ESCHERSHEIM | Einst ein beschauliches Dorf, gehört er heute zu den begehrtesten Wohngebieten Frankfurts. Seit seiner erstmaligen Erwähnung um das Jahr 1000 hat sich Eschersheim von einem ländlichen Dorf zu einem gehobenen Wohngebiet entwickelt. Die Nähe zur Nidda-Aue, zum Grüngürtel und zum Taunus verleihen dem Stadtteil eine hohe Wohnqualität. Obwohl es seit der Eingemeindung nach Frankfurt im Jahr 1910 viele Veränderungen gegeben hat, kann man sich immer noch vorstellen, wie ruhig und beschaulich das Dorfleben in vergangenen Zeiten gewesen sein muss. Die Herkunft des Namens Eschersheim ist eng mit einem fränkischen Abtshof verbunden, der früher in der Gegend stand. Heute bietet Eschersheim eine Mischung aus schmucken Einfamilienhäusern, eleganten Villen und modernen Siedlungen sowie einem historischen Ortskern und einer attraktiven Nähe zur Innenstadt. Trotz der Durchquerung durch die Bahn und die Eschersheimer Landstraße bleibt Eschersheim ein sehr begehrtes und lukratives Wohngebiet.

St. Josef-Kirche

Die St. Josef-Kirche in Eschersheim ist eine der beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten des Stadtteils. Als eine der schönsten und prächtigsten Kirchen in Frankfurt zieht sie jedes Jahr viele Besucher an. Die Basilika im klassischen neoromanischen Stil wurde im Jahr der Eingemeindung, 1910, erbaut. Besonders bemerkenswert ist die lange Entstehungsgeschichte der Kirche, die 1911 mit dem Richtfest und 1914 mit der Weihe begann. 1932 bekam sie endlich eine Orgel, doch während des Zweiten Weltkriegs musste sie ihre Glocken abgeben und erhielt erst 1958 neue. Seitdem wurde die Kirche mehrfach renoviert und restauriert, zuletzt zwischen 1988 und 1991. Heute ist die St. Josef-Kirche das Wahrzeichen von Eschersheim und ein wichtiger Teil der Geschichte des Stadtteils.

Wasserturm

Der neobarocke Wasserturm in Eschersheim ist nicht nur ein technisches Meisterwerk, sondern auch ein architektonisches Juwel. Der Turm wurde 1901 zusammen mit dem ersten Wasserwerk im Stadtteil erbaut und gehört zu den höchsten Bauwerken in Frankfurt. Mit seinem kegelförmigen Schaft, dem zylindrischen Aufsatz und der verschieferten Haube mit Gauben und Ziererker ist der Wasserturm ein beeindruckendes Beispiel neobarocker Baukunst. Der eiserne Wasserbehälter fasste einst 300.000 Liter und ist heute nicht mehr in Betrieb. Der Turm steht unter Denkmalschutz und überlebte den Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschadet. Heute befindet er sich in der Obhut einer katholischen Studentenverbindung, die jedoch Schwierigkeiten hat, die dringend notwendige Sanierung zu finanzieren.

Brunnen am Weißen Stein

In Frankfurt am Main gibt es ungefähr 150 öffentliche Brunnen, zu denen auch der Brunnen am Weißen Stein gehört. Auf Initiative des Unternehmers und Mäzens Gottfried Kleinschmidt wurde 1910 der Brunnen am Weißen Stein im Frankfurter Stadtteil Eschersheim erbaut. Gewidmet ist er den Gefallenen von Eschersheim im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71. Vor dem Zweiten Weltkrieg trug der Brunnen den Namen Herkulesbrunnen, allerdings sollte er nicht mit dem Herkulesbrunnen in der Frankfurter Altstadt verwechselt werden. Der Brunnen verlor nach dem Krieg seine ursprüngliche Herkulesskulptur, welche jedoch 2009 durch den Ortsbeirat 9 rekonstruiert und wieder auf den Brunnen gestellt wurde. Ursprünglich stand der Brunnen vor dem alten Schulhaus von Eschersheim, wurde jedoch während des Baus der U-Bahn-Station Weißer Stein in den 1960er Jahren einige Meter verschoben.

Eschersheimer Linde

Die Eschersheimer Linde ist ein Wahrzeichen des Stadtteils und Namensgeber für die Straße Am Lindenbaum. Im späten 17. Jahrhundert wurde sie als Landmarke gepflanzt und war ursprünglich unter dem Namen Kleine Linde bekannt. Die Große Linde, die etwa 50 Jahre älter war, befand sich weiter nördlich Am Weißen Stein, wurde aber im 19. Jahrhundert schwer beschädigt und 1923 bei einem Sturm zerstört. Seit 1937 ist die Eschersheimer Linde ein Naturdenkmal. Mit einer Höhe von etwa 25 m und einem Stammumfang von 5 m ist sie imposant, aber durch zunehmende Asphaltierung in Gefahr geraten. 1968 wurde eine Dränage installiert und 1984 eine künstliche Bewässerung und Belüftung. Die Linde wurde 1955 und 1974 baumchirurgisch behandelt. Aufgrund ihrer Bedeutung macht die U-Bahn-Linie einen leichten Bogen an der Station Am Lindenbaum.

Starke Verbindung

Frankfurt und Eschersheim haben bereits seit langer Zeit gute Verkehrsverbindungen. Schon 1877 gab es eine Haltestelle der Main-Weser-Bahn mitten in Eschersheim. Ab 1888 konnten die Eschersheimer mit einer Pferdetrambahn nach Frankfurt fahren, auf der damals noch unbebauten Eschersheimer Landstraße. Dann kam die erste Dampfstraßenbahn, bevor die elektrische Straßenbahn die Bürger aus Eschersheim nach Frankfurt brachte. Die Verkehrsverbindungen verdankten die Eschersheimer ihren wohlhabenden Mitbürgern, die in ihren Villen in Eschersheim wohnten und schnell zum Einkaufen nach Frankfurt fahren wollten. Heute fährt die U-Bahn nach Eschersheim und die Straßenbahn ist immer noch in Betrieb. Mit der Bahn können Bürger nicht nur nach Frankfurt, sondern auch in benachbarte Stadtteile wie Heddernheim, Ginnheim, Niederursel, Eckenheim und Dornbusch fahren.

Anne-Frank-Siedlung

Die Anne-Frank-Siedlung in Eschersheim, Frankfurt, wurde zwischen 1959 und 1961 erbaut und umfasst etwa 300 öffentlich geförderte Wohnungen in Mehrfamilienhäusern und 40 Einfamilienhäuser. Die Siedlung wurde nach der berühmten Anne Frank benannt, die während des Holocausts im Versteck in Amsterdam lebte und ein Tagebuch schrieb. Die Gebäude der Siedlung folgten dem damaligen Leitbild der durchgrünten und aufgelockerten Stadt und sind von öffentlichen Grünflächen und Freiflächen umgeben. Es gibt einen Grünzug, der im Westen in den Anne-Frank-Spielpark mündet. Frankfurt hat einen hohen Bedarf an zusätzlichen Wohnungen und die Bevölkerung soll bis 2030 um 70.000 Personen wachsen. Deshalb wurde bereits 2014 ein Sammelbeschluss zur Aufstellung mehrerer prioritär zu bearbeitender Bebauungspläne gefasst, zu denen auch das Plangebiet „Nordöstlich der Anne-Frank-Siedlung“ gehört. Mit dem Bebauungsplan soll Planungsrecht für ein Allgemeines Wohngebiet geschaffen werden, das ein städtisches Quartier mit Verbindungen zum Naherholungsraum und Wohnmöglichkeiten für verschiedene Bevölkerungsgruppen schafft. Die Quartiersmitte Im Geeren soll durch neue wohnergänzende Nutzungen ergänzt werden, um ein lebendiges Quartier mit Versorgungs- und gesellschaftlichen Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen.

Das Niddaufer

Der GrünGürtel-Radweg führt entlang des malerischen Niddaufer, vorbei am Eschersheimer Freibad und bis nach Bonames. Die Strecke ist bei Spaziergängern, Sportlern und Naturliebhabern gleichermaßen beliebt, da sie durch Wiesen und Felder führt und spektakuläre Ausblicke auf die Umgebung bietet. Die Route ist mit zahlreichen Sitzbänken ausgestattet, die zum Entspannen und Genießen der Landschaft einladen. Die atemberaubende Natur des Frankfurter GrünGürtels ist dabei allgegenwärtig. Auf der anderen Seite des Nidda-Ufers befindet sich das Naturschutzgebiet der Riedwiesen, das ebenfalls einen Besuch wert ist.

Bowling Center Frankfurt (Freizeit-Tipp)

Das Bowling World Center in Frankfurt/Mai lädt zum sportlichen und unterhaltsamen Zeitvertreib auf einer Fläche von 2000 Quadratmeter ein. Ob für Familienausflüge, den Junggesellenabschied oder einfach nur mit guten Freunden, hier kann man den Alltag hinter sich lassen und eine Menge Spaß haben. Das Wochenprogramm bietet für jeden etwas Passendes und für besondere Anlässe gibt es individuelle Specials wie Kindergeburtstage oder Partys. Besonders angenehm für Nichtraucher ist, dass im gesamten Center kein Zigarettenrauch stört. Für Raucher gibt es einen extra eingerichteten Raucherraum. Auf 32 Brunswick Bowlingbahnen und 3 King-Size-Billardtischen können sich die Gäste sportlich betätigen und in der Sportsbar oder im Restaurant/Partyraum für bis zu 100 Personen ausgelassen feiern.

(Titelfoto: Daviidos, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons)

Vorheriger ArtikelKunstrad-Weltcup kommt erstmals nach Frankfurt: Die Fabriksporthalle ist das Zentrum des Geschehens
Nächster ArtikelDer gedruckte Prospekt ist Wegweiser – und nachhaltiger, als mancher denkt