RÖMER | Sie haben keine Superkräfte, tragen keine Masken über dem Gesicht. Doch sie sind Helden. Weil sie Menschen das Leben gerettet haben, weil sie erst an andere und dann an sich gedacht haben.

„Sie haben sich fürs Hinsehen entschieden“, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann zu den insgesamt drei Bürgerinnen und Bürgern, die er am Dienstag, 11. Oktober, für ihre Rettungstaten ehren durfte. Einer von ihnen erhielt die Hessische Rettungsmedaille, zwei weitere wurden öffentlich belobigt.

Die Rettungsmedaille ging an Mohamed Mansour. Er sah im August 2019 wie am Hauptbahnhof ein Mann mit Fahrrad ins Gleis stürzte und sich dabei schwer verletzte. Gemeinsam mit Samuel Ghirmay Berhe, der bereits im Mai ausgezeichnet wurde, packte er zu und holte diesen so aus dem Gleisbett. „Die S-Bahn kam nicht einmal eine Minute später. Hätten Sie nicht so schnell und selbstlos reagiert, wäre vermutlich jede Hilfe zu spät gekommen“, sagte das Stadtoberhaupt.

Ähnlich dramatisch die Situation, in der die anderen Geehrten einschritten und Leben retteten. Im Februar 2021 stürzte ein Rollstuhlfahrer zwischen Holbeinbrücke und Friedensbrücke in den Main. Eine Joggerin sprang hinterher, konnte den Mann ergreifen – um kurz darauf ebenso wie er von der Strömung erfasst zu werden. Es ist dem gemeinsamen Eingreifen von Josephine Schmitt und Shalom Sotiri Sigas Veras zu verdanken, dass diese gefährliche Situation ein gutes Ende nahm. Mit einem Schal gelang die Rettung. Auch die Begleitungen von Schmitt und Veras bei dem Auszeichnungstermin im Dienstzimmer waren an der Rettung beteiligt.

„Gemeinsam haben Sie Leben gerettet“, würdigte Feldmann die Geehrten. „Gemeinsam haben Sie gezeigt: Der Spruch aus der Werbung stimmt: ‚Das Wir gewinnt!‘ An diesem Februar-Abend sind Sie zu einer Schicksalsgemeinschaft geworden. Sie waren da, als Sie gebraucht wurden.“

Wer einen anderen rettet oder einen vergleichbaren Einsatz erbringt und dabei sein eigenes Leben riskiert, kann mit der Hessischen Rettungsmedaille ausgezeichnet werden. Bestand keine Lebensgefahr für die Retterin oder den Retter, kann eine öffentliche Belobigung in Form einer Urkunde erfolgen. Weitere Informationen gibt es unter staatskanzlei.hessen.de/Unsere-Themen/Orden-und-Ehrenzeichen/Hessische-Rettungsmedaille-und-oeffentliche-Belobigung.

Im Bild (v.l.): Shalom Sotiri Sigas Veras, Ramona Golebiewska, Oberbürgermeister Peter Feldmann, Lena Kögler und Josephine Schmitt.

(Text: Stadt Frankfurt / Foto: Andreas Varnhorn)

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