Kommunikation ist nicht nur Sprache. Bereits vor über 1,7 Millionen Jahren begannen die Urmenschen durch Gesten und Laute ihr Wissen weiterzugeben. Sie mussten ihren Nachfahren erklären, wie sie beispielsweise ein Beil anfertigen können. Später, als der Urmensch sich zum Homo Sapiens weiterentwickelte, verbesserten sich die Laute und Gesten. Das erste Vokabelsystem wurde eingeführt.
Die Dauerausstellung steigt später in die Entwicklung der Kommunikation ein. Die Keilschrift, mit der die Ausstellung beginnt, ist erst im 34. Jahrhundert vor Christus entstanden. Ab diesem Zeitpunkt beginnt die Reise durch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Kommunikation.
Auf 2500 Quadratmetern bietet das Museum 44 Themeninseln an, die exemplarisch die Entwicklung anhand von vier zentralen Phänomenen anzeigen.
Beschleunigung
Digitalisierung und Mobilität prägen die Geschichte der Kommunikation. Zeit ist zum knappsten Rohstoff der Moderne geworden. Der Alltag ist nur noch geprägt von Stress und Zeitdruck. Umso mehr sich alles auf der Welt verdichtet, die Globalisierung voranschreitet, werden wir weiter beschleunigt. Doch wie gehen wir mit dieser Entwicklung um?
Vernetzung
Die Vernetzung mit Menschen, Informationen und Dingen ist heute so weit vorangeschritten wie nie zuvor. Es ist immer und überall möglich geworden, mit anderen in Kontakt zu treten. Es begann mit Schifffahrt, Eisenbahn und Telegrafie. Heute ist fast alles digitalisiert. Es gibt kaum noch Grenzen – analog und digital. Fraglich bleibt, ob uns die Vernetzung näher zusammenbringt.
Kontrolle
Die grenzenlosen Möglichkeiten der Digitalisierung hinterlassen spuren auf der Welt: Daten als gefragteste Ware für Unternehmen und Staaten. Wir geben alles preis, ohne es zu wollen. Doch können wir heute auch nicht mehr darauf verzichten, alles jederzeit online haben zu können. Das smarte Smartphone immer dabei. Doch ab wann verlieren wir die Kontrolle über unsere Daten?
Teilhabe
Zeitungen, Radio und Fernsehen informieren uns über das Weltgeschehen. Durch Internet und Smartphone können wir nun aktiver Teil von digitalen Gemeinschaften werden: wir teilen unsere Meinungen, Erfahrungen und Neuigkeiten. Theoretisch – denn nicht jeder kann oder will sich beteiligen. Globales Miteinander oder digitale Ausgrenzung?
Jedes dieser Phänomene wirkt ineinander. Daher kann die Dauerausstellung auch ohne festgelegten Rundgang besucht werden. An vielen interaktiven Stationen wird spielerisch gelernt und vermittelt. Lassen Sie sich von der Entwicklung der Kommunikation beeindrucken.
(Text und Fotos: TL )