Eins zu 13,98 Millionen. So klein ist die Wahrscheinlichkeit für sechs Richtige bei 6 aus 49. Glücksache halt. Und Erfolg? Den muss man sich hart erarbeiten, wie wir alle wissen. Wer im Rampenlicht steht, hat nie einfach nur genug Talent gehabt. Sie oder er hat mehr geschuftet als viele andere. So wie die Beatles, die auf der Reeperbahn Nacht für Nacht bis zwei Uhr morgens spielen mussten, manchmal mehr als hundert Tage am Stück. Nur deshalb, glaubten sie selbst, wurden sie so gut, dass sie einmal die erfolgreichste Band der Welt werden konnten. Und doch reicht es nicht. Wir alle kennen Menschen oder Geschichten von Menschen, die außergewöhnlich viel Talent besaßen, außergewöhnlich hart gearbeitet haben – und doch gescheitert sind. Der Maler Van Gogh ist eines der berühmtesten und tragischsten Beispiele. Karl Popper, der selbst ein sehr erfolgreicher Philosoph war, vertrat die Ansicht, Erfolg sei Glücksache. Nehmen wir Fußballer: Wie viele aussichtsreiche Karrieren sind schon abrupt zu Ende gegangen, weil das Knie nicht hielt? Es gibt aber noch einen tieferen Grund, und er hat mit Lotto zu tun. Für einen, der den Jackpot gewinnt, müssen Millionen tippen. Das gleiche Prinzip gilt für Berühmtheit: Für eine, die auf Instagram abräumt, braucht es Hunderttausende, besser Millionen, die ihr folgen. So einfach ist das. Nicht ganz so einfach ist die Frage, warum wir Erfolg so gerne mit Berühmtheit verwechseln. Das klären wir beim nächsten Mal, und damit sind wir wirklich schon recht nah an der Frage, was unseren eigenen, ganz persönlichen Erfolg ausmacht.

 

Von Karl-Heinz Schulz.

Karl-Heinz Schulz Porträt.

Karl-Heinz Schulz ist geschäftsführender Gesellschafter der Kommunikationsberatung Mandelkern und Mitveranstalter des Frankfurter Zukunftskongresses.

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