INNENSTADT | Zum Azubi-Speed-Dating lädt die Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt am Main für Dienstag, 8.Februar, ein. Hier haben nicht nur Unternehmen die Chance, in nur zehn Minuten einen Bewerber für die noch unbesetzten Stellen zu finden. Für alle, die jetzt einen Ausbildungsplatz suchen, bietet das Speed-Dating die perfekte Gelegenheit sich auf dem persönlichen Weg in die Herzen der Unternehmen zu kämpfen.

Dr. Brigitte Scheuerle, Geschäftsführerin für Aus- und Weiterbildung bei der IHK Frankfurt am Main. (IHK Frankfurt)

Frankfurts IHK-Geschäftsführerin Dr. Brigitte Scheuerle hat sich Zeit für uns und euch genommen, um die wichtigsten Fragen in Bezug auf das Speed-Dating zu beantworten.

Frau Dr. Scheuerle, welche Chancen sehen sie für Bewerber und Unternehmen beim Speed-Dating?

Dr. Schauerle: Es geht um einen Ausbildungsplatz in einem von über vierzig Berufen. Schulabgänger und -abgängerinnen können einen finden, Unternehmen einen interessierten Bewerber oder Bewerberin dafür identifizieren.

Welche Vorteile bietet das Speed-Dating im Gegensatz zum klassischen Bewerbungsverfahren?

Bewerberinnen und Bewerber können leicht und unverbindlich in Kontakt mit Personalverantwortlichen kommen und durch ihre Persönlichkeit und Kommunikationsfähigkeit überzeugen. Die Zeugnisnoten sind in dem Moment nachrangig. Außerdem absolvieren Bewerberinnen und Bewerber absolvieren Gespräche bei unterschiedlichen Unternehmen an einem Tag.

Speed-Dating bei der IHK: Was bringt das für Ausbildungsbetriebe?

Die IHK nimmt den Ausbildungsbetrieben die Ansprache der Schulabgänger und Schulabgängerinnen ab. Damit ergibt sich eine Vielfalt an Bewerberinnen und Bewerbern, die die üblichen Bewerbungsprozesse mit Einstellungstests in den Unternehmen nicht leisten. Unsere Unternehmen sagen uns: beim IHK-Speed-Dating treffen wir häufig verborgene Talente an.

Ist das Speed-Dating der beste Weg, um einen Ausbildungsplatz zu bekommen?

Es ist ein guter Weg. Allerdings sollte man sich nicht allein darauf verlassen. Wichtig ist, dass sich jeder Schulabgänger und jede -abgängerin bei der Arbeitsagentur als Bewerber registriert. Damit erhalten sie sowohl persönliche Beratung, Vorschläge für Ausbildungsstellen wie auch Hinweise auf weitere Recruiting-Veranstaltungen.

Was würden Sie den Bewerbern raten, um bei den Unternehmen bestmöglich in Erinnerung zu bleiben?

Sie sollten sich auf jeden Fall vorher über den Beruf informieren, für den sie sich bewerben und überlegen, was sie daran reizt. Ratsam ist es auch, sich über das Unternehmen selbst zu informieren. Im Gespräch sollten sie sich unbedingt so verhalten, wie sie immer sind: authentisch und ehrlich.

Was muss ich mitbringen, wenn ich zum Speed-Dating komme?

Wir empfehlen vorab bereits Bewerbungsunterlagen vorzubereiten, die dann im Anschluss an ein gutes Gespräch an das Unternehmen übergeben werden können. Das hinterlässt einen guten Eindruck und die Unternehmen haben direkt alle Kontaktinformationen, um einen neuen Termin für ein weiteres Gespräch zu vereinbaren.

Was raten Sie: Studium oder Ausbildung?

Pauschal kann man das nicht sagen. Wer gerne liest, abstrakt denkt und weiterhin in den Unterricht gehen möchte, sollte am besten mit einem Studieneignungstest prüfen, ob ein Studium für ihn geeignet ist. Wer dagegen gern praktisch arbeitet, lösungsorientiert ist und schon mal sein erstes Geld verdienen will, sollte mit einem Praktikum testen, ob ihm ein Unternehmen oder ein bestimmter Beruf liegt. Hilfestellung dazu gibt es auch bei www.nutzedeintalent.de.

Das duale Studium verbindet Praxis und Theorie: Wem würden Sie raten diesen Weg zu gehen?

Den „Cracks“. Diejenigen, die Disziplin und Biss mitbringen und Semesterferien nicht mit Urlaub und Freizeit gleichsetzen. Und die sich vorstellen können, schon bald mit Verantwortung im Arbeitsleben ihren Mann oder ihre Frau zu stehen.

Ist eine Ausbildung heute noch zeitgemäß?

Wir haben derzeit 1,3 Millionen Auszubildende in Deutschland! Und alle Prognosen sagen uns, dass weit mehr Nachwuchs im beruflichen als im akademischen Bereich benötigt wird.

Was darf der Auszubildende von seiner Ausbildung erwarten?

Auszubildende tragen mit ihrer Mitarbeit dazu bei, dass eine Dienstleistung oder ein Produkt entsteht. Zurücklehnen wie in der Schule ist damit vorbei. Sie dürfen endlich zupacken und zeigen, was sie können. Sie arbeiten im Team, auch mit älteren Kolleginnen und Kollegen und sehen oft am Ende eines Arbeitstages, was sie geleistet haben. In der Berufsschule erfahren sie mehr über die theoretischen Hintergründe ihrer Arbeit. Selbstverständlich erhalten sie dafür eine ordentliche Vergütung. Und wenn es mal nicht so läuft, dann hilft der IHK-Ausbildungsberater.

Bekommt der potenzielle Azubi auch nach dem Speed-Dating noch Unterstützung bei der Ausbildungsplatzsuche?

Wir bieten selbstverständlich weitere Hilfe an, raten aber, sich unbedingt auch bei der Arbeitsagentur als Bewerber registrieren zu lassen.

Wie geht es nach dem Speed-Dating weiter?

Meist verabreden Unternehmen und Bewerber längere Gespräche im Betrieb, um den Kontakt zu vertiefen. Oft ist damit dann auch ein Einstellungstest oder ein Schnupperpraktikum verbunden.

Kann ich mich als Ausbildungsplatzsuchender direkt an die IHK wenden?

Ja, unsere Ausbildungsberaterin Sandra Bürger berät in ihrer Sprechstunde am Mittwoch immer unter Tel. 06921971308.

Vielen Dank für das nette Interview Frau Dr. Scheuerle. Wir hoffen damit den potenziellen Azubis einen tollen Start in die folgenden Bewerbungsverfahren geben zu können.

 

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