OFFENBACH | Während es im Spitzenfußball unter Normalbedingungen nicht ungewöhnlich ist, dass Tausende von den Rängen aus mitfiebern, kennt man das im Boxsport nur von den ganz großen internationalen Box-Helden dieser Welt. Luca „Rocky“ Cinqueoncie (20) aus Offenbach hat als vierfacher Juniorenweltmeister bereits Erfolge wie einer der Großen gefeiert und will jetzt auch vor bis zu 6.000 Zuschauern im Stadion der Offenbacher Kickers am Bieberer Berg boxen. Am 21. Mai diesen Jahres trifft das Offenbacher Boxtalent auf seinen nächsten Gegner, der in den kommenden Wochen noch ermittelt und bekanntgegeben wird.

DER FRANKFURTER hat sich mit Luca Cinqueoncie in seinem Boxstall in Offenbach zum Interview getroffen und zwischen Laufbändern und Sandsäcken nachgefragt:

Luca, dein großer Kampf vor heimischer Kulisse rückt immer näher. Du hast dir vorgenommen deinen Weltmeistertitel zu verteidigen und womöglich eine weitere Trophäe zu gewinnen. Was dürfen wir sonst von deinem „Heimspiel-Kampf“ erwarten?

Mein Team, meine Familie und ich planen diesen Kampf seit vergangenem September. Es wird ein großartiges Spektakel in meiner Heimatstadt und dann auch noch im Stadion der Offenbacher Kickers. Einen Boxkampf in dieser Größenordnung hat es in Offenbach noch nie gegeben, das ist natürlich auch für mich persönlich etwas ganz Besonderes. Ich würde sogar so weit gehen und sagen: Das wird das Highlight meiner bisherigen Karriere. Für mich geht es um den nächsten Weltmeistertitel – den WBC-Gold-Gürtel. Das ist der größte Juniorentitel, den man gewinnen kann. Daher steht schon bald eine harte Trainingszeit an.

Im Stadion am Bieberer Berg ist Platz für 20.500 Zuschauer. Sollen so viele auch bei deinem großen Kampf dabei sein?

Nein, es ist nicht so, dass der Boxring beim Mittelkreis im Stadion stehen wird, wie man das vielleicht damals von den Klitschko-Kämpfen kannte. Der Ring wird in der linken Ecke vor der Haupttribüne stehen. Wir versuchen, die Hälfte der Haupttribüne und die Ränge links daneben zu füllen. Um den Ring selbst, sollen dann noch einige VIP-Tische aufgebaut werden. Aktuell planen wir mit etwa 5.000 bis 6.000 Zuschauern. Wenn das klappt, könnte der Kampf auch ein Aushängeschild für Offenbach werden. Unser Oberbürgermeister Felix Schwenke ist auch Schirmherr der Veranstaltung. Wenn alles gut läuft, wird er mir am Ende dann auch den Gürtel übergeben.

Du sprichst von VIP-Tischen und Promigästen. Da haben sich ja bereits einige namhafte Gäste angekündigt. Kannst du uns da heute schon mehr verraten?

Ja, es werden jede Menge coole Leute da sein. Wer definitiv da sein wird, ist Formel1-Ikone Kai Ebel. Er wird an dem Tag unser Ringsprecher sein. Außerdem freue ich mich ganz besonders auf Sänger Nino de Angelo. Er wird an dem Abend seinen Song „Veni Vidi Vici“ singen, während ich einlaufe. Das hat vor allem auch meinen Vater sehr gefreut und ich finde auch, dass sowohl die Stimmung des Songs und die Worte „Veni Vidi Vici“ – also ich kam, sah und siegte – gut zu mir passen. Außerdem haben sich bereits Stefan Effenberg, Jörg Neun und einige andere Promis angekündigt.

Aber man kann auch als „Normalsterblicher“ deinen Kampf sehen?

Auf jeden Fall! Wir haben erst vor Kurzem die Zusage fürs Stadion erhalten. Deshalb geht es jetzt für uns in die heiße Phase der Veranstaltung. Wir haben die Tickets in Auftrag gegeben, kümmern uns gerade um die Technik und um verschiedene Showacts und weitere Fights. Insgesamt wollen wir neben meinem Hauptkampf etwa zwölf Kämpfe organisieren. Jetzt warten wir auf die Tickets und ich denke spätestens Ende März starten wir dann mit dem Verkauf über Eventim und über mein Management. Ich selbst will mich aus dem Ticketverkauf möglichst raushalten.

Du hast dann ja auch sicher genug mit der sportlichen Vorbereitung auf den Kampf zu tun…

Tatsächlich stecke ich dann schon voll in der Vorbereitung. Aktuell trainiere ich vier- bis fünfmal die Woche. Kurz vor dem Kampf erhöhe ich das Training auf zwei Einheiten pro Tag. Ich werde meinen Gegner analysieren, trainiere Ausdauer und Technik. Außerdem werde ich mit verschiedenen Sparringpartnern in den Ring steigen, um bestmöglich vorbereitet zu sein. Neben der Vorbereitung auf den Kampf muss ich mich aber noch auf meine Abschlussprüfung zum Bürokaufmann vorbereiten. Die ist nämlich auch noch zwei Wochen bevor im Ring die Fäuste fliegen.

Was ist dir denn wichtiger: Ein Sieg in deinem WM-Kampf oder bei der Abschlussprüfung zu glänzen?

Definitiv beides! Die Abschlussprüfung ist für mein Leben und meinen beruflichen Werdegang besonders wichtig. Der Kampf hingegen ist enorm wichtig für meine sportliche Karriere. Im Endeffekt darf man beides nicht unterschätzen und keins von beidem vernachlässigen. Man muss beides mit 100 Prozent Ehrgeiz angehen. (…) Aber ich denke Anfang Mai könnte es schon sein, dass ich die Prüfung ein bisschen vernachlässigen muss. Aber ich versuche beides so gut wie möglich unter einen Hut zu bringen.

Wir sind davon überzeugt, dass Luca Cinqueoncie beides gelingt.

DER FRANKFURTER freut sich auf Rockys Heimspielkampf am 21. Mai im Offenbacher Stadion am Bieberer Berg und ist als offizieller Medienpartner mit dabei.

Immer im Training – „Rocky“ trainiert bis zu fünfmal die Woche.

(Text & Bilder: TS)

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