FRANKFURT | Im Jahr 2018 handelte der Radentscheid mit der Stadt Frankfurt aus, Kreuzungen in Zukunft umzugestalten. Nach haupt- und Nebenstraßen sind Kreuzungen einer von drei wichtigen Bestandteilen des Beschlusses.

„Wir möchten mit unserem Konzept die Debatte in Frankfurt formen und dafür sorgen, dass die kommenden Umgestaltungen nicht nur für Radfahrende, sondern auch für Fußgänger:innen, insbesondere auch Menschen mit Bewegungseinschränkungen, Vorteile bringen.“ sagt Rebecca Faller, Landschaftsarchitektin und Mit-Autorin des Konzepts.

Besonderer Schwerpunkt des Konzepts liegt auf kleinen Kreuzungen: nicht ampelgeregelt, höchstens eine Fahrspur je Richtung, meistens Tempo 30. Diese Kreuzungen sind häufig durch Falschparker blockiert und keine schönen Aufenthaltsorte. Die Stadt Frankfurt hat in den letzten Monaten begonnen, solche Kreuzungen durch Markierungen, Poller und Fahrradabstellanlagen aufzuwerten. Daran möchte der Radentscheid mit seinem Konzept anknüpfen.

Für diese kleinen Kreuzungen hat der Radentscheid das Konzept der “SiGlinde” entwickelt: Sicher, Gleichberechtigt und Lindgrün. SiGlinde ist sicher für alle Verkehrsteilnehmenden und gleichberechtigt, egal welche Mobilitätsform gewählt wurde. Da jede Kreuzung auch öffentlicher (Stadt-)Raum ist, trägt SiGlinde durch die Integration neuer Grünflächen, Baumpflanzungen und Sitzelemente zur Verbesserung des Mikroklimas und einer höheren Aufenthaltsqualität bei. SiGlinde ist für alle Menschen gut nutzbar. Das heißt: Menschen, die bewegungseingeschränkt sind und Kinder wurden genauso bedacht wie Autofahrende, Handwerksbetriebe und Lieferdienste.

“Die aktuellen Bemühungen der Stadt Frankfurt bei der Umgestaltung von Kreuzungen freuen uns sehr! Wir hoffen, dass sich diese Entwicklung in Zukunft konsequent fortsetzt und neben Pollern und Markierungen bald auch richtige bauliche Maßnahmen folgen.” sagt Beatrix Baltabol, Architektin und Mit-Autorin des Konzepts.

Die ausführlichen Vorschläge werden als Broschüre am Freitag, 4. März, auf der Website des Radentscheid veröffentlicht. Der Radentscheid hat das Konzept auch mit den zuständigen Stellen in der Frankfurter Stadtverwaltung geteilt, in der Hoffnung, dass diese Ideen bei zukünftigen Umgestaltungen aufgegriffen werden.

(Text: TL/PM | Foto: Radentscheid Frankfurt)

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