Die Stadtteile Kalbach-Riedberg, Höchst, Ginnheim und Ostend wurden als Pilotstadtteile für das Programm Bildungskommune Frankfurt ausgewählt. Dort werden nun Stadtteillabore eingerichtet, um gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern der Frage nachzugehen, wie Bildung für alle zugänglich gemacht werden kann.
Die vier Pilotstadtteile können anhand von Bildungs- und Bevölkerungsdaten drei Typen von Stadtteilen zugeordnet werden. Die Typen 1 (Kalbach-Riedberg) und 2 (Höchst) umfassen Stadtteile, die hinsichtlich der Bildungsbeteiligung und der sozialen Benachteiligung jeweils gegensätzliche demographische Strukturen aufweisen. Ein dritter Typ (Ginnheim und Ostend) umfasst die Stadtteile, die in diesen Aspekten dem stadtweiten Durchschnitt entsprechen, weil Pilotstadtteile insgesamt möglichst viele Realitäten der Stadt abbilden sollen. Bei der Auswahl von Typ 3 lag der Fokus daher auf einer heterogenen Bevölkerungsstruktur innerhalb des Stadtteils.
Um die Bedürfnisse der Menschen vor Ort besser zu verstehen, werden in den vier Pilotstadtteilen von Mai 2025 bis Sommer 2026 sogenannte Stadtteillabore umgesetzt. Sie dienen als offene Räume, in denen sich Bürgerinnen und Bürger in Dialog-Formaten zu Bildung austauschen, Ideen sammeln, weiterentwickeln und ausprobieren können. Dabei werden unterschiedliche Formate getestet: Workshops, Veranstaltungen sowie auch mobile und digitale Formate.
Im Ergebnis zielen die Stadtteillabore darauf, die Wahrnehmung der Menschen vor Ort mit den vorhandenen kommunalen Daten abzugleichen, relevante Fragestellungen aufzugreifen und in ein Datenbasiertes Kommunales Bildungsmanagement (DKBM) einfließen zu lassen.
Bildung ist der Schlüssel zu gesellschaftlicher Teilhabe. Doch nicht alle Menschen in Frankfurt haben den gleichen Zugang zu Bildungsangeboten. Mit der Teilnahme am „ESF Plus-Förderprogramm Bildungskommunen“ des Europäischen Sozialfonds für Deutschland von Dezember 2023 bis Dezember 2027 arbeitet die Stadt Frankfurt daran, mehr Zugänglichkeit zu Bildung zu schaffen. Mit dem Fokus auf Inklusion und Integration durch Bildung richtet sich das Programm an alle Bürgerinnen und Bürger, unabhängig von Alter, Herkunft oder Lebenssituation. Ziel ist es, Benachteiligungen datenbasiert sichtbar zu machen, die Bildungsangebote klarer zu strukturieren und eine stärkere digitale sowie analoge Vernetzung der Bildungsakteure zu schaffen.