Das eigene Leben gestalten und dabei nicht alleine sein

CHARITY (AHF) Die soziale Unterstützung von HIV-infizierten Menschen ist eine der grundlegenden Aufgaben der AIDS-Hilfen. Denn: Alle Menschen sollen die Möglichkeit haben, öffentliche Angebote zu nutzen und soziale Kontakte aufzubauen. Allerdings bringt nicht jede Person den Mut auf, auf ihrer Teilhabe zu bestehen.
Die bASIS ist ein Treff der AIDS-Hilfe Frankfurt (AHF) für Menschen mit HIV und queere Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. Ihre Angebote und Aktivitäten sollen der Isolation und Vereinsamung Betroffener entgegenwirken. Wer aufgrund seiner Erkrankung nur eingeschränkt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen kann, findet in der bASIS einen Ankerpunkt.

Die meisten Aktivitäten der bASIS richten sich ausschließlich an Klient*innen des Betreuten Wohnens, bzw. der sogenannten Qualifizierten Assistenz im eigenen Wohnraum im Sinne des Bundesteilhabegesetzes. Es handelt sich um eine tagesstrukturierende Maßnahme, die den Klient*innen dabei helfen soll, Routine in ihren Tagesablauf zu bringen und wieder Schritte in die Gesellschaft zu wagen. Ein gemeinsames Mittagessen, Gespräche untereinander, Beratung und Unterstützung durch die Mitarbeiter*innen, Ausflüge, Kulturelles oder ein wöchentlicher Pilates-Termin können dazu beitragen.

Zu den offenen Angeboten der bASIS sind auch Angehörige und Freund*innen eingeladen, so dass beispielsweise der Einstieg leichter fällt. Jeden Montag besteht bei einem leckeren Brunch die Möglichkeit zum Kennenlernen und zu einem zwanglosen Austausch untereinander sowie mit den Mitarbeitenden der AHF. Mittwochs gibt es Kaffee und Kuchen. Wer Lust hat, kann das Miteinander bei einer gemeinsamen Brett- oder Kartenspielrunde fortsetzen.

Zielgruppe der Qualifizierten Assistenz, sind Menschen mit HIV und AIDS sowie queere Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, die mehr als eine Beratung benötigen und über eigenen Wohnraum verfügen. Von ihnen besucht nur ein kleinerer Teil die bASIS, und auch nur dann, wenn es ihrem individuellen Bedarf im Sinne des BTHG entspricht.
Die Mitarbeitenden beraten und begleiten die Menschen nach individueller Absprache psychosozial und sozialarbeiterisch in unterschiedlichen Belangen des Alltags. Es sind derzeit 15 Mitarbeiter*innen der AHF, die überwiegend aus den Berufsfeldern Sozialpädagogik und Sozialarbeit stammen, die rund 60 Klient*innen assistieren. Ein weiteres BeWo-Team ist im La Strada angesiedelt und unterstützt drogengebrauchende Menschen.

Zu dem Beratungsspektrum gehören:
• regelmäßige Einzelgespräche Zuhause oder in unseren Räumen
• Unterstützung beim Schriftverkehr sowie bei der Klärung von sozialrechtlichen Ansprüchen
• Hilfe bei der Entwicklung und Umsetzung von Ideen zur eigenen Lebensgestaltung
• Organisation und Vermittlung von weiteren, ergänzenden Hilfsangeboten
• Hilfe beim Aufbau eines stabilen sozialen Netzes
• Hilfe bei der Krankheitsbewältigung
• Anregung zur Freizeitgestaltung
• regelmäßige gemeinschaftliche Aktivitäten und Feste
• Hilfe bei der Bewältigung von Krisen

Das Einzugsgebiet umfasst neben der Stadt Frankfurt, den Main-Taunus- und den Hochtaunuskreis. Finanziert wird die Teilnahme nach einem persönlichen Antrag an den Landeswohlfahrtsverband Hessen. Weitere Informationen und Hilfe unter: https://www.frankfurt-aidshilfe.de/de/BeWo

Foto: AHF

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