Der Frankfurter TierTafel e.V. gründet sich mit dem Vorsatz die schon lange im Haushalt lebenden Haustiere bedürftiger Mitbürger gut und artgerecht zu ernähren, bzw. dazu beizutragen, diese artgerecht halten zu können. Die Unterstützung richtet sich an Menschen mit kleiner Rente bzw. Grundsicherung, Obdachlose, Sozialhilfeempfänger, Tierbesitzer mit Hartz IV und Geringverdiener mit Frankfurt Pass. Im Gespräch mit Inge Böhm, Schriftführerin des Vereins uns Juristin, hat sich die Redaktion näher mit dem Thema befasst.

Beate Tomann: Wo kam die Idee für eine TierTafel her?

Inge Böhm: Vor circa 15 Jahren startete eine Berliner Gruppe mit der Idee für das Futter von Tieren zu sorgen, deren Besitzer sich beziehungsweise das Tier nicht mehr ernähren konnten. In Frankfurt sind wir seit 2007 als Gruppe aktiv und helfen Menschen, die einen Vermögensverfall erlitten haben. Der Verein arbeitet ehrenamtlich. Seit 2012 sind wir ein eigenständiger Verein. Über unsere Beratung möchten wir eine artgerechte Haltung der Tiere sichern und präventiv schlechte Haltung, eine evtl. Abgabe in ein Tierheim oder gar das Aussetzen der Tiere verhindern.

Wer gehört zu Ihren Klienten?

Es sind vor allem Rentner, die schon lange ihr Tier besitzen und sich dann vor der Situation sehen, sich von ihrem Tier oder ihren Tieren trennen zu müssen.

Kann sich jeder bei Ihnen melden?

Melden kann man sich schon, aber ob man als Empfänger von Futtergaben für 5-6 Tage in der Woche aufgenommen wird, das wird vorher akribisch durch eine Vermögensprüfung abgeklärt. Außerdem sollte das Tier schon lange in dem Haushalt leben. Weder Welpen noch Neuanschaffungen wollen wir in dieser Arbeit unterstützen.

Haben sie sich weitere Regeln auferlegt, um zu entscheiden?

Ja, wir unterstützen zum Beispiel maximal vier Tiere pro Haushalt. Aber es gibt schon eine Vielzahl von verschiedenen Tierarten, die wir durchfüttern. Katzen sind wohl am meisten vorhanden. Aber Hunde, Hasen, Meerschweinchen oder Vögel kann die Haushaltsgeld-Not auch betreffen.

Was für eine Bedeutung haben die Tiere für die Menschen?

Es sind allein wohnende Menschen, die sich ihren Lebensmut und ihren Lebenswillen durch die Kommunikation mit den Tieren erhalten. Nicht wenige Menschen stehen morgen auf, weil sie ihren Hund rausführen müssen. Wenn 24 Stunden niemand mit ihnen spricht, so ist doch das Tier ein verständiger Gesprächspartner.

Was passiert, wenn ein Tier krank wird?

Wir arbeiten mit den Frankfurter Tierärzten eng zusammen. Wenn jemand mit einem Tier ein Problem hat, darf er sich bei uns melden und wir telefonieren dann mit einem der Tierärzte. Die Rechnung geht dann an uns.

Wie funktioniert die Futterübergabe und bekommen alle das gleiche Futter?

Ein Mal pro Monat lassen wir das Futter abholen – in alphabetischer Reihenfolge. Dies Logistik konnten wir jetzt wieder neu aufsetzen. Das Futter orientiert sich an den Bedürfnissen der Tiere. Wenn sie krank sind, dann erhalten sie von uns das dazu passende Futter.

Vielen Dank Frau Böhm. Wir werden weiter berichten. Mehr zu diesem Verein lesen Sie auch in den nächsten Ausgaben.

(Text: BT)

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