Preise für die Busunternehmen im Frankfurter Nahverkehr? In Zeiten des Stabilisierungsfahrplans, der Fahrtausfälle durch fehlendes Fahrpersonal und fehlende Fahrzeuge? „Ja, gerade jetzt“, lautet die Antwort von Prof. Tom Reinhold, Geschäftsführer der städtischen Nahverkehrsgesellschaft traffiQ. „Wir möchten zeigen, dass unsere Verkehrsunternehmen trotz der derzeit herausfordernden Bedingungen vielfach gute Leistungen bringen, die auch von unseren Fahrgästen honoriert werden. Aber auf der anderen Seite verstehen wir den Preis auch als Ansporn, in den kommenden Jahren noch besser zu werden“, begründet Reinhold die Preisvergabe.

Als Regieunternehmen für den städtischen Nahverkehr und Besteller der Verkehrsleistungen hat die Qualität des Nahverkehrs für traffiQ einen hohen Stellenwert. Deshalb hat die Gesellschaft im vergangenen Jahr, das zugegebenermaßen sehr herausfordernd war, einen kritischen Blick auf die von ihr beauftragten Busverkehrsunternehmen geworfen. Das Ergebnis war ein Ranking in mehreren Kategorien, für die nun Auszeichnungen für das zurückliegende Jahr verliehen werden sollten.

Den ersten Preis für die Pünktlichkeit ihres Busverkehrs erhielt die Transdev Rhein-Main GmbH. Ihr Anteil pünktlicher Fahrten belief sich auf 83,9 Prozent – damit lag sie deutlich vor dem Zweitplatzierten. Als pünktlich gelten Fahrten, die weniger als eine Minute verfrüht und unter drei Minuten verspätet sind. Transdev übertrifft damit als einziges Unternehmen den im Nahverkehrsplan formulierten Anspruch, dass 80 Prozent aller Fahrten ihr Ziel pünktlich erreichen sollen.

In den beiden Kategorien Sauberkeit der Fahrzeuge und Freundlichkeit des Fahrpersonals teilen sich jeweils die städtische In-der-City-Bus GmbH (ICB) und Transdev den ersten Preis. Grundlage war hier die subjektive Bewertung der Fahrgäste in den regelmäßigen Qualitätsbefragungen von traffiQ.

Für die gute Zusammenarbeit zeichnete traffiQ DB Regio Bus Mitte GmbH aus. Hier hatte eine Jury Aspekte wie Kooperationsbereitschaft, Konstruktivität, Kommunikation, Bearbeitung von Kundenanliegen und Verlässlichkeit bewertet. Die Jury setzte sich aus traffiQ-Mitarbeitenden aus verschiedenen Bereichen zusammen, die regelmäßig mit den Verkehrsunternehmen im Austausch stehen.

Als Gesamtsieger des Frankfurter Buspreises freute sich Reinhold, Transdev Rhein-Main auf dem ersten Platz auszeichnen zu können. „Bei Pünktlichkeit, Sauberkeit und Freundlichkeit – in drei der vier vergebenen ersten Plätze – liegt Transdev auf dem Spitzenplatz. Damit ist der Gesamtpreis verdient.“
Die städtische Nahverkehrsgesellschaft traffiQ verleiht den Frankfurter Buspreis in diesem Jahr zum ersten Mal. Er soll in Zukunft alljährlich verliehen werden. „Der Frankfurter Nahverkehr kann sich heute schon sehen lassen,“ erklärt Tom Reinhold. „Unser Ziel ist aber, den Anteil des ÖPNV am Modal Split deutlich zu erhöhen. Um mehr Fahrgäste für das System zu gewinnen, gehört neben einem guten Angebot auch eine hohe Qualität. Daran wollen wir gemeinsam mit unseren Verkehrsunternehmen arbeiten und uns auch an den eigenen Ansprüchen messen lassen.“

//Titelfoto: Preise für die Frankfurter Busunternehmen © traffiQ Frankfurt am Main, Foto: Stefan Krutsch

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