CHARITY | Andrea Hußlein arbeitet im Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst (AKHD) Frankfurt/Rhein-Main. Im Interview des Vereins erklärt sie, was sie an ihrem Beruf liebt, warum es im Kinderhospiz viel mehr um das Leben als um den Tod geht und welche besonderen Momente sie erlebt.

Der AKHD Frankfurt/Rhein-Main begleitet Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit einer lebensverkürzenden oder lebensbedrohlichen Erkrankung und ihre Familien.
Die Begleitung richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen der Familien, d.h. dass sie in Absprache mit der Familie das erkrankte Kind, den erkrankten Jugendlichen, die Geschwister oder die Eltern im Alltag unterstützen und entlasten.
Zusammen mit ihren Kolleginnen unterstützt Andrea Hußlein die Kinder, die eine begrenzte Lebenszeit haben und ihre Familien. Im Gespräch mit der examinierten Krankenschwester wird klar: Es ist eine Arbeit, bei der man viel gibt und viel zurückbekommt. Eine Arbeit, die man eben nur mit ganzem Herzen machen kann.

Wie bist du zu der Arbeit im ambulanten Kinderhospizdienst gekommen?

Ich wurde von einer ehemaligen Kollegin, Diana Milke, die inzwischen im AKHD Bad Homburg / Taunus arbeitet, darauf angesprochen. Sie hat mir die Arbeit sehr anschaulich nähergebracht und mir Lust gemacht, mich beim Deutschen Kinderhospizverein e.V. zu bewerben.

Was sind die Unterschiede zwischen der Hospizarbeit für Erwachsene und der für Kinder?

Im Erwachsenhospizdienst begleitet man Schwerkranke und Sterbende auf ihrem letzten Lebensweg. Meist steht das Thema Krankheit und Sterben im Vordergrund. Das ist bei den Kindern anders. Hier begleiten wir die lebensverkürzend erkrankte Kinder und Jugendliche häufig über einen längeren Zeitraum.

Was ist das Besondere an der Kinderhospizarbeit?

Die schönen Augenblicke und die Freude der Kinder und Jugendlichen an den kleinen Dingen öffnen mir das Herz und zaubern ein Lächeln in mein Gesicht.

Wie wird im AKHD Frankfurt mit dem Thema Sterben umgegangen, beispielsweise, wenn ein Kind verstorben ist?

Wenn ein Kind oder ein Jugendlicher stirbt, ist das für alle eine traurige Nachricht. Es lässt niemanden von uns unberührt. Wir zünden an dem Tag, an dem wir die Nachricht erhalten, bei uns im Büro eine Kerze an, die dann auch solange brennt, wie wir im Büro sind. Außerdem bieten wir den Ehrenamtlichen, die das Kind begleitet haben, an, eine individuelle Kerze zu gestalten, die dann auf unserm Tisch im Eingangsbereich ihren Platz findet. Zudem hat jedes Kind, jede*r Jugendliche*r an unserem Begleitungsbaum ein Blatt. Auf dieses Blatt wird nach dem Tod ein Schmetterling geklebt.

Beschäftigt dich deine Arbeit nach dem Feierabend?

Manchmal erleben wir Situationen, die einen sehr berühren. Da kann ich nicht immer sofort den Schalter umlegen. Im Laufe meiner langen Berufstätigkeit wurde ich jedoch immer wieder mit solchen Erlebnissen konfrontiert und habe gelernt, für mich einen Ausgleich zu finden. Gerade im Zusammenhang mit der Hospizarbeit habe ich für mich erkannt, wie wichtig es ist, im Augenblick zu leben und ihn wertzuschätzen.

Unterstützung für AKHD Frankfurt/Rhein-Main

Der Tod mag der Endpunkt einer lebensverkürzenden Erkrankung sein. Das Leben der Kinder mit diesem Schicksal bestimmt er jedoch nicht. Dafür sorgen auch Kinderhospize wie der AKHD Frankfurt/Rhein-Main und Menschen wie Andrea Hußlein. Sie schenken Kraft und machen die wertvolle Zeit der Kinder und der Familien so schön wie möglich.

Unterstützen Sie mit uns den Verein Ambulanter Kinder- und Jugendhospizdienst Frankfurt/Rhein Main. Das Finanzamt erkennt den Vereinen aufgrund ordnungsgemäßer Vereinstätigkeit Gemeinnützigkeit und Mildtätigkeit zu. Damit sind alle Spenden von der Steuer absetzbar.

Hier das Spendenkonto des Vereins „Deutscher Kinderhospizverein e.V.“:
Bank: Frankfurter Sparkasse I IBAN: DE32 5005 0201 0200 5246 58
IBAN: DE32 5005 0201 0200 5246 58

Ihre Spende mit dem Stichwort: „DER FRANKFURTER“ würde uns freuen. DANKE!

Zum Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Frankfurt/Rhein-Main

Der AKHD Frankfurt/Rhein-Main ist einer von über 30 Diensten des Deutschen Kinderhospizverein e.V. mit Sitz in Olpe (NRW), sieben davon in Hessen. Der Verein gilt als Wegbereiter der Kinderhospizarbeit in Deutschland und hat 2006 den „Tag der Kinderhospizarbeit“ ins Leben gerufen. Im Frankfurter Dienst, der 2006 eröffnet wurde, werden aktuell über 40 Familien begleitet. Die rund 70 ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen sind in der Begleitung, der Öffentlichkeitsarbeit und im Büro im Einsatz. Die betroffenen Familien wohnen in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet. Für die Familien ist das Angebot kostenfrei. Der Dienst finanziert sich überwiegend durch Spenden.

(Text: PM / Foto: AKHD Frankfurt/Andrea Hußlein)

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