INNENSTADT | Das Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main zeigt vom 28. September 2021 bis 28. August 2022 seine neue Sonderausstellung „Abgelichtet! Stars in Frankfurt“. Die Schau präsentiert Leinwandheld, Sportikonen, Musikvirtuos, Wortkünstler, Kunstschaffende und Erfinder, die aus Frankfurt stammten, hier wirkten oder auftraten. Ihre kreativen, sportlichen, kulturellen oder wissenschaftlichen Höchstleistungen, die Bewunderung ihrer Fans und die Beachtung durch die Medien machten sie zu Stars.

Zu sehen sind Liesel Christ, Bernhard Grzimek, Lia Wöhr, Albert Mangelsdorff, Marika Kilius, Kurt Halbritter, Sabrina Setlur, Michael Groß, Steffi Jones, Badesalz, Tankard, Nadja Benaissa sowie internationale Berühmtheiten wie Michael Jackson, Helene Fischer, Sylvester Stallone oder Claudia Schiffer und viele mehr. Nicht alle in der Ausstellung gezeigten Stars sind Frankfurterinnen oder Frankfurter von Geburt oder per Wahl, aber alle wählten die Mainmetropole als Wirkungs- und Auftrittsort.

„Ausstellung und Begleitpublikation präsentieren herausragende Bilder aus der Nachlass- und Fotosammlung des Instituts und stützen sich dabei besonders auf den 2011 vom Institut für Stadtgeschichte übernommenen und anschließend für die Nutzung erschlossenen Fotobestand der Frankfurter Rundschau. Er wird in diesem Rahmen erstmals der Öffentlichkeit präsentiert und setzt nun zahlreiche Stars ins Rampenlicht“, so Dr. Alexandra Lutz, Archivdirektorin und kommissarische Leiterin des Instituts für Stadtgeschichte auf der Pressekonferenz zur Eröffnung.

„Das Institut für Stadtgeschichte fungiert als Bildgedächtnis unserer Stadt – ein Gedächtnis, das allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung steht. Dank der professionellen Erschließung durch unsere Archivarinnen und Archivare können Bürgerinnen und Bürger Bilder aller Art, die sie vielleicht persönlich betreffen bis hin zu Prominenten, schnell und einfach recherchieren. So zeigt sich, wie wichtig die Arbeit des Archivs für das Verstehen der Gegenwart und für künftige Generationen ist. Besonders freut mich, dass die aktuelle Ausstellung auch Glanzstücke aus den Nachlässen von Albert Mangelsdorff und Liesel Christ ebenso wie geradezu ikonographische Aufnahmen der Frankfurter Eintracht zeigt“, betonte David Dilmaghani, Leiter des Dezernatsbüros für Kultur und Wissenschaft, die Bedeutung des Instituts für gesellschaftliche und kulturelle Fragen.

Ein Blitzlichtgewitter empfängt die Besucher auf der Eingangstafel: Nicht ein Star steht auf dem plakatgebenden Motiv im Mittelpunkt, sondern eine Gruppe von aufgeregten Fotografen, aufgenommen ca. 1960, mit ihren damals noch großen Blitzgeräten. Auf wen warteten sie, welchen Star wollten sie ablichten? Die Frage bleibt offen und das Motiv macht deutlich: „Die Ausstellung beleuchtet nicht nur die abgelichteten Stars und ihren Bezug zu Frankfurt, sondern auch diejenigen, die sie zu Stars machen: die Fotografinnen und Fotografen, die modernen Massenmedien und die Fans. Ausstellung und Begleitbuch veranschaulichen mit der Auswahl der Objekte und Fotomotive, was ein Star kennzeichnet und welche Wechselwirkungen zwischen Stars, Fans und Medien bestehen“, erläutert Kurator Dr. Markus Häfner, Leiter der Abteilung Public Relations im Institut für Stadtgeschichte, die Idee der Ausstellung.

Die Schau konzentriert sich auf das 20. Jahrhundert, in dem die Entwicklung der Massenmedien die Etablierung eines Startums ermöglichte. Einleitend werden die Kriterien für Stars erläutert und berühmte Frankfurter der vorherigen Jahrhunderte exemplarisch betrachtet. Nach diesen „Annäherungen“ gliedert sich die Ausstellung in drei Themenkomplexe: Der Abschnitt „Begehrt und Bewundert“ beleuchtet die Wechselbeziehungen zwischen Fotografen und Stars sowie zwischen Stars und Fans und zeigt Schnappschüsse und Motive von Autogrammauftritten. Das Kapitel „Starauftritte“ zeigt die Stars an ihren Auftritts- und Wirkungsorten. Es folgt der Bereich der „Selbstvermarktung“, der mit Presseterminen, Interviews, Promotionauftritten, Werbung, Preisverleihungen und Feiern die Bedeutung der Medien für das Startum herausstellt. Abschließend blickt die Sektion „Stars im 21. Jahrhundert“ auf die Veränderungen des Verhältnisses zwischen Fans, Medien und Stars durch die Social-Media-Revolution.

An mehreren Medienstationen sprechen Frankfurter Stars über ihren Bezug zu ihrer Heimatstadt. Zu hören und sehen sind u.a. Nadja Benaissa von den No Angels, Andreas „Gerre“ Geremia von Tankard, Schwimmer Michael Groß oder Fußballerin Steffi Jones. Zudem zeigt das Institut für Stadtgeschichte alte Filmschätze mit Schauspieler Carl Luley, Theaterleiter Fritz Rémond oder Nobelpreisträger Otto Hahn.

In den Vitrinen sehen die Besucher zahlreiche Objekte aus der Nachlasssammlung des Instituts für Stadtgeschichte wie ein Jugendbildnis von Liesel Christ oder Musikequipment von Albert Mangelsdorff sowie Leihgaben wie die Badehose von Schwimmolympiasieger Michael Groß, einen Tennisschläger von Steffi Graf, den Bravo-Otto von Nadja Benaissa oder eine Gitarre von Tankard-Gitarrist Andreas Gutjahr, die die Band für ihren Auftritt beim DFB-Pokal-Finale in Berlin nutzte.

Gefördert wurde die Ausstellung von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main. Der Eintritt in die Ausstellung ist frei. Sie ist regulär montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Bis Ostern 2022 ist sie an den Wochenendtagen schon ab 10 Uhr und mittwochs bis 20 Uhr geöffnet. Die Öffnungszeiten an Feiertagen sind unter www.stadtgeschichte-ffm.de zu finden.

(Text: PM)

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