balance zwischen Natur und urbaner Lebensqualität.
(Fotos: TL)