“Haus in Flammen” – unter diesem Titel startet am 27. Januar die Winterwerft: als Theaterlabor und Festival, das sich mit den brennenden ökologischen und kulturellen Fragen dieser Zeit beschäftigt. Klimakatastrophe, Artensterben und zunehmende soziale wie kulturelle Krisen – mit welchen Mitteln und Methoden kann Theater diese Prozesse begleiten? Welche Rolle spielt das Theater bei der Suche nach neuen Narrativen?

Eine 10-tägige Laborphase, in der Gruppen und Laborteilnehmer*innen aus aller Welt miteinander proben und trainieren findet ihren Höhepunkt in den öffentlichen Wochenendveranstaltungen, an denen neben großen Produktionen auch das Erarbeitete präsentiert wird. Dabei bringt die Winterwerft Gruppen und Künstler unterschiedlichster Nationalitäten zusammen und bietet somit einen einzigartigen Raum kollektiver Co-Kreation.

Programmhöhepunkte kommen aus ganz Europa: Continuo Teatro aus Tschechien bringt ihre aufwendige Traumerzählung “Hic sunt Dracones” nach Frankfurt, das Sinum Theater aus Ungarn spielt ihr Stück “Janus Mystery und Carnival”, dass aus ungarischer Folklore ebenso wie aus antiken Epen schöpft. Teatro Tascabile di Bergamo spielt am 29. Januar ein Stück, das indischen Tanz und spanischen Flamenco verwebt. “Vigil” des aus England anreisenden Theaters Mechanimal ist ein Totentanz, der den abertausend bereits verschwundenen Arten Stimme und Agenda verleiht. Die Band Gnawa Electric Laune verwebt die hypnotischen traditionellen Klänge marokkanischer Gnawa Musik mit Elektronik, das slowenische Trio Sirom entführt mit ausufernden Klanglandschaften zwischen Jazz, Folk und experimenteller Musik in die weiten Landschaften ihrer Heimat und am finalen Wochenende wird unter anderem die Band Folknery aus der Ukraine Musik aus einem Land im Krieg präsentieren. Alle Infos zum Programm finden sich auf www.winterwerft.de

Ein besonderer Schwerpunkt wird in diesem Jahr außerdem auf die Stärkung, Schaffung sowie den Ausbau netzwerkender Strukturen zwischen in Deutschland ansässigen Gruppen und Künstler*innen gelegt. So wichtig sind die zentralen und drängenden Fragen dieser Zeit, dass es starke und weitverzweigte Netzwerke braucht, um die notwendigen gesellschaftlichen Transformationsprozesse zu begleiten, zu hinterfragen und zu nähren. Als Partner in diesem Prozess sind u.a. die Freie Bühne Wendland sowie das Ton und Kirschen Theater aus Potsdam eingeladen. Um diesen Prozess sowie den Austausch und Dialog zwischen Gruppen und Publikum zu stärken, bilden Gesprächsformate einen weiteren wichtigen Teil des Programmes.

Ergänzt wird das Festivalerlebnis durch eine Galerie, Lesungen, Kinderprogramm am Sonntag und ein umfangreiches Workshopangebot aus den Bereichen Theater und Tanz.

(Text: PM / Foto: Mechanimal)

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