DER FRANKFURTER Charity:

Switchboard – mit ehrenamtlichem Engagement für queere Sichtbarkeit

CHARITY (AHF) Die AIDS-Hilfe Frankfurt feiert in diesem Jahr ihr 40-jährige Bestehen. Beinahe genauso lange existiert das Café und Kulturzentrum der AHF, das Switchboard. In seinem Gründungsjahr 1988 bedeutete AIDS eine lebensbedrohliche Diagnose. Die Frankfurter AIDS-Hilfe suchte zunächst einen Ort als safer space für HIV-positive Männer und einen Treff für die damalige PositivenGruppe. Dass am 24.09.1988 in der Alten Gasse 36 eine Institution eröffnet wurde, die heute nicht mehr aus der Frankfurter Szene wegzudenken ist., konnte damals noch niemand ahnen.

Im Zentrum des Frankfurter Regenbogenviertels gelegen vereint das Switchboard alles: Es ist gleichermaßen Treffpunkt, Wohnzimmer und Bühne. Dabei ist das Switchboard deutschlandweit das einzige Café einer AIDS-Hilfe, das seit Jahrzehnten auf weitgehend ehrenamtlicher Basis bestehen kann. Denn neben der hauptamtlichen Leitung und ihrer Assistenz bestreiten etwa 60 Aktive den Bar- und Kulturbetrieb rein ehrenamtlich. Alle Events und Feierlichkeiten der AHF, wie das Sommerfest oder der Lauf für mehr Zeit sowie der Switchboard-Stand auf dem Frankfurter CSD können zudem auf die Unterstützung des Teams zählen.

Das kulturelle Programm umfasst mannigfaltige musikalische Abende, Vernissagen, Lesungen, Kinovorführungen, Foren zum Dialog und Workshops sowie Partys. Bei Karaoke- und Tanzabenden ist regelmäßig die eigene Kreativität gefragt. Für die Stärkung sorgen Speisen und Getränke, die überwiegend aus der Region stammen.

Die Räumlichkeiten des Switchboards stehen auch nach wie vor für Gruppentreffen verschiedener Communitys zur Verfügung (z. B. PositivenGruppe, Café Karussell, Schwule Väter, Polyamory Meet Up sowie für queere Angestellte verschiedener Einrichtungen und Unternehmen). Dies ermöglicht Austausch, Unterstützung und Vernetzung. Damit richtet sich das Angebot an Menschen mit unterschiedlichen Lebensrealitäten und ermöglicht, in sicherem Rahmen gemeinsam Erfahrungen zu teilen und soziale Kontakte zu stärken.

Die Umstände seiner Gründung vergisst im Switchboard jedoch niemand. Dem Wunsch nach einem Ort zur Trauer um verstorbene Freund*innen wurde mit der Errichtung einer Erinnerungswand begegnet. Dort ist Platz für Bilder und Gedanken. Seit 2014 ist die Wand im Keller aufgestellt, um ungestörte Begegnungen zu ermöglichen.

Ganz aktuell ist Support hier gefragt: Das Switchboard ist für den GEMA-Award „Musikkneipe des Jahres“ nominiert. Abgestimmt werden kann noch bis zum 5. Oktober 2025 unter https://musikkneipedesjahres.de/de/voting

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