Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hat sich am Montag, 28. Juni, auf Einladung von Oberbürgermeister Peter Feldmann in das Goldene Buch der Stadt eingetragen. Die feierliche Zeremonie fand im Kaisersaal im Rathaus Römer statt. Oberbürgermeister Peter Feldmann hob in seiner Rede die besondere Rolle Frankfurts im europäischen Kontext hervor. Gleichzeitig nahm er Bezug auf die Rolle der Stadt als Wiege der deutschen Demokratie.

Frankfurt als Europastadt

„In Frankfurt leben Menschen aus über 180 Nationen. Wenn wir uns als Europastadt bezeichnen, ist das tagtäglich gelebte Erfahrung. Insofern freue ich mich besonders, dass sich heute die Präsidentin der Europäischen Kommission in das Goldene Buch einträgt“, sagte das Stadtoberhaupt. Dabei unterstrich er das europäische Selbstverständnis der Stadt. „Mit seiner Lage in der Mitte des Kontinents entlang wichtiger Handelsstraßen ist Frankfurt historisch ein Ort der Begegnung, des Austausches und der Toleranz“, betonte Feldmann. Daher sei man stolz, als internationaler Finanzplatz Sitz der Europäischen Zentralbank zu sein.

Paulskirche war der Sitz des ersten deutschen Parlamentes

„Daher ist für uns ein enges Verhältnis zu den europäischen Institutionen von besonderem Wert. Das gilt insbesondere in Zeiten wie diesen, wenn deren Werte wie Freiheit, Toleranz und Offenheit attackiert werden“, unterstrich das Stadtoberhaupt. Dies gebiete auch die Geschichte der Paulskirche als Sitz des ersten deutschen Parlamentes. „Wenn wir Europa denken, dann denken wir es demokratisch. Wenn wir Demokratie denken, dann denken wir sie europäisch“, sagte Feldmann. „Die deutsche Demokratiebewegung des vorvergangenen Jahrhunderts wollte weniger Grenzen und nicht mehr. Dabei nahm sie Inspirationen von Strömungen in anderen Teilen Europas auf“, fügte der Oberbürgermeister hinzu. Daher seien Europa und seine Werte Vermächtnis und Verpflichtung für die Stadt.

Frankfurt prägt Europa

Präsidentin von der Leyen griff in ihrer Dankesrede die Worte des Oberbürgermeisters auf, wonach Frankfurt eine Stadt sei, die Europa geprägt habe und die durch Europa geprägt worden sei. Dabei bezog sie sich nicht nur auf die Rolle als Finanzplatz, sondern auch als Ort der Demokratie. Diese verlange – ebenso wie die europäische Idee – „sich einzusetzen“. Sie sagte die Beteiligung am Paulskirchenjubiläum 2023 zu, wenn sich die deutsche Nationalversammlung von 1848 zum 175. Mal jährt.

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