RÖMER | Am Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie setzte Frankfurt mit einem regenbogenfarbenen Rathaus ein sichtbares Zeichen für die freie Entscheidung, wen man lieben oder wie man leben möchte. Bei einem Empfang im Kaisersaal des Römers stellte sich die Stadt kraftvoll durch den Redebeitrag von Stadtrat und Dezernent für Mobilität und Gesundheit, Stefan Majer (Grüne) hinter die Initiative „Liebe kennt keine Pause.“

Die Initiatoren Benjamin Näßler und Bernd Reisig wollen den Druck auf die Fußballweltmeisterschaft in Katar erhöhen. Es geht um den Fakt, dass in Katar homosexuelle Liebe unter Strafe steht. Abgesehen davon, dass Weltspiele für alle sein sollten, ist diese Situation für die Menschen in Katar eine definitive Einschränkung der persönlichen Freiheit. Und selbst als Gäste möge man sich in der Öffentlichkeit nicht liebevoll verhalten. Während der Veranstaltung gab es kurze Statement von meinungsbildenden Menschen, wie Olaf Scholz, Bodo Bach, Rainer Calmund und vielen mehr.

Zum Hintergrund: Zwei Journalisten haben im Vorfeld der Weltmeisterschaft in Katar versucht, ein gemeinsames Zimmer zu bekommen. Sie wurden von vielen Hotels abgewiesen. Benjamin Näßler in seiner Vorstellung der Initiative: „Menschenrechte sind nicht verhandelbar. Er forderte auf, sich der Initiative anzuschließen. Vor dem Kaisersaal sollten Videobotschaften aufgenommen werden, die dann in den sozialen Medien verbreitet werden. „Wir können hier straffrei fordern, dass sich der IOC und die FIFA gegen die Diskriminierung mit einem eindeutigen Statement stellt! Deshalb ist diese Initiative ein wichtiger Baustein zum Respekt der queeren Menschen. Das Outen in Deutschland ist schon schwierig. Wie muss das erst in Katar sein, wenn man damit strafbar wird. Das Ziel der Aktion ist es, den Druck auf Katar zu erhöhen, die Diskriminierungspraxis von Homosexuellen zu beenden und eine WM möglich zu machen, bei der alle Menschen unabhängig von Herkunft, Religion, Geschlecht, Hautfarbe und sexueller Neigung willkommen sind.“ Der zweite Baustein für die Unterstützung der Initiative ist die Unterschrift einer Petition (www.liebekenntkeinepause.de). Der dritte Baustein ist der Aufruf, sich als Freiwilliger über die genannte Website zu melden. Es werden Helfer für das große Fußballturnier LiebekenntkeinePause.de im Deutsche Bank Park gesucht.

Und natürlich kostet eine Kampagne auch für diese gute Sache Geld, deshalb bittet Benjamin Näßler, „Mr. Gay Germany 2020“ auch um Spenden. Vom VfB Stuttgart war Alexander Wehrle angereist, um einen kraftvollen Redebeitrag zum Thema abzuliefern. Stadien seien Motoren der Vielfalt und Fußball eine Integrationsmaschine. Werte sollten respektiert werden. Jede Regierung sollte diese drei Dinge bieten: Leben, Freiheit und das Streben nach Glück! Darin enthalten sei auf jeden Fall auch die Liebe. „Unsere Fußballmannschaften werden für Rechte und Respekt spielen“, so Alexander Wehrle. Bernd Reisig bringt sich mit seiner Stiftung voll in die Anstrengungen, das Ziel zu erreichen, mit ein. Schon jetzt wurden über 35.000 Unterschriften für die Petition gesammelt. Als Medien-Manager und Künstleragent nutzt er sein Netzwerk, um das Thema weiter zu beschleunigen. Am Ende der Veranstaltung drückte er mit Benjamin Näßler und Oberbürgermeister Peter Feldmann auf den „Roten Knopf“, um den Römer in der Vielfarbigkeit des Regenbogens erleuchten zu lassen.

Foto: BT

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(Text/ Fotos: BT)

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