HEDDERNHEIM | Am Anfang dieses besonderen Engagements für schwer- und lebensverkürzt erkrankten Kind/Jugendliche und deren Familien stand nach einem Jubiläumskegelturnier die Frage: Wer soll die 3.000 Euro aus der Tombola erhalten? Durch die Recherche der beiden Schwestern Anja Nickel und Petra Bickermann fand sich der Kontakt zum Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst (AKHD) Frankfurt und Hanau. Die wichtige Arbeit der Dienste begeisterte die Schwestern so, dass sie auch weiterhin Spenden erarbeiteten. Anja Nickel entdeckte, dass für den AKHD in Düsseldorf die Gruppe „Die Biker4kids“ einen Adventskalender erstellten. Diese Idee ließ sie nicht mehr los. Und so erschien seit 2014 jedes Jahr ein Loskalender. Aktuell wurden 2.100 Exemplare produziert und ein stattlicher Erlös von 22.500 Euro war 2021 das Ergebnis. Mit viel ehrenamtlicher Hilfe wurde dieses Projekt jedes Jahr auf die Beine gestellt. Da war es nur konsequent, einen Verein zu gründen. Dies konnten die Schwestern und sechs weitere Freunde am 22. April 2020 mit dem Verein KinderEngel RheinMain e.V. auf den Weg bringen.
Durch die intensive Zusammenarbeit mit dem AKHD war der Wunsch gewachsen, Spenden, Unterstützung und Hilfen auch direkt an bedürftige Familien übergeben zu können. Mit der offiziellen Eintragung ins Vereinsregister im Juni 2020 stand diesem Engagement nichts mehr im Wege.
Was will der Verein erreichen?
Das feste fixierte Vereinsziel ist es, schwer oder lebensverkürzt erkrankten Kindern und Jugendlichen, sowie deren Familien, kleine Lichtblicke in ihrem oft beschwerlichen Alltag zu schenken und dort zu helfen, wo andere Hilfen nicht greifen. Dazu sammelt der Verein Spenden, baut Netzwerke auf und vermittelt Kontakte. Weiterhin werden Organisationen und Institutionen mit ähnlicher Zielsetzung gefördert, die in verschiedenen Bereichen eine wertvolle Unterstützung für die betroffenen Familien sind. Durch die Öffentlichkeitsarbeit wird auf die Situation der Betroffenen aufmerksam gemacht. Über die Kinderhospizarbeit zu informieren und das Thema „Tod und Sterben bei Kindern und Jugendlichen“ aus der Tabuzone herauszuholen, gehört mit zu den Herzprojekten des Vereines.
Wo genau befinden sich die Einsatzschwerpunkte?
Das Leben mit einem schwer- und lebensverkürzt erkrankten Kind stellt die Familien jeden Tag vor große Herausforderungen. Die Eltern sind mit der Pflege und Betreuung meist rund um die Uhr gefordert, gesunde Geschwister müssen häufig zurückstecken. Viele Dinge wie gemeinsame Freizeitgestaltung, Urlaub, etc. sind kaum möglich. Dazu kommen die seelischen Belastungen, finanzielle Nöte und leider oft genug auch noch der Kampf mit Krankenkassen und Behörden. Auch die betroffenen Kinder und Jugendliche haben Träume und Wünsche, die leider nur allzu oft unerfüllt bleiben. „Wenn wir nur einen kleinen Lichtblick schaffen, eine Stunde zum Durchatmen oder ein kleines Lächeln schenken können, dann ist schon viel erreicht.“ so Vereinsvorsitzende Anja Nickel.
Welche konkreten Maßnahmen können das sein?
So unterschiedlich wie die Bedürfnisse, sind die Möglichkeiten der Unterstützung. Daher arbeitet der Verein überwiegend projektbezogen.
Hier nur einige Beispiele:
- Beschaffung eines rollstuhlgerechten Autos, damit die Familie gemeinsam mobil bleibt.
- Ein Wellnesstag für die Eltern, um einmal durchatmen und neue Kraft schöpfen zu können.
• Ein Besuch bei der Lieblings-Sportmannschaft als unvergessliches Erlebnis.
• Ferienfreizeiten und Veranstaltungen, für das Geschwisterkind, damit es selbst im Mittelpunkt steht.
• Finanzielle Unterstützung für sinnvolle Therapien, die von den Krankenkassen nicht übernommen werden. - und vieles mehr…
In den nächsten vier Wochen werden wir noch interessante Beispiele des Engagements vorstellen.
DER FRANKFURTER sammelt in dieser Zeit in seinem Spendentopf für ein Projekt der KinderEngel RheinMain. Ein Zwillingspaar benötigt dringend die Unterstützung durch therapeutisches Reiten. Diese Leistung wird leider noch nicht durch Krankenkassen unterstützt. Hier werden die KinderEngel RheinMain aktiv. Spenden Sie mit!
(Text: BT)